@phdthesis{Lickteig2014, author = {Rita Barbara Lickteig}, title = {Die erfolgreiche Therapie temporomandibul{\"a}rer Schmerzen ver{\"a}ndert in der anterioren Insula und dem Cerebellum die zerebrale Repr{\"a}sentation der Kieferokklusion}, journal = {Successful therapy for temporomandibular pain alters anterior insula and cerebellar representations of occlusion}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002069-8}, year = {2014}, abstract = {Ziel dieser Arbeit war es, m{\"o}gliche zerebrale Effekte einer Okklusionsschienentherapie bei der Behandlung von CMD-Patienten n{\"a}her zu belichten. Wir untersuchten hierzu CMD-Patienten mit Hilfe der fMRT-Bildgebung w{\"a}hrend Kiefer{\"o}ffnungs- und Schlie{\"s}bewegungen. Aus unserer orientierenden Einzelfallstudie gab es erste Hinweise darauf, dass durch die Okklusionsschiene eine Art motorischer Lernprozess ausgel{\"o}st wird, durch den die Funktion des Kausystems optimiert wird und so wieder physiologische Bewegungen erm{\"o}glicht werden. Au{\"s}erdem war eine Aktivit{\"a}tsabnahme in der Insula im Therapieverlauf zu verzeichnen, die vermutlich schmerzassoziiert war. In der weiterf{\"u}hrenden Gruppenstudie, die einen Therapiezeitraum von etwa zwei Wochen umfasste, wurden die fMRT-Messungen weiter verfeinert und um kinematographische Untersuchungen der kondyl{\"a}ren Bewegungsbahnen sowie elektromyographische Messungen des M. masseter erg{\"a}nzt. In einem Schmerztagebuch evaluierten die Patienten t{\"a}glich ihre Schmerzst{\"a}rke. Diese nahm im Verlauf signifikant ab und korrelierte u.a. mit einer ver{\"a}nderten Aktivit{\"a}t der rechten anterioren und linken posterioren Insula. Gerade die Assoziation mit der rechten anterioren Insula weist auf eine starke affektive Komponente des Schmerzes hin, wie sie z.B. bei chronischen Schmerzpatienten gefunden wird. Auch zeigte sich eine allgemein erh{\"o}hte Aktivit{\"a}t der rechten anterioren Insula zu Beginn der Therapie, welche m{\"o}glicherweise mit einer Art Schmerzantizipation in Zusammenhang stand. Erneut fanden wir Hinweise auf eine durch die Aufbissschienentherapie induzierte verbesserte Koordination des Kausystems. Hierbei ging eine Symmetriezunahme der kondyl{\"a}ren Bewegungsbahnen einher mit einer Abnahme im rechten pr{\"a}centralen Gyrus und der linken cerebell{\"a}ren Hemisph{\"a}re. Beide Areale sind bekannterma{\"s}en an fr{\"u}hen motorischen Lernvorg{\"a}ngen beteiligt. Unsere EMG-Daten deuten ebenfalls auf eine Verbesserung der Bei{\"s}funktion durch die Schienentherapie hin, da die Ruhe-EMG-Aktivit{\"a}t im Verlauf relaxierte bei gleichzeitiger Zunahme der EMG-Aktivit{\"a}t bei maximalem Aufbiss in die Interkuspidation. So l{\"a}sst sich aus dieser Arbeit schlussfolgern, dass die Okklusionsschienentherapie nicht nur eine erfolgreiche Schmerzreduktion erm{\"o}glicht, sondern auch die motorische Funktion des Kausystems verbessert. Zuk{\"u}nftige Studien sollten diese Aspekte weiter erforschen.}, language = {de} }