@phdthesis{Burg2020, author = {Catherine Christina Burg}, title = {Das Verh{\"a}ltnis zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung und Alexithymie}, journal = {The relation between weight bias internalization and alexithymia}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-42408}, pages = {94}, year = {2020}, abstract = {Hintergrund: Die Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung ist eine spezielle Form der Selbststigmatisierung bei adip{\"o}sen und {\"u}bergewichtigen Personen. In vorherigen Studien wurde diese Form der Selbststigmatisierung in Zusammenhang mit einigen psychiatrischen Erkrankungen, aber auch mit einer schlechteren selbstberichteten physischen und psychischen Gesundheit und einem niedrigeren Selbstbewusstsein beschrieben. Das Konstrukt der Alexithymie beschreibt die Unf{\"a}higkeit eigene Gef{\"u}hle und Emotionen zu identifizieren und zu beschreiben, besonders wenn sie positiven Ursprungs sind. Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung und Alexithymie. Au{\"s}erdem werden Psychopathologien des Essverhaltens genauer beleuchtet. Insbesondere wird auf die Impulskontrolle, die interozeptive Wahrnehmung, den Perfektionismus und das Misstrauen eingegangen. Methode: Es wurde mittels Selbstbeurteilungsfrageb{\"o}gen die Internalisierung gewichtsbezogener Selbststigmatisierung (WBIS), Alexithymie (TAS-20), Depressionen (BDI II) und Psychopathologien des Essverhaltens, dabei insbesondere die interozeptive Wahrnehmung, Misstrauen, Perfektionismus und Impulskontrolle (EDI II) bei allen {\"u}bergewichtigen und adip{\"o}sen Patienten abgefragt, die sich zu einer station{\"a}ren Behandlung in der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Psychiatrie und Psychotherapie der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald in einem Zeitraum von Mai 2015 bis Februar 2019 entschlossen haben. Nach Anwendung unserer Ausschlusskriterien verblieben 103 Patienten (73 Frauen, 30 M{\"a}nner), die an unserer Studie teilnahmen und deren Selbstbeurteilungsfrageb{\"o}gen ausgewertet und analysiert wurden. Die Datenerhebung erfolgte zu Beginn des station{\"a}ren Aufenthaltes. Ergebnisse: Zun{\"a}chst wurden die Patienten in zwei Gruppen aufgrund ihres Gesamtergebnisses bei der TAS- 20 eingeteilt. Mittels Kruskal- Wallis- Test zeigte sich bei den alexithymen Patienten ein signifikant h{\"o}herer Wert bez{\"u}glich der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung, als in der nicht alexithymen Gruppe. Auch die Psychopathologien bez{\"u}glich des Essverhaltens waren bei den alexithymen Patienten signifikant erh{\"o}ht. Im Anschluss wurden Korrelations- und Regressionsanalysen durchgef{\"u}hrt, um die Zusammenh{\"a}nge weitergehend zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass die signifikanten Zusammenh{\"a}nge zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung sich aufheben, sobald wir f{\"u}r Depressionen kontrollierten. Dieses Ph{\"a}nomen zeigte sich auch bei den Subskalen „Schwierigkeiten Gef{\"u}hle zu erkennen“ und „zu beschreiben“. Interaktionseffekte zwischen dem Gesamtergebnis der TAS- 20 und Depressionen waren nicht vorhanden. Bez{\"u}glich der Psychopathologien im Essverhalten und der Internalisierung gewichtsbezogener Selbststigmatisierung zeigten sich stark signifikante Zusammenh{\"a}nge in den Regressionsanalysen. Auch in den Subskalen interozeptive Wahrnehmung, Perfektionismus und Impulskontrolle war dies der Fall. Diskussion: Patienten, die Schwierigkeiten beim Erkennen und Beschreiben der eigenen Gef{\"u}hle haben, neigen verst{\"a}rkt zur Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung. Dies unterstreicht die Vermutung, dass alexithyme Patienten durchaus Gef{\"u}hle wahrnehmen k{\"o}nnen; vornehmlich die negativen Emotionen dringen in ihr Bewusstsein. Patienten, die verst{\"a}rkt gewichtsbezogene Stigmatisierung internalisieren, weisen vermehrt Psychopathologien im Essverhalten auf. Sie haben eine schlechtere interozeptive Wahrnehmung, neigen zu perfektionistischen Pers{\"o}nlichkeitsz{\"u}gen und weisen Schwierigkeiten bei der Impulskontrolle auf. Durch Ber{\"u}cksichtigung dieser Defizite im Therapiekonzept k{\"o}nnen m{\"o}glicherweise gr{\"o}{\"s}ere und lang anhaltendere Behandlungserfolge erzielt werden. Der erhebliche Einfluss von Depressionen auf die Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung im Zusammenhang mit Alexithymie Bedarf weiterer Untersuchungen, um m{\"o}gliche Moderator- oder Mediatoreffekte herausfinden zu k{\"o}nnen.}, language = {de} }