@phdthesis{Fiedler2009, author = {Susanne Fiedler}, title = {Museumsarchitektur und kulturelle Identit{\"a}t: Nordische Kunstmuseen in der zweiten H{\"a}lfte des 20. Jahrhunderts}, journal = {Museum Architecture and Cultural Identity: Nordic Art Museums from the 1950s to the 1990s}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000697-0}, year = {2009}, abstract = {Das Ph{\"a}nomen der aktuellen nordischen Museumslandschaft, zu welcher die drei hier vorgestellten Protagonisten in D{\"a}nemark (ARKEN Museum for Moderne Kunst, 1996), in Schweden (Moderna Museet och Arkitekturmuseet, 1998) und schlie{\"s}lich in Finnland (KIASMA nykytaiteen museo (Museum f{\"u}r zeitgen{\"o}ssische Kunst), 1998) z{\"a}hlen, partizipiert am europ{\"a}ischen und internationalen Museumsboom der 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts mit seinen avantgardistischen Museumsbauten. Die nordische Architektur wird mit der allgegenw{\"a}rtigen Pr{\"a}senz und {\"A}sthetik international renommierter Architektur und Architekten, wie Frank O. Gehry, Richard Meier oder Renzo Piano, und ihren spektakul{\"a}ren Hightechkonstruktionen konfrontiert. Gleichfalls bereichern internationale Architekten, wie Jos{\´e} Rafael Moneo Vall{\´e}s und Steven Holl, mit ihren Ideen und Bauten die nordeurop{\"a}ische Architektur. Generell stellt sich auch kunsthistorisch die Frage immer wieder neu, wie Architekten auf ganz unterschiedliche kulturelle Kontexte reagieren: Ob sie mit brachialer Gewalt ihr individuelles Architekturrepertoire global {\"u}ber die Welt verstreuen, ob sie einfach dem Mainstream oder der Tradition folgen oder sich auch noch dem kleinsten abseitigen kulturellen Reservat anpassen. Die sich architektonisch abzeichnende Polarit{\"a}t zwischen individueller und gesellschaftlicher Identit{\"a}t wurde in den letzten Jahrzehnten zu einem eklatant globalen Ph{\"a}nomen. Im Kontext einer gegenw{\"a}rtig vom Begriff der Globalisierung gepr{\"a}gten Welt, scheinen sich kulturelle und regionale Besonderheiten nordischer Kunst und Architektur mit dem Konzept von Modernit{\"a}t und Funktionalit{\"a}t und einer intensiven Naturverbundenheit als Konstante kultureller Identit{\"a}t innerhalb der internationalen Architektur im Allgemeinen und in der Museumsarchitektur im Besonderen – trotz der offensichtlichen Tendenz zum individuellen, auf dem schwankenden Untergrund eines »fehlenden Postulats stilistischer Einheitlichkeit« mit seinem durch exaltierte Form- und Farbgebung determinierten Architekturrepertoire – behaupten zu k{\"o}nnen. Schon die Antezedenzien der Kunstmuseen in Nordeuropa legen eine manifeste Relation zwischen den Kunstsammlungen und der kulturellen Identit{\"a}t nahe, wobei sich innerhalb der europ{\"a}ischen Sph{\"a}re unvermutet fr{\"u}he {\"o}ffentliche Kunstmuseen in Schweden und D{\"a}nemark bildeten. Daraus entwickelt sich ein Ph{\"a}nomen nordischer Architektur: ein Prozess von monarchischer {\"u}ber nationaler zu supranationaler Identit{\"a}t. Komplexit{\"a}t und Differenzen aller unter dem Begriff Norden vereinten L{\"a}nder sind bei exakter Analyse der l{\"a}nderspezifischen Topografie und Historie deutlich, doch gibt es ein latentes identit{\"a}tsstiftendes Moment: die Natur des Nordens. Am Ende des 20. Jahrhunderts kulminiert dieser Prozess und das Missing Link supranationaler kultureller Identit{\"a}t erh{\"a}lt durch das komplexe Ideenkonstrukt f{\"u}r das Bauensemble der Nordischen Botschaften ein nordisches globales Bekenntnis. An den drei gro{\"s}en Museumsbauten des ausgehenden 20. Jahrhunderts in Helsinki, Kopenhagen (Ish{\o}j) und Stockholm wird der k{\"u}nstlerisch-individuelle und gesellschaftliche Prozess von dem {\"a}sthetischen Bed{\"u}rfnis nach einem Museum zum architektonischen Typus nachgezeichnet, um ihre unterschiedlichen Positionen innerhalb der internationalen Museumslandschaft zu verorten und sowohl ihre {\"A}hnlichkeiten als auch ihre Unterschiede sowie Diskontinuit{\"a}t und Kontinuit{\"a}t in der Konstruktion kultureller Identit{\"a}ten in den drei nordischen L{\"a}ndern zu konstatieren.}, language = {de} }