@phdthesis{Hegenbart2009, author = {Alexander-Konstantin Hegenbart}, title = {Charakterisierung der monozyt{\"a}ren HLA- DR Expression und des Aktivierungszustandes von T- Lymphozyten nach gro{\"s}en visceralchirurgischen Eingriffen}, journal = {Characterisation HLA- DR of monocytes and Activity status of T cells after major visceral surgery}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000722-1}, year = {2009}, abstract = {Die von uns erhobenen Daten belegen eine transiente Dysfunktion des angeborenen und des adaptiven Immunsystems nach chirurgischen Operationen. {\"U}bereinstimmend mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen beobachteten wir eine Suppression des angeborenen Immunsystems mit einer reduzierten monozyt{\"a}ren HLA– DR Expression im postoperativen Verlauf. Diese war abh{\"a}ngig von der Gr{\"o}{\"s}e des Eingriffes. Die Intensit{\"a}t und L{\"a}nge dieser postoperativen Immundysfunktion korrelierte mit der Schwere des chirurgischen Traumas. Patienten mit einer st{\"a}rkeren und l{\"a}nger andauernden Immunsuppression haben dementsprechend ein erh{\"o}htes Risiko f{\"u}r postoperative, infekti{\"o}se Komplikationen. Schwer septische Patienten zeigten unabh{\"a}ngig vom Outcome im Verlauf keinen Anstieg der Expressionsniveaus und verblieben in einem immunparalytischen Zustand. Im Gegensatz dazu stieg bei Patienten ohne postoperative Komplikationen die HLA– DR Expression zwischen dem ersten und dritten postoperativen Tag signifikant an. Ein Zusammenhang mit dem Auftreten einer postoperativen schweren Sepsis, in unserem Patientenkollektiv meist am 6 Tag postoperativ auftretend wird durch unsere Daten nahe gelegt. Die Einteilung der Sepsis in Typ A und Typ B verbindet die postoperativ vorhandene Immunsuppression chirurgischer Patienten mit dem dadurch gesteigerten Risiko einer schweren Sepsis. Bei Patienten mit einer Typ B Sepsis ist das Immunsystem aufgrund der vorhergehenden Operation wesentlich eingeschr{\"a}nkt. Insbesondere im Zusammenhang mit dem weitaus schlechteren Outcome bei Patienten mit Typ B Sepsis ist eine fr{\"u}hzeitige Bestimmung des Immunstatus postoperativ als pr{\"a}ventive Ma{\"s}nahme zur fr{\"u}hzeitigen Erkennung dieser Erkrankung sinnvoll. Eine pr{\"a}operative Disposition f{\"u}r einen komplizierten Verlauf charakterisiert durch eine verminderte Oberfl{\"a}chenaktivit{\"a}t der Monozyten, wie sie von anderen Arbeitsgruppen bei Malignomen beobachtet wurde konnte nicht nachgewiesen werden. Ebenfalls ver{\"a}nderten neoadjuvante Therapieschemen weder die pr{\"a}-, noch die postoperative Expression von HLADR Molek{\"u}len auf der Oberfl{\"a}che von Monozyten. Neben dem angeborenen Immunsystem kam es nach gro{\"s}en chirurgischen Eingriffen zu einer Alteration der adaptiven Abwehr. Alle in unserer Studie eingeschlos- senen Patienten waren postoperativ von einer generalisierten Reduktion der transkriptionalen Aktivit{\"a}t der T– Zellen betroffen, diese war bei Patienten mit septischen Komplikationen st{\"a}rker ausgepr{\"a}gt. Die Ursachen f{\"u}r die schnelle {\"A}nderung des Ph{\"a}notyps der Monozyten und T– Lymphozyten nach chirurgischen Eingriffen m{\"u}ssen in weiteren Untersuchungen genauer analysiert werden. Unsere Resultate belegen, dass die Determination von Monozyten und T– Zell Parametern zur fr{\"u}hzeitigen Identifikation von Hochri- sikopatienten nach chirurgischen Eingriffen sinnvoll ist. In weiteren prospektiven Studien muss gekl{\"a}rt werden, ob die Dynamik der HLA– DR Expression auf Monozyten auch bei gr{\"o}{\"s}eren Patientenkollektiven eine Vorhersage f{\"u}r postoperative Komplikationen zul{\"a}sst. Weiterhin ist fraglich ob mit der Microarray Technologie und der damit identifizierbaren Genexpression eine genaue Analyse der Abwehrlage des Patienten m{\"o}glich ist. Der Vergleich der Komorbidit{\"a}tsfaktoren Alter und BMI zeigte vermehrt Komplikationen und eine verminderte HLA– DR Expression in der Gruppe der {\"u}bergewichtigen Patienten. Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass Patienten mit einem erh{\"o}hten BMI ein h{\"o}heres Risiko f{\"u}r postoperative Komplikationen haben. Insbesondere zeigte sich eine signifikant erh{\"o}hte Rate der schwereren Sepsis bei Patienten mit einem BMI >30. Die Nutzung des BMI zur Erg{\"a}nzung bereits bestehender Risikostratifizierungssysteme scheint sinnvoll. Mit den unterschiedlichen Risikostratifizierungen konnten Patienten mit einer eingeschr{\"a}nkten postoperativen HLA- DR Expression identifiziert werden. Insbesondere bei Patienten, die mit der modifizierten Risikostratifizierung beurteilt wurden waren diese Unterschiede hochsignifikant.}, language = {de} }