@phdthesis{Sandmann2021, author = {Thea Sandmann}, title = {Zur Ausrichtung und Symmetrie des Aditus orbitae beim Menschen: Eine biometrische Studie basierend auf der digitalen Volumentomographie}, journal = {On the alignment and symmetry of the aditus orbitae in humans: A biometric study based on digital volume tomography.}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-57780}, pages = {111}, year = {2021}, abstract = {Die {\"a}u{\"s}ere {\"O}ffnung der Orbita, der Aditus orbitae, stellt eine aus verschiedenen Knochenelementen zusammengesetzte Komponente des kraniofazialen Skelettes im Grenzbereich zwischen Mittel- und Obergesicht dar. Der Aditus orbitae ist dabei von gro{\"s}er Bedeutung f{\"u}r die Gesichtswahrnehmung, Gesichtserkennung und pers{\"o}nliche Identifikation. Trotz seiner bekannten morphologischen Variabilt{\"a}t haben sich bisherige Studien {\"u}berwiegend mit der Morphologie des Aditus orbitae als flache zweidimensionale Kurve befasst. Da der Aditus orbitae vielmehr eine dreidimensionale Struktur aufweist, bestand das Ziel dieser Studie darin, die dreidimensionalen Ausrichtung des menschlichen Aditus orbitae und dessen intra- und interindividuelle Symmetrie unter Ber{\"u}cksichtigung des Geschlechtsdimorphismus und der Sch{\"a}delgr{\"o}{\"s}e zu analysieren. Die Studie basiert auf der Untersuchung von insgesamt 60 DVT-Datens{\"a}tzen erwachsener Probanden beiderlei Geschlechts, die im Rahmen des klinischen Alltags in der Klinik f{\"u}r Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie / Plastische Operationen der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald erstellt worden sind. Basierend auf Rohdatens{\"a}tzen wurden mit Hilfe der NewTom 3G-Software (QR NNT Version 2.11 Professional ©) axiale Schnitte der DVT-Aufnahmen mit einer Schichtst{\"a}rke von 0,5 mm erstellt. Zur Bestimmung der Gr{\"o}{\"s}e und der Ausrichtung des Aditus orbitae wurden lineare Strecken- und Winkelma{\"s}e in mehreren definierten Sagittalebenen von temporal nach nasal sowie Horizontalebenen von kaudal nach kranial erhoben. Die statistische Auswertung der Daten hinsichtlich der Seiten- und Geschlechtsunterschiede erfolgte mittels t-Test. Dar{\"u}ber hinaus wurde eine Korrelations- und Regressionsanalyse unter Ber{\"u}cksichtigung verschiedener Sch{\"a}delma{\"s}e durchgef{\"u}hrt und zur Beurteilung der Symmetrieverh{\"a}ltnisse der Asymmetrie-Index bestimmt. Weder bei weiblichen noch bei m{\"a}nnlichen Probanden zeigten sich signifikante Seitenunterschiede in Bezug auf die verschiedenen Breiten- und H{\"o}henparameter. F{\"u}r einen Gro{\"s}teil der in dieser Studie erhobenen Breiten- und H{\"o}henparameter konnte jedoch ein signifikanter Geschlechtsdimorphismus zugunsten m{\"a}nnlicher Probanden nachgewiesen werden. Dar{\"u}ber hinaus konnte herausgearbeitet werden, dass sowohl die gr{\"o}{\"s}te Breite als auch H{\"o}he des Aditus orbitae bei M{\"a}nnern und Frauen im mittleren Drittel des Aditus orbitae liegt. Allerdings lag die gr{\"o}{\"s}te Breite bei weiblichen Probanden sowohl links als auch rechts in einer Ebene 5 mm weiter kaudal als bei m{\"a}nnlichen Probanden. Grunds{\"a}tzlich zeigte sich, dass der Aditus orbitae sowohl der M{\"a}nner als auch der Frauen breiter als hoch ist. Um die Ausrichtung der verschiedenen Orbitabreiten und -h{\"o}hen besser verstehen zu k{\"o}nnen, wurden Winkelmessungen in Bezug auf die Frontalebene durchgef{\"u}hrt. W{\"a}hrend die Winkelmessung der Orbitabreiten in den verschiedenen Horizontalebenen von kaudal nach kranial durchgef{\"u}hrt wurde, erfolgte die Winkelmessung in Bezug auf die Orbitah{\"o}hen in den verschiedenen Sagittalebenen von temporal nach nasal. Bei den Winkelmessungen lie{\"s}en sich weder bei M{\"a}nnern noch bei Frauen signifikante Seitenunterschiede nachweisen. Die Messergebnisse in den verschiedenen Horizontalebenen zeigten, dass der nasale Orbitarand bei beiden Geschlechtern weiter ventral liegt als der temporale Orbitarand. Der temporale Orbitarand lag im unteren Bereich des Aditus orbitae weiter dorsal als der im oberen Bereich. Dort lag er stets weiter ventral. Im mittleren Drittel der Horizontalebenen zeigten sich deutliche Geschlechtsunterschiede. Hier befand sich der temporale Orbitarand bei Frauen stets weiter dorsal als bei M{\"a}nnern. In sagittaler Ausrichtung lag, mit Ausnahme der nasal gelegenen Ebene, der Orbitaoberrand bei beiden Geschlechtern in allen Ebenen weiter ventral als der Orbitaunterrand. Die Korrelationsanalyse wies auf zahlreiche Zusammenh{\"a}nge zwischen den in dieser Studie ermittelten Abstandsmessungen des Aditus orbitae und verschiedenen Sch{\"a}delma{\"s}en hin. Dabei konnten signifikante Korrelationen zwischen verschiedenen Orbitabreiten mit der Biorbitalbreite sowie der Sch{\"a}delbasisl{\"a}nge aufgezeigt werden. Weitere Zusammenh{\"a}nge bestanden zwischen einigen Orbitah{\"o}hen mit der Sch{\"a}delbasisl{\"a}nge und der Obergesichtsh{\"o}he. Die Obergesichtsh{\"o}he korrelierte mit dem horizontalen medialen Orbitawinkel in zwei verschiedenen sagittalen Messebenen. Die vorliegende Studie erlaubt eine Aussage {\"u}ber die dreidimensionale Ausrichtung und Symmetrie des Aditus orbitae des Menschen in Bezug auf die Raumebenen. Damit liefert sie Grundlagen f{\"u}r weitere vergleichende Studien an verschiedenen menschlichen Populationen, um den Einfluss epigenetischer Faktoren auf den Aditus orbitae besser zu verstehen. Dieser Untersuchungsansatz kann auch f{\"u}r das Studium des Aditus orbitae nicht-menschlichen Primaten von Interesse sein.}, language = {de} }