@phdthesis{Brueggemeier2021, author = {Janik Br{\"u}ggemeier}, title = {Ex vivo- und in vivo-Untersuchungen der Anwendung von nicht-thermischem Plasma zur Blutkoagulation}, journal = {Ex vivo and in vivo studies on the application of non thermal plasma for blood coagulation}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-57263}, pages = {105}, year = {2021}, abstract = {Die steigende Inzidenz und Pr{\"a}valenz von Vorhofflimmern mit dem gleichzeitig erh{\"o}hten Risiko thrombembolischer Ereignisse macht eine Antikoagulation in einer immer gr{\"o}{\"s}er werdenden Population n{\"o}tig [1-3]. Das intraoperative Blutungsmanagement stellt bei Patienten, welche eine Antikoagulation erhalten, eine Schwierigkeit dar [4, 5]. Insbesondere f{\"u}r die direkten oralen Antikoagulantien sind Antidote h{\"a}ufig nicht verf{\"u}gbar oder kostenintensiv [6, 7]. Die aktuell verwendete elektrische Kauterisation geht mit dem Risiko der Bildung von Nekrosen einher, welche unter Umst{\"a}nden zu Nachblutungen, Strikturen oder Perforationen f{\"u}hren k{\"o}nnen [8, 9]. Dies untermauert den Bedarf an neuen sicheren Techniken zur intraoperativen H{\"a}mostase. Eine m{\"o}gliche Alternative scheint nicht-thermisches Plasma darzustellen [10]. Dies ist ein energiereiches Gas, welches eine Reihe reaktiver Komponenten enth{\"a}lt und eine gewebeschonende Anwendung am Menschen erm{\"o}glicht [11]. In der vorliegenden Arbeit wurde demonstriert, dass nicht-thermisches Plasma des gut charakterisierten kINPen MEDs [11] ex vivo eine Blutkoagulation im murinen Blut induzieren kann. Hierbei spielt vor allem die direkte Aktivierung der Thrombozyten eine Rolle. Nachweise der plasmatischen Gerinnung konnten ex vivo nicht gezeigt werden. W{\"a}hrend einer murinen Leberteilresektion wurde in der vorliegenden Arbeit in nativen und Rivaroxaban-antikoagulierten Tieren eine suffiziente Blutungskontrolle durch nicht-thermisches Plasma erzielt, welche mit der elektrischen Kauterisation vergleichbar war. Weiterhin war das nicht-thermische Plasma der elektrischen Kauterisation dahingehend {\"u}berlegen, als dass es zu keiner akuten Sch{\"a}digung des umliegenden Gewebes und keiner zeitversetzten Nachblutung gef{\"u}hrt hat. Die histologischen Analysen der mit nicht-thermischem Plasma behandelten Wunden zeigten die Ausbildung eines Blutkoagulums, welches am ehesten der nat{\"u}rlichen Koagulation entsprach. Nach Inhibition der Thrombozyten-Funktion durch Clopidogrel war das nicht-thermische Plasma in vivo nicht in der Lage, eine suffiziente H{\"a}mostase zu induzieren. Daher konnten die Thrombozyten auch in vivo als wichtige Regulatoren der durch nicht-thermisches Plasma vermittelten H{\"a}mostase herausgearbeitet werden. Auf der Basis einer ausf{\"u}hrlichen Literaturrecherche wurde weiterhin die Hypothese aufgestellt, dass vor allem Reduktions-Oxidations-Reaktionen an der durch nicht-thermisches Plasma induzierten Blutkoagulation beteiligt sind. In folgenden Arbeiten sollte darauf hingearbeitet werden, den Mechanismus weiter zu verstehen und effizienter zu gestalten, um dieser Methode einen Einsatz in der Zukunft der Medizin zu erm{\"o}glichen.}, language = {de} }