@phdthesis{DennisLehr2017, author = {Katarina Dennis and Angela Lehr}, title = {Charakterisierung von Leiomyomen und deren Varianten sowie atypischen glattmuskul{\"a}ren Tumoren und uterinen Sarkomen anhand von 4040 Leiomyom Operationen im Rahmen des Forschungsprojekts „Charakterisierung von Leiomyomen und uterinen Sarkomen“ zur Erstellung eines Sarkom-Risiko Scores f{\"u}r den klinischen Alltag}, journal = {Characterization of leiomyomas, STUMP and uterine sarcomas in case of 4040 leiomyoma surgeries to create a uterine sarcoma risk score for clinical every day practice}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002932-4}, year = {2017}, abstract = {Die benignen Leiomyome des Uterus sind die h{\"a}ufigsten Tumoren des weiblichen Genitale. Aufgrund einer zum Teil erheblichen Beschwerdesymptomatik und einer Interferenz mit der Fertilit{\"a}t, stellen sie eine h{\"a}ufige Indikation f{\"u}r eine operative Intervention dar. Eine pr{\"a}operative Differenzierung zu den STUMP, dem Leiomyosarkom und den stromalen Sarkomen, gilt als sehr schwierig. Die Folgen waren und sind, zahlreiche inad{\"a}quate Operationen in Form von Tumorverletzungen, z.B. durch ein Morcellement. Die Zielsetzung dieser Arbeit bestand darin, ein gro{\"s}es Kollektiv regelhafter Leiomyome, anamnestisch und klinisch zu charakterisieren. Aus den erhobenen Daten sollten Kriterien gefunden werden, die eine Abgrenzung zu den uterinen Sarkomen und den STUMP erm{\"o}glichen. In Kombination mit Daten aus weiteren Promotionen sind die Untersuchungen aus dieser Promotion als Grundlage f{\"u}r die Generierung eines Sarkom-Scores durch das DKSM vorgesehen. F{\"u}r die genannte Zielstellung wurden insgesamt 3786 vollst{\"a}ndige Datens{\"a}tze von Leiomyomoperationen, welche im Zeitraum von 2010-2014 in der Frauenklinik des Krankenhauses Sachsenhausen / Frankfurt durchgef{\"u}hrt worden sind, retrospektiv erfasst. Insgesamt konnten 3717 F{\"a}lle mit histologisch gesicherten, regul{\"a}ren Leiomyomen, sowie 43 zellreiche Leiomyome und 13 mitotisch aktive Leiomyome f{\"u}r diese Arbeit ausgewertet werden. Als postoperative Zufallsbefunde wurden 5 STUMP, ein Leiomyosarkom, 6 endometriale Stromasarkome und ein Adenosarkom beschrieben. Das sind 1,1\%, 0,34\%, 0,13\%, 0,03\%, 0,16\% und 0,03\% aller Frauen, die unter der Indikation Leiomyom operiert worden sind. Zur besseren Vergleichbarkeit waren die bei den Leiomyomen erhobenen Daten identisch mit den vorgegebenen Kriterien bei der Auswertung des Leiomyosarkoms durch das DKSM. Alle Pat. hatten pr{\"a}operativ eine gyn{\"a}kologische Aufnahmeuntersuchung mit Anamnese und eine vaginale Sonographie erhalten. Das Alter der 3717 Patientinnen mit Leiomyomen betrug im Mittel 43,3 Jahre. Insgesamt waren 16\% der Frauen 50 Jahre oder {\"a}lter und 3,4\% gaben an sich in der Postmenopause zu befinden. Die Frauen litten zu 90,7\% unter Blutungsst{\"o}rungen. Es wurden insgesamt 646 Leiomyome (17,4\%) mit der Bezeichnung „schnelles Wachstum“ operiert. Diese waren {\"u}berwiegend zwischen 5 und 7 cm gro{\"s} (n=304). Das Verh{\"a}ltnis zwischen multipel und solit{\"a}r vorkommenden, schnell wachsenden Leiomyomen, war ann{\"a}hernd gleich. Als Operationsindikation wurden Blutungsst{\"o}rungen mit 61,2\% am h{\"a}ufigsten angegeben, es folgten Druckgef{\"u}hl, Kinderwunsch und schnelles Wachstum. Insgesamt 99\% der Eingriffe unseres Kollektivs wurden endoskopisch durchgef{\"u}hrt und die Myomgr{\"o}{\"s}e betrug im Mittel 5,2 cm. Die Operationen unterteilten sich in 44,6\% Myomenukleationen, 23\% suprazervikale Hysterektomien und 31,7\% totale, laparoskopische Hysterektomien. Zu einer Tumorverletzung kam es bei 78\%. Bei den mitotisch aktiven und zellreichen Leiomyomen {\"a}hneln die Zahlen denen, regelhafter Leiomyome. Es fanden sich 13 mitotisch aktive und 43 zellreiche Leiomyome. Im Altersvergleich zeigte sich bei den zellreichen Leiomyomen ein Durchschnittsalter von 42,3 Jahren. Die Frauen mit mitotisch aktiven Leiomyomen waren mit 36,7 Jahren durchschnittlich j{\"u}nger. Bei beiden Gruppen f{\"u}hrte ebenfalls die Indikation Blutungsst{\"o}rungen mit 69,2\% und 41,2\% am h{\"a}ufigsten zur Operation. Die durchschnittliche Gr{\"o}{\"s}e der mitotisch aktiven Leiomyome war mit 6,5 cm und die der zellreichen LM mit 6,4 cm, gr{\"o}{\"s}er als die der regelhaften Leiomyome mit 5,2 cm. Bei den 5 STUMP und den 8 Sarkomen lag das Durchschnittsalter, wie bei den regelrechten Leiomyomen, bei 43,4 bzw. 44,3 Jahren. Die Sarkome unterteilten sich in 6 low-grade endometriale Stromasarkome, ein Leiomyosarkom und ein Adenosarkom. Blutungsst{\"o}rungen waren bei den STUMP mit 80\% und bei den Sarkomen mit 75\% die f{\"u}hrende Operations- Indikation. Der Tumordurchmesser lag bei den STUMP durchschnittlich bei 6,4 cm und bei den Sarkomen bei 5,9 cm. W{\"a}hrend der Untersuchungen war erkennbar, dass f{\"u}r eine pr{\"a}operative Differenzierung der regelhaften Leiomyome von den STUMP und den Sarkomen, insbesondere den Leiomyosarkomen eine alleinige Betrachtung einzelner Kriterien nicht ausreichend ist. In der vorliegenden Promotion wurden daher Faktoren herausgearbeitet, die zur Diskriminierung von Leiomyomen insbesondere zum Leiomyosarkom geeignet sind. Der Unterschied war bei allen erstellten Kriterien signifikant. Auf Basis der Daten wurde in Zusammenarbeit mit dem DKSM ein Punktesystem entwickelt, anhand dessen die Wahrscheinlichkeit, dass kein Leiomyom vorliegt, abgelesen werden kann. Nach diesem System steigt mit der Anzahl der Punkte das Risiko, dass ein Leiomyosarkom vorliegen k{\"o}nnte. Bei mindestens einem erf{\"u}llten Kriterium bzw. vergebenen Risikopunkt, sollte pr{\"a}operativ eine erweiterte Diagnostik erfolgen. In unserem Kollektiv h{\"a}tte dies auf 7 der 8 Sarkom Patientinnen zugetroffen.}, language = {de} }