@phdthesis{Knoll2017, author = {Anett Knoll}, title = {Vergleichende Studie zu den Ergebnissen der Meniskusresektion und der Meniskusnaht unter Ber{\"u}cksichtigung MRT-morphologischer Ausgangsbefunde 2006 bis 2012}, journal = {Comparative study on the results of meniscal resection and meniscal repair considering MRI morphological findings 2006 to 2012}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-22779}, year = {2017}, abstract = {Die Meniskusl{\"a}sion ist mit einer Inzidenz von 60 bis 70 pro 100 000 Einwohner [59] ein h{\"a}ufig gesehenes Krankheitsbild in der Orthop{\"a}die und Unfallchirurgie. Mit zunehmendem Verst{\"a}ndnis {\"u}ber die Bedeutung des Meniskus f{\"u}r die Funktionalit{\"a}t und Biomechanik des Kniegelenkes [73] entwickelte sich die Meniskuschirurgie zu der am h{\"a}ufigsten durchgef{\"u}hrten minimal-invasiven Therapieform [2]. Heutzutage stehen mehrere Verfahren zur Verf{\"u}gung, die bei symptomatischer Meniskusl{\"a}sion durchgef{\"u}hrt werden k{\"o}nnen. Die am weitesten verbreiteten Therapievarianten sind die Meniskusresektion und die Meniskusrefixation [86, 98]. Aufgrund der mannigfaltigen Funktionen, die die Menisken im Kniegelenk {\"u}bernehmen [2, 3, 13, 18, 32, 57, 59, 65, 95, 98, 105], sollte wenn immer m{\"o}glich die meniskuserhaltende Therapie (Meniskusnaht) durchgef{\"u}hrt werden [86, 98], um die Menisken als funktionelle Struktur zu erhalten [102] und somit der Arthroseentwicklung vorzubeugen [2, 5, 11, 30, 32, 36, 37, 47, 49, 60, 65, 79, 94, 98, 105]. Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 81 Probanden statistisch ausgewertet, die im Zeitraum von 2006 bis 2012 in der Abteilung f{\"u}r Orthop{\"a}die und orthop{\"a}dische Chirurgie der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald operiert wurden. Hierbei wurden international g{\"a}ngige Scores wie der Knee injury and Osteoarthritis Outcome Score, International Knee Documentation Committee Score, Tegner Aktivit{\"a}tsscore und Kellgren and Lawrence Arthrosescore verwendet. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte sowohl f{\"u}r die Gesamtbehandlungsgruppen (Refixation – I; Resektion – II), als auch in kleineren Untergruppen. Als Untergruppen wurden Probanden mit einen ausgepr{\"a}gtem Meniskusschaden (Untergruppe a bzw. b) oder dem Auftreten von Folgeoperationen (Untergruppe c bzw. d) festgelegt. Anschlie{\"s}end wurden Korrelationen zwischen Meniskusgrad, Alter, Geschlecht und BMI ausgewertet, um ihren Einfluss auf die Ergebnisse zu beurteilen. In der statistischen Auswertung zeigte sich in der Gesamtkohorte, dass die Behandlungsgruppe Resektion durchschnittlich h{\"o}here KOOS und IKDC Werte erreichte als ihre Kollegen in der Refixationsgruppe. Jedoch werden die Werte ausschlie{\"s}lich im Parameter KOOS Symptome signifikant mit einem mittleren Effekt. Alle anderen Parameter unterscheiden sich nicht signifikant unter den Behandlungsgruppen und es zeigen sich nur kleine Effekte. Somit sind Probanden die eine Meniskusrefixation erhalten haben etwas unzufriedener mit ihrem Kniegelenk als Probanden mit Resektion. Betrachtet man aber das Tegneraktivit{\"a}tslevel pr{\"a}operativ und postoperativ zeigt sich, dass in circa 69\% der F{\"a}lle das pr{\"a}operative Aktivit{\"a}tslevel wiedererlangt und sogar in 7\% der F{\"a}lle ein h{\"o}heres Aktivit{\"a}tslevel erreicht wird. Somit mehr als Dreiviertel der Probanden ein gutes bis sehr gutes Ergebnis erreichten. Diese Beobachtungen decken sich mit den Ergebnissen der internationalen Literatur bzw. im IKDC Score schneiden die Probanden dieser Studie besser ab als im internationalen Vergleich [5, 6, 19, 44, 45, 70, 90]. Die Auswertung des Ausma{\"s}es der L{\"a}sion in den Behandlungsgruppen ergab, dass in der Resektionsgruppe Probanden mit einem ausgedehnten Meniskusschaden durchschnittlich schlechtere KOOS und IKDC Scores erreichten als Probanden mit isolierter Hinterhornl{\"a}sion und in der Refixationsgruppe schnitten Probanden mit ausgedehnten L{\"a}sionsformen besser ab. Die Parameter werden jedoch nicht signifikant. Bei der Auswertung der Aktivit{\"a}tslevel nach Tegner zeigt sich ein {\"a}hnliches Bild wie in der Gesamtkohorte. Zwischen 60\% und 77\% der Probanden erreichen ihr urspr{\"u}ngliches Aktivit{\"a}tslevel wie, wobei Probanden in der Resektionsgruppe mit isolierter Hinterhornl{\"a}sion in 72,7\% ihr urspr{\"u}ngliches Aktivit{\"a}tslevel wiedererlangen und 64\% der ausgedehnten L{\"a}sionen. In der Refixationsgruppe zeigt sich wieder ein spiegelbildliches Ergebnis. 76,9\% in der Untergruppe mit ausgedehnter L{\"a}sion und 60\% in der Untergruppe mit isolierter Hinterhornl{\"a}sion erreichen ihre pr{\"a}operativen Aktivit{\"a}tslevels. Eine {\"a}hnliche Studie in der internationalen Literatur konnte nicht zum Vergleich gefunden werden, jedoch l{\"a}sst sich das Ergebnis mit dem Ausma{\"s} des operativen Eingriffes (partielle Meniskusresektion vs. Subtotale Meniskusresektion) und der Eignung bestimmter L{\"a}sionsformen f{\"u}r bestimmte Therapieoptionen (drittgradige vs. viertgradige Meniskusl{\"a}sionen) erkl{\"a}ren. Die Komplikationsrate und Reoperationsrate in dieser Studie lag in der Refixationsgruppe bei 26\% und in der Resektionsgruppe bei 12\%. Diese Ergebnisse decken sich mit der internationalen Literatur. In beiden Behandlungsgruppen erreichen Probanden mit Folgeoperation durchschnittlich niedrigere Scores (KOOS, IKDC) als Probanden ohne Folgeoperation. Das Tegneraktivit{\"a}tslevel wird zum Gro{\"s}teil wiedererlagt, wobei die Daten aufgrund der kleinen Kohortengr{\"o}{\"s}e der Refixationsgruppe nicht sicher auswertbar ist. In der internationalen Literatur konnten wiederrum keine {\"a}hnlichen Studien zum Vergleich gefunden werden, jedoch l{\"a}sst sich das Ergebnis durch die Erkenntnisse in der g{\"a}ngigen Literatur erkl{\"a}ren. Zuletzt wurden die Korrelationen zwischen Meniskussch{\"a}digungsgrad, Alter, BMI und Geschlecht ausgewertet. Hier zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen dem Meniskusgrad und den erreichten KOOS und IKDC Werten. Je h{\"o}her der Meniskussch{\"a}digungsgrad, desto niedriger die Scores. Des Weiteren konnte ein Zusammenhang zwischen Body Mass Index und KOOS/IKDC Score gefunden werden. Ein hoher BMI beeinflusst die Scores signifikant. Das m{\"a}nnliche Geschlecht scheint ebenfalls einen positiven Effekt auf das Outcome zu haben. Jedoch wird hier nur das Aktivit{\"a}tslevel signifikant. Das Alter der Probanden scheint keinen Einfluss auf das Outcome zu haben. Alles in Allem kann man aus den erhobenen Daten keine sichere Aussage dazu treffen, welche Therapieoption {\"u}berlegen ist. Es scheint als sei die Meniskusresektion mit einer h{\"o}heren Patientenzufriedenheit verbunden. Jedoch sind die Resultate im Erlangen des urspr{\"u}nglichen Aktivit{\"a}tslevel in beiden Behandlungsgruppen sehr gut.}, language = {de} }