@phdthesis{Hagin2019, author = {Florian Hagin}, title = {Wird die Morphologie des Sinus maxillaris beim Menschen (Homo sapiens) durch die Concha nasalis inferior beeinflusst? Eine biometrische Studie auf der Grundlage der Digitalen Volumentomographie (DVT)}, journal = {Is the morphology of the maxillary sinus in humans (Homo sapiens) influenced by the Concha nasalis inferior? A biometric study on the basis of digital volume tomography (DVT)}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-34111}, pages = {96}, year = {2019}, abstract = {Zahlreiche Studien verdeutlichen, dass Form und Gr{\"o}{\"s}e des Sinus maxillaris durch die Morphologie der Nasenh{\"o}hle beeinflusst werden k{\"o}nnen. Da die Nasenh{\"o}hle einen au{\"s}erordentlich komplexen Aufbau aufweist und {\"u}ber verschiedene physiologische Funktionen verf{\"u}gt, ist die Bedeutung einzelner Bauelemente der Nasenh{\"o}hle f{\"u}r ihre Nachbarstrukturen bisher nicht ausreichend verstanden. Zu den Letzteren geh{\"o}rt die Concha nasalis inferior. Abgesehen davon, dass das Schwellk{\"o}rpersystem der unteren Nasenmuschel eine gro{\"s}e Bedeutung f{\"u}r die Thermoregulation aufweist, ist die Bedeutung der Concha nasalis inferior f{\"u}r die Morphologie der Kieferh{\"o}hle kaum bekannt. Deshalb besch{\"a}ftigt sich die vorliegende Studie mit der morphologischen Beziehung zwischen der Kieferh{\"o}hle und der unteren Nasenmuschel sowie mit ausgew{\"a}hlten Sch{\"a}delma{\"s}en. Grundlage dieser Arbeit waren 60 ausgew{\"a}hlte DVT-Datens{\"a}tze, die auf erwachsenen Probanden einer kaukasischen Population beider Geschlechter beruhen und zuf{\"a}llig ausgew{\"a}hlt wurden. Entsprechend des Alters wurden sie in drei Altersgruppen eingeteilt. Basierend auf den im DICOM Format vorliegenden Rohdatens{\"a}tzen, wurden mit der NewTom Software (QR NNT Version 2.11 Professional ©) definierte Axialschnitte mit einer Schichtst{\"a}rke von 1 mm erzeugt. Mit Hilfe der Software Osirix (Version 8.0 ©, Entwickler: Rosset and Heuberger) wurden diese Axialschnitte in Koronarschnitte umformatiert. Danach konnten Volumina sowie Oberfl{\"a}chenwerte an der Kieferh{\"o}hle und unteren Nasenmuschel mit der WinSurf Software (Version 4.0 ©) vermessen werden. Zudem wurden ausgew{\"a}hlte lineare Breiten und H{\"o}henma{\"s}e an der unteren Nasenmuschel mit der Software ImageJ (Version 1.4.3.67 ©, Rasband, National Institutes of Health) vermessen. Zun{\"a}chst wurde eine deskriptive Statistik erstellt, in der wir die Volumen- und Oberfl{\"a}chenwerte unter Ber{\"u}cksichtigung von Alter und Geschlecht f{\"u}r den Sinus maxillaris und die Concha nasalis inferior darstellten. Anschlie{\"s}end analysierten wir ausgew{\"a}hlte Zusammenh{\"a}nge von Ma{\"s}en des Sinus maxillaris und der Concha nasalis inferior. Ferner untersuchten wir das Symmetrieverhalten der Kieferh{\"o}hle und der unteren Nasenmuschel. Geschlechtsunterschiede wurden mit Hilfe des T-Test analysiert. Anhand der Varianzanalyse ANOVA (Analysis of Variance) wurden Mittelwertunterschiede von Volumina der Kieferh{\"o}hle und unteren Nasenmuschel in den drei Altersgruppen untersucht. Zur Beurteilung von Merkmalszusammenh{\"a}ngen wurden Korrelations- und Regressionsanalysen durchgef{\"u}hrt. Mit Ausnahme des Volumens und der Oberfl{\"a}chengr{\"o}{\"s}e der rechten Concha nasalis inferior wiesen sowohl die Volumina als auch die Oberfl{\"a}chen der Kieferh{\"o}hlen und der linken unteren Nasenmuscheln bei den M{\"a}nnern signifikante gr{\"o}{\"s}ere Werte als bei den Frauen auf. Unter Vernachl{\"a}ssigung des Geschlechts konnten Altersunterschiede in Bezug auf die Volumina und Oberfl{\"a}chen der Kieferh{\"o}hlen und der unteren Nasenmuscheln allerdings nicht nachgewiesen werden. Das Symmetrieverhalten der Kieferh{\"o}hle und unteren Nasenmuschel zeigte zuf{\"a}llige Abweichungen von einer perfekten Symmetrie und wurde deshalb als fluktuierende Asymmetrie eingeordnet. Obgleich die Auswertung der Korrelationsanalyse zahlreiche signifikante Zusammenh{\"a}nge zwischen den Volumina und Oberfl{\"a}chen der Kieferh{\"o}hlen und unteren Nasenmuscheln ergab, konnten f{\"u}r keine der verschiedenen H{\"o}hen- und Beitenma{\"s}e der Concha nasalis inferior signifikante Beziehungen mit der Kieferh{\"o}hle nachgewiesen werden. Dar{\"u}ber hinaus korrelierten die Volumina der Kieferh{\"o}hle und unteren Nasenmuschel signifikant mit der Sch{\"a}delbasisl{\"a}nge, der Gesichtssch{\"a}dell{\"a}nge und der Obergesichtsh{\"o}he. In nachfolgenden Studien sollten die Beziehungen zwischen Kieferh{\"o}hle, Nasenh{\"o}hle und unterer Nasenmuschel unter besonderer Beachtung von Septumdeviationen untersucht werden, um die Ergebnisse dieser Arbeit zu verifizieren. Die vorliegende Studie zeigt, dass ein Einfluss der Concha nasalis inferior auf die Morphologie des Sinus maxillaris nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Schlussfolgerung kann f{\"u}r verschiedene klinische Fachgebiete wie Kieferorthop{\"a}die, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde aber auch f{\"u}r Evolutionsbiologen von Interesse sein. Um diesen Einfluss der Concha nasalis inferior besser verstehen zu k{\"o}nnen, sind weitere Untersuchungen unter Ber{\"u}cksichtigung ontogenetischer und phylogenetischer Aspekte erforderlich. F{\"u}r derartige Untersuchungen kann die vorliegende Arbeit als Modellstudie angesehen werden.}, language = {de} }