@phdthesis{Mahner2017, author = {Maria Mahner}, title = {Arzneimittelverordnung bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz in der haus{\"a}rztlichen Versorgung in Vorpommern - eine Querschnittsstudie -}, journal = {Drug prescribing for patients with chronic kidney disease in General Practice in Pomerania: a cross sectional study}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-21043}, pages = {113}, year = {2017}, abstract = {Einleitung Die Ausscheidung zahlreicher Medikamente {\"u}ber die Nieren erfordert bei Patienten mit CKD (chronic kidney disease) eine sorgf{\"a}ltige Dosisanpassung um Nebenwirkungen zu vermeiden. Ziel der Studie war es zu untersuchen, wie gut die verordnete Medikation bei Patienten mit CKD an die Nierenfunktion angepasst ist, welche Medikamente h{\"a}ufig fehlverordnet werden und Pr{\"a}diktoren f{\"u}r Fehlverordnungen zu identifizieren. Methode In einer Querschnittstudie in 34 Hausarztpraxen in Vorpommern wurde die Medikation von Patienten mit einer CKD ≥ Stadium 3 auf Grundlage der Fachinformation und zus{\"a}tzlich unter Ber{\"u}cksichtigung von Empfehlungen von Fachgesellschaften ausgewertet. Die verordneten Medikamente wurden mittels ATCCode erfasst. Es wurden kontraindizierte und {\"u}berdosierte Verordnungen unterschieden. Pr{\"a}diktive Faktoren f{\"u}r Fehlverordnungen wurden mittels logistischer Regressionsanalyse untersucht. Ergebnisse 589 Patienten ({\O} 78 Jahre, 63 \% weiblich) mit einer CKD ≥ Stadium 3 aus 34 Hausarztpraxen wurden eingeschlossen. Sie konnten in 52 \% dem CKD Stadium 3a, 37 \% dem CKD Stadium 3b und 10 \% CKD Stadium 4 und 5 zugeordnet werden. Insgesamt wurden in den Medikationspl{\"a}nen 5102 Verordnungen erfasst (94,6 \% Dauermedikationen, 5,4 \% Bedarfsmedikationen). Im Mittel nahm jeder Patient fast 9 verschiedene Wirkstoffe ein ({\O}=8,66; SD=3,6). 4,2 \% aller Verordnungen waren nach Auswertung der Fachinformationen in der gegebenen Dosierung kontraindiziert (2,1 \%) oder {\"u}berdosiert (2,1 \%). Bei 173 Patienten (29 \%) war mindestens eine Verordnung betroffen. Der Anteil der Fehlverordnungen sank unter Ber{\"u}cksichtigung von neueren Empfehlungen auf 3,5 \%. Metformin, Methotrexat und Kaliumpr{\"a}parate wurden h{\"a}ufig trotz Kontraindikation verordnet. Ramipril, Sitagliptin und Simvastatin in Kombination mit Ezetimib wurden h{\"a}ufig {\"u}berdosiert. Wichtigste Pr{\"a}diktoren f{\"u}r Fehlverordnungen waren CKD Stadium ≥ 3b und die Anzahl der verordneten Dauermedikamente. Schlussfolgerung Der Anteil der unangepassten Verordnungen war in Bezug auf die Gesamtmenge aller Verordnungen gering, trotzdem war ein Viertel aller Patienten von mindestens einer unangepassten Verordnung betroffen. Unter zus{\"a}tzlicher Ber{\"u}cksichtigung von Empfehlungen von Fachgesellschaften sank die Zahl der Fehlverordnungen. Zur klinischen Relevanz der Fehlverordnungen fehlen aussagekr{\"a}ftige Daten und hier besteht weiterer Forschungsbedarf. F{\"u}r ein besseres Monitoring der Verordnungsqualit{\"a}t von Medikamenten bei CKD in der Hausarztpraxis wird ein Konsens ben{\"o}tigt, der auf Fachinformationen, Empfehlungen von Fachgesellschaften und klinischer Relevanz basiert. Wegen des hohen Aufwands des Einzelabgleichs sollten sich Ma{\"s}nahmen zur Qualit{\"a}tssicherung auf Patienten mit CKD Stadium ≥ 3b, Patienten mit Polypharmazie und auf problematische Wirkstoffe konzentrieren.}, language = {de} }