TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Ehrhold, Frank T1 - Portfolioinvestitionen in Schwellenländern der G20: Hintergründe und mögliche Gefahren für die Stabilität des internationalen Finanzsystems N2 - Weltumspannende Krisen, die alle signifikanten Wirtschaftsnationen vollständig erfassen, sind eher selten. Vielmehr blieben in der Vergangenheit schwerwiegende Krisen überwiegend auf einen Staat oder Region begrenzt. Mit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten kam es zur sukzessiven Ansteckung entwickelter und aufstrebender Volkswirtschaften. Als Reaktion darauf senkte die US Zentralbank die Federal Fund Rate von 4,75% im September 2007 auf 0-0,25% im Dezember 2008. Zur Unterstützung konventioneller geldpolitischer Maßnahmen wurde in den USA verstärkt auf Forward Guidance und zusätzlich das Large Scale Asset Purchase Program als unkonventionelle Maßnahme gesetzt. In ähnlicher Weise reagierten die Zentralbanken des europäischen Währungsraums, Großbritanniens und Japans. Während die expansive Geldpolitik in den entwickelten Volkswirtschaften eine sukzessive Zinssenkung bis zum jetzigen Niedrigzinsniveau auslöste, blieb in den Schwellenländern der G20 das Zinsniveau zunächst unverändert und resultierte in einem Anstieg der Zinsdifferenz zwischen den Ländergruppen. Infolgedessen verstärkten Investoren aus den entwickelten Volkswirtschaften bei der Suche nach zinstragenden Aktiva ihr Engagement in den Schwellenländern der G 20. Gleichzeitig veränderte sich als Reaktion auf die Finanzkrise die Risikowahrnehmung der Investoren aus entwickelten Volkswirtschaften auf unerwartete Informationen und negative Preisentwicklungen. Eine Umkehr der Zinsentwicklung in Verbindung mit einer Stagnation bzw. Rezession in den entwickelten Volkswirtschaften kann Kapitalabzug aus den Schwellenländern der G 20 auslösen. Der Einsatz von weitreichenden Kapitalverkehrskontrollen zur Abschwächung oder Verhinderung des Kapitalabzuges durch die betroffenen Staaten kann aufgrund krisenbedingter Preisverfälle zu schweren Verlusten der Investoren und erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte der entwickelten Volkswirtschaften besitzen. N2 - Worldwide economic crisis that effects all major economies is rare. In the past, severe economic crises were usually contained within a country or a region. With the beginning of the financial and economic crisis in the United States and the rapid financial contagion of developed and developing countries, the Federal Reserve Bank of the United States as well as the central banks in Europe reduced their main financing interest rate. In addition to using conventional monetary policies, the focus of which is reducing the interest rate and therefore the price of bank loans, the central banks began to buy government and company bonds through unconventional monetary policy. This not only reduced interest rates on bank loans, but also reduced refinancing costs for governments and companies in developed countries. While monetary policy reduced the interest rate level in developed countries, the interest rate in lower- and middle-income countries of the G 20 remained the same, thus creating a significant interest rate difference between the country groups. Therefore, yield-seeking investors began to increase existing investments in lower- and middle-income countries of the G 20. During this development the financial markets of both country groups began to move in a synchronized manner. Due to the financial crisis, investors developed a higher risk perception on unexpected negative price changes; this especially affected less developed financial markets. A fundamental interest rate reversal in combination with economic stagnation or a recession will lead to capital withdrawals from the lower- and middle-income economies of the G 20. The usage of capital control measurements together with crisis driven price changes could lead to severe losses for investors from developed economies. KW - Wirtschaftspolitik KW - Finanzsystem KW - Außenwirtschaft Y2 - 2019 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-26726 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-26726 SP - 235 S1 - 235 ER -