@phdthesis{Pechmann2011, author = {Marco Pechmann}, title = {Durch Windwurf induzierte Ver{\"a}nderungen der K{\"a}ferfauna (Coleoptera) von Waldstandorten in Nationalparks Mecklenburg-Vorpommerns}, journal = {Windthrow induced changes of beetle population (Coleoptera) in forest habitats in the nationalparks of Western Pomerania}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000931-1}, year = {2011}, abstract = {Mit der vorliegenden Arbeit wurden {\"u}ber einen Zeitraum von sechs Jahren zwei unabh{\"a}ngige, kleinr{\"a}umige Windw{\"u}rfe im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (2000 bis 2005) und im M{\"u}ritz Nationalpark (2002 bis 2007) {\"o}kofaunistisch untersucht. Dabei wurde die Coleopterenfauna von drei Windwurffl{\"a}chen sowie drei ausgew{\"a}hlten Referenzfl{\"a}chen aus verschiedenen Straten beprobt. Zur Erfassung der xylobionten Coleopteren et Diversa kamen verschiedene Fallensysteme in den unterschiedlichen Straten zur Anwendung (Bodenfallen und Schlitzfallen in allen Jahren; Kronenfallen, Fensterfallen, Farbschalen sowie K{\"a}ferzuchten und Handaufsammlungen nur teilweise in einzelnen Jahren). Insgesamt konnten 82.981 Coleopteren (exkl. Staphylinidae) aus 708 Arten und 80 verschiedenen Familien ermittelt werden. Dabei zeigte sich besonders in den ersten Jahren nach dem Windwurf eine gro{\"s}e Attraktivit{\"a}t der Windwurfgebiete auf xylophage Coleopterenarten. Erst im weiteren Verlauf kam es zu einer Abnahme der Xylophagen zu Gunsten von verschiedenen Pilz- und Mulmbesiedlern. Im gesamten Untersuchungszeitraum lie{\"s}en sich kaum Unterschiede der Coleopterenzoenosen zwischen dem Windwurf und der entsprechenden Vergleichsfl{\"a}che herausstellen. Durch den direkten Vergleich mit einer benachbarten Referenzfl{\"a}che verdeutlichte sich, dass vor allem regionale Einfl{\"u}sse, insbesondere das Arteninventar der umgebenden Fl{\"a}chen, f{\"u}r die rasche Besiedlung von Bedeutung waren. Als typische Leitarten der Windwurfsukzession erwiesen sich verschiedene Vertreter der Borkenk{\"a}ferfamilie (Scolytiden), welche auf den Windwurffl{\"a}chen mit insgesamt etwa 12.500 Individuen aus 44 verschiedenen Arten (entspricht etwa 13 \%!) vertreten waren. Dennoch lie{\"s}en sich keine expandierenden Kalamit{\"a}ten forstrelevanter Coleopteren ausmachen, lediglich im Dar{\"s}wald kam es zu einer Gradation des Buchdruckers Ips typographus und seiner Begleitarten, welche im dritten Jahr nach dem Sturmereignis ihren Gipfel erreichte. F{\"u}r viele K{\"a}ferarten stellten gerade die Windwurffl{\"a}chen ein wichtiges Refugium als Lebensraum mit der M{\"o}glichkeit zum genetischen Austausch dar. Dabei spielen gerade diese kleinr{\"a}umigen und mosaikartig verteilten Bereiche der Windwurfareale eine bedeutende Rolle als Trittsteine f{\"u}r die Ausbreitung seltener Coleopteren, was sich sehr eindrucksvoll anhand der ermittelten Zahl der gef{\"a}hrdeten Arten in dieser Untersuchung abzeichnete. Insgesamt konnten 124 Arten aus 49 Familien in der Roten Liste Deutschlands sowie 72 faunistisch bedeutsame Funde f{\"u}r Mecklenburg-Vorpommern erbracht werden. Mit der vorliegenden Arbeit zum Windwurfgeschehen im Norddeutschen Tiefland konnten somit einerseits verschiedene biologische Aspekte, wie die Betrachtung der Ph{\"a}nologie, die Zusammensetzung der Coleopterenzoenosen sowie der Nachweis neuer bzw. seltener Arten aufgezeigt werden. Andererseits wurde herausgestellt, dass diese kleinr{\"a}umigen Windw{\"u}rfe kaum eine forstwirtschaftliche Relevanz haben, da es zu keiner lang anhaltenden und sich vergr{\"o}{\"s}ernden Kalamit{\"a}t einzelner Schadinsekten (bes. aus der Familie der Scolytiden) kam.}, language = {de} }