@phdthesis{Swiecka2021, author = {Ewa Swiecka}, title = {Vergleich der kombinierten thrombolytischen und operativen Therapie mit alleiniger operativen Therapie nach Carotis-assoziiertem Schlaganfall}, journal = {Comparison of the combined thrombolytic and surgical therapy with surgical therapy alone after carotid-associated stroke}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-56174}, pages = {81}, year = {2021}, abstract = {Einleitung: Die intraven{\"o}se Thrombolyse (IVT) in der Kombination mit der Endarteriektomie der Carotis (CEA) kommt zunehmend als Therapieoption f{\"u}r Patienten nach einem akuten Schlaganfall zur Anwendung. Jedoch bestehen bei einer solchen Kombinationstherapie Bedenken bez{\"u}glich eines erh{\"o}hten Risikos f{\"u}r lebensbedrohliche Komplikationen, wie z. B. intra- und extrakranielle Blutungen, postoperative Schlaganf{\"a}lle oder sogar eines t{\"o}dlichen Verlaufs. Die Morbidit{\"a}t und Mortalit{\"a}t dieser sequenziellen Kombinationstherapie wurden jedoch bisher nur an kleinen Fallgruppen analysiert und sollen deshalb nun am eigenen Patientengut {\"u}berpr{\"u}ft werden. Material und Methoden: Im Zeitraum vom 01.07.2005 bis 31.12.2016 wurden an einem Versorgungskrankenhaus 530 Patienten mit symptomatischen (n = 211) und asymptomatischen (n = 319) Stenosen der A. carotis interna (ACI) operiert. Zur Beantwortung der Fragestellung erfolgte ein Matching und die Einteilung geeigneter symptomatischer Patienten (NASCET > 50 \%) in zwei vergleichbare Gruppen: Die Patienten der Gruppe I (n = 14) erhielten nach intraven{\"o}ser Lysetherapie mit rt-PA eine Endarteriektomie. In der Gruppe II (n = 76) wurden die Patienten nach einem manifesten Schlaganfall prim{\"a}r operiert. Die Zeit zwischen der Lyse und der CEA lag in der Gruppe I zwischen zwei und 14 Tagen und in der Gruppe II vom Tag des Indexereignisses bis max. 14 Tage danach. Pr{\"a}operativ und postoperativ erfolgte bei allen Patienten eine fachneurologische Untersuchung. Ergebnisse: Die perioperative Todesrate betrug in der Gruppe I 7,1 \% (1/14) sowie in der Gruppe II 1,3 \% (1/76). Die kombinierte perioperative Schlaganfalltodesrate lag in der Gruppe I bei 7,1 \% (1/14) vs. 10,5 \% (8/76) in der Gruppe II. Im Gesamtkollektiv (Gruppe I und II) traten keine neurologisch bedingten Todesf{\"a}lle auf. In der Gruppe I kam es bei einem Patienten am 1. po. Tag zu einer limitierten intrakraniellen Blutung bei station{\"a}rer Neurologie, verursacht durch eine hypertensive Krise. CT-morphologisch konnte ein Infarkt ausgeschlossen werden.Das Kontroll-CT am Folgetag zeigte keine Zunahme des Blutungsareals. In der Gruppe II wurden je eine ipsilaterale intrakranielle Blutung am 14. po. Tag und im Verlauf nach acht Monaten festgestellt. In der Gruppe I entwickelte sich zus{\"a}tzlich bei einem Patienten eine nicht revisionspflichtige postoperative Nachblutung im Bereich der Wunde (7,1 \%) und bei drei Patienten (21 \%) eine passagere Hirnnervenirritation. In der Gruppe II wurden drei (3,9 \%) relevante Nachblutungen im postoperativen Gebiet dokumentiert, die einer Revision bedurften. Schlussfolgerungen: Die Untersuchungen am eigenen Krankengut best{\"a}tigten auch bei geringer Fallzahl die Aussage, dass eine CEA der ACI innerhalb von 14 Tagen nach einer vorausgegangenen systemischen IVT im Vergleich zu einer alleinigen Endarteriektomie bei symptomatischer Stenose nach Schlaganfall mit keiner erh{\"o}hten kombinierten perioperativen Schlaganfalltodesrate assoziiert ist. Der zeitliche Abstand zwischen der Lysetherapie und Operation hatte im eigenen Kollektiv keinen Einfluss auf die Komplikationsrate. Eine statistische Absicherung der Aussage war bei der geringen Fallzahl jedoch nicht m{\"o}glich. In der Gruppe I kam es innerhalb der ersten Tage lediglich bei einem Patienten (1/14) zu einer nicht t{\"o}dlichen intrakraniellen Blutungskomplikation. Sp{\"a}tkomplikationen im „Follow-up“ wurden im Wesentlichen auf das Fortschreiten der Arteriosklerose der hirnversorgenden Gef{\"a}{\"s}e zur{\"u}ckgef{\"u}hrt. Aufgrund der begrenzten Patientenzahl wird der Aufbau eines Registers in Deutschland empfohlen. Au{\"s}erdem k{\"o}nnte durch eine Erweiterung der Erhebungen zur gesetzlichen externen Qualit{\"a}tssicherung ein aussagef{\"a}higer Datenpool auf nationaler Ebene generiert werden und dabei die H{\"a}ufigkeit der schwerwiegenden Komplikationen in einem gr{\"o}{\"s}eren Kollektiv {\"u}berpr{\"u}ft und der optimale Zeitpunkt f{\"u}r die Operation statistisch abgesichert werden.}, language = {de} }