@phdthesis{Emde2020, author = {Christian T. Emde}, title = {Ergebnisse und prognostische Faktoren des Gallenblasenkarzinoms aus der chirurgischen Klinik der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald von 2001 bis 2009}, journal = {Outcomes and prognostic factors in gallbladder cancer: a single-centre experience}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-41940}, pages = {93}, year = {2020}, abstract = {Das Gallenblasenkarzinom ist der h{\"a}ufigste maligne Tumor des bili{\"a}ren Systems und hat eine au{\"s}erordentlich schlechte Prognose. In der hier vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Aspekte der Krankheitsschwere und des Krankheitsverlaufs von 42 Patienten im Rahmen einer Einzel-Zentrums-Studie retrospektiv analysiert. Durch Anwendung der Kaplan-Meier-Methodik wurden die {\"U}berlebensraten der verschiedenen Patientengruppen berechnet. Mit Hilfe des „Gemeinsamen Krebsregisters der L{\"a}nder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Th{\"u}ringen“ wurden die Anzahl Patienten und die Auspr{\"a}gung der Erkrankung unserer Studiengruppe mit den Daten des Registers verglichen, um eine Aussage {\"u}ber die Verteilung der Erkrankung und der Erkrankungsschwere der untersuchten Studiengruppe treffen zu k{\"o}nnen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen oder Lebermetastasen zu einer deutlich schlechteren {\"U}berlebensrate von im Mittel 8.9 Monaten f{\"u}hrt, im Gegensatz zu 47.2 Monaten in der Gruppe ohne aufgetretene Metastasen. Das mittlere Gesamt{\"u}berleben der Patienten innerhalb dieser Dissertation lag bei 9.1 Monaten. Weiterhin wurde das Gallenblasenkarzinom als Erkrankung des alten Menschen charakterisiert: In unserer Untersuchung lag das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei 68.1 Jahren. Bei der Betrachtung der Geschlechterverteilung zeigte sich, dass die Mehrheit mit der von einem Gallenblasenkarzinom betroffenen Patienten mit einer Anzahl von 37 weiblich war. Betrachtet man das Tumorstadium, so hatten 64\% der operativ behandelten Patienten fortgeschrittene Tumore in den Stadien T3 und T4. Dementsprechend dem h{\"a}ufig asymptomatischen Verlauf fr{\"u}her Erkrankungsstadien zeigten Patienten mit einem Zufallsbefund Gallenblasenkarzinom signifikant h{\"a}ufiger niedrigere Tumorstadien (T1 und T2). Dar{\"u}ber hinaus zeigte sich bei diesen Patienten eine signifikant geringere Anzahl von Metastasen. Demzufolge hatten Patienten mit dem Zufallsbefund Gallenblasenkrebs einen signifikant besseren klinischen Verlauf. Insgesamt war die Inzidenz des Gallenblasenkarzinoms im Bereich Vorpommern nicht h{\"o}her als statistisch in dieser l{\"a}ndlich gepr{\"a}gten Region zu erwarten ist. Es konnte in der vorliegenden Arbeit auch gezeigt werden, dass das T-Stadium, das M- und das R-Stadium unabh{\"a}ngige prognostische Faktoren des Gallenblasenkarzinoms darstellen. Der wichtigste prognostische Faktor ist die R0-Resektion, die bei 87.9\% der in dieser Kohorte untersuchten Patienten durchgef{\"u}hrt werden konnte, und die einzige M{\"o}glichkeit f{\"u}r eine potentiell vollst{\"a}ndige Genesung darstellt. Diese Tatsachen zeigen, dass dringend effektivere Screening-Ans{\"a}tze zur m{\"o}glichst fr{\"u}hen Erkennung von Gallenblasenkarzinomen notwendig sind. Zus{\"a}tzlich sind zur Verifizierung der vorgestellten Daten weitere Untersuchungen im Rahmen von Multicenterstudien oder gro{\"s}en retrospektiven Studien unerl{\"a}sslich.}, language = {de} }