@phdthesis{Gloeckner2021, author = {Franziska Gl{\"o}ckner}, title = {Palliative Sedierung - Eine prospektive beobachtende Querschnittsstudie zum Vergleich zwischen einer Palliativstation, einem Hospiz und einem ambulanten Pflegedienst}, journal = {Palliative Sedation - A prospective observational cross-sectional study comparing a palliative care unit, a hospice, and an inpatient care service}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-63404}, pages = {107}, year = {2021}, abstract = {Palliative Sedierung (PS) kommt zum Einsatz, wenn schwere Symptome am Ende des Lebens anderweitig nicht gelindert werden k{\"o}nnen und nimmt in der Palliativmedizin einen immer h{\"o}heren Stellenwert ein. Es ist nur wenig {\"u}ber die Aufkl{\"a}rung der Patienten und die Durchf{\"u}hrung der PS in Deutschland bekannt. Ziel der Arbeit war es, in einer beobachtenden prospektiven Querschnittsstudie Daten zur Vorbereitung und zum Ablauf der PS auf der Palliativstation und im Hospiz der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald sowie im Rahmen einer spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) {\"u}ber ein Jahr zu erheben. Dazu wurden in den einzelnen Institutionen einheitliche Aufkl{\"a}rungs- und Dokumentationsb{\"o}gen eingef{\"u}hrt. Im Erhebungszeitraum wurden 1124 Patienten behandelt. Insgesamt erhielten 5,25\% (n=59) der Patienten eine PS. Es wurden Unterschiede in der H{\"a}ufigkeit zwischen den Institutionen festgestellt (Palliativstation: 7,65\%; Hospiz: 1,85\%; SAPV: 4,59\%). Sedierte Patienten auf der Palliativstation waren signifikant j{\"u}nger als nicht sedierte (65,6 vs. 71,1 Jahre) und lebten signifikant h{\"a}ufiger in einer festen Partnerschaft. Die meistgenannte Indikation zur PS war Unruhe, gefolgt von Angst, Delir und fehlender Lebensqualit{\"a}t. Oft war es der Wunsch des Patienten und seiner Angeh{\"o}rigen, eine PS zu starten. Ging es um die Fragen nach dem Beginn der PS, der Tiefe und der Medikation, wurde der Patient deutlich seltener in den Entscheidungsprozess einbezogen als seine Angeh{\"o}rigen. Durchschnittlich dauerten die PS ca. vier Tage mit einer Spannweite von vier Stunden bis 23 Tage. Das am h{\"a}ufigsten genutzte Sedativum war Midazolam, selten in Kombination mit anderen Sedativa. Oft wurden zur Symptomreduktion weitere Medikamente (z.B. Analgetika, Antiemetika, Antipsychotika) verabreicht. Viele Aspekte sind in den Leitlinien nicht einheitlich definiert und werden in der Literatur kontrovers diskutiert, z.B. psychische Symptome als Indikation f{\"u}r eine PS, k{\"u}nstliche Nahrungs- und Fl{\"u}ssigkeitszufuhr w{\"a}hrend der PS, sowie die angemessene Tiefe und Beurteilung einer PS. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, worauf die Behandler bei der Planung einer PS besonderes Augenmerk legen sollten. Eine fr{\"u}hzeitige Aufkl{\"a}rung des Patienten und seiner Familie mit einer klaren Abgrenzung der PS von der Sterbehilfe ist neben der st{\"a}ndigen Weiterbildung aller Palliativmediziner und Pflegekr{\"a}fte {\"a}u{\"s}erst wichtig.}, language = {de} }