@phdthesis{Dittrich2011, author = {Hans Daniel Dittrich}, title = {Differentielles Erkennen emotionaler Gesichtsausdr{\"u}cke bei Alexithymie}, journal = {Differential Recognition of Emotional Facial Expressions in Alexithymia}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001151-9}, year = {2011}, abstract = {Das Alexithymie-Konstrukt beschreibt eine St{\"o}rung affektiv-kognitiver Natur mit drei pathophysiologischen Hauptmerkmalen: der Schwierigkeit, Gef{\"u}hle wahrzunehmen, diese zu kommunizieren und einem stereotypen, an {\"a}u{\"s}eren Ereignissen orientierten Denkstil. Dar{\"u}ber hinaus leiden hochalexithyme Individuen an Schwierigkeiten im Bereich sozialer Interaktionen. Dieser Vulnerabilit{\"a}tsfaktor w{\"a}re ein m{\"o}gliches Bindeglied zwischen Alexithymie und psychischen sowie psychosomatischen Erkrankungen. Eine Erkl{\"a}rung f{\"u}r die sozialen Schwierigkeiten k{\"o}nnte in einem beeintr{\"a}chtigten Erkennen emotionaler Gesichtsausdr{\"u}cke liegen. Diese Studie untersucht die Hypothese eines mit Alexithymie assoziierten Defizites beim Erkennen emotionaler Gesichtsaudr{\"u}cke an einer klinischen Population. Dar{\"u}ber hinaus werden Hypothesen zur Bedeutung spezifischer Emotionsqualit{\"a}ten sowie zu Gender-Unterschieden getestet. 38 ambulante und station{\"a}re psychiatrische Patienten (22 Frauen und 16 M{\"a}nner) wurden mit der Toronto-Alexithymie-Skala (TAS-20), der Montgomery-{\AA}sberg Depression Scale (MADRS), der Symptom-Check-List (SCL–90-R) und der Emotional Expression Multimorph Task (EEMT) untersucht. Als Stimuli des Gesichtererkennungsparadigmas dienten Gesichtsausdr{\"u}cke von Basisemotionen nach Ekman und Friesen, die zu Sequenzen mit sich graduell steigernder Ausdrucksst{\"a}rke angeordnet waren. Mittels multipler Regressionsanalyse konnte eine signifikante Assoziation von TAS-20 Punktzahl mit der Anzahl der Gesamtfehler und Fehlern beim Erkennen {\"a}ngstlicher Gesichtsausdr{\"u}cke gezeigt werden (beide beta = 0,47; p < 0,05). Die TAS-20 Punktzahl erkl{\"a}rte 12,6\% (Gesamtfehler) und 12,5\% ({\"a}ngstliche Gesichtsausdr{\"u}cke) der Varianz in der Fehlerzahl. In der geschlechtergetrennten Analyse zeigte sich f{\"u}r die weiblichen Stichprobe dar{\"u}ber hinaus eine signifikante Pr{\"a}diktorqualit{\"a}t von Alexithymie f{\"u}r w{\"u}tende Gesichtsausdr{\"u}cke, w{\"a}hrend im m{\"a}nnlichen Stichprobenteil kein signifikanter Zusammenhang zwischen TAS-20 Punktzahl und Fehlern in der Gesichtererkennung zutage trat. Kein Zusammenhang bestand ebenfalls zwischen der Zeit, nach der die Probanden die emotionalen Sequenzen stoppten, um ihre Bewertung abzugeben (Antwortlatenz) und Alexithymie. Die Ergebnisse der Arbeit unterst{\"u}tzen das Vorliegen eines mit Alexithymie assoziierten Defizites beim Erkennen emotionaler Gesichtsausdr{\"u}cke in einer heterogenen, klinischen Stichprobe. Dieses Defizit k{\"o}nnte die Schwierigkeiten hochalexithymer im Bereich sozialer Interaktionen zumindest teilweise begr{\"u}nden und so eine Pr{\"a}disposition f{\"u}r psychische sowie psychosomatische Erkrankungen erkl{\"a}ren.}, language = {de} }