@phdthesis{Mihai2015, author = {Paul Glad Mihai}, title = {Funktionelle Bildgebung der cerebralen Repr{\"a}sentation des Schluckens}, journal = {Functional Imaging of the Cerebral Representation of Swallowing}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002276-8}, year = {2015}, abstract = {Ziel dieser Arbeit war es, cerebrale Hirnaktivit{\"a}tsmuster assoziiert mit dem Schluckakt von jungen Gesunden, r{\"a}umlich und zeitlich zu erfassen. Dar{\"u}ber hinaus wurde die M{\"o}glichkeit einer gemeinsamen neuronalen Struktur zwischen Kiefergelenkbewegun- gen (Okklusion) und Schluckakt untersucht. Im Anschluss befasste sich diese Studie mit der {\"A}nderung der cortikalen Schluckrepr{\"a}sentation im Alter. Es wurden hierzu junge und alte, gesunde Versuchspersonen mit Hilfe der fMRT-Bildgebung w{\"a}hrend der Schluckaufgabe untersucht. Um die Spezifit{\"a}t des Schlucknetzwerkes zu testen wurden als Kontrollparadigma die Kiefergelenkbewegungen bei jungen Gesunden ge- messen. Voruntersuchungen zeigten, dass sich eine Erh{\"o}hung des allgemeinen fMRT- Aktivierungsniveaus schon allein durch eine Erh{\"o}hung der Anstrengung zu erkl{\"a}ren ist. Um diesen Faktor zu kontrollieren wurden w{\"a}hrend der fMRT-Untersuchung phy- siologische Parameter aufgezeichnet, die mit der Anstrengung korrelieren. Insgesamt wurden f{\"u}r die Okklusion und das Schlucken ein vergleichbares Repr{\"a}sentationsmus- ter gefunden, jedoch waren mehr neuronale Ressourcen erforderlich um den Schluck- akt durchzuf{\"u}hren. Die peripherphysiologische Messung zeigte, dass diese Mehrakti- vierung nicht auf eine verst{\"a}rkte Anstrengung der Aufgabe zur{\"u}ckzuf{\"u}hren war. Erst- malig wurde mittels fMRT eine Repr{\"a}sentation im Hirnstamm f{\"u}r Schlucken und Ok- klusion nachgewiesen. Die Hirnstammaktivierung erfolgte in dem sensorischen Kern des Nervus trigeminus, sowie dem Nucleus tractus solitarii beim Schlucken und dem Nucleus trigemini bei der Okklusion. Um die zeitliche Abfolge des Schluckens in ihrer Repr{\"a}sentation zu untersuchen, wurde eine zeitlich optimierte fMRT-Messung aufgenommen. Durch die zeitliche Analyse konnten wir nachweisen, dass eine auf- einanderfolgende Aktivierung stattfand, beginnend im pr{\"a}motorischem Cortex mit {\"U}bergang zum supplement{\"a}r-motorischem Areal, gefolgt vom prim{\"a}ren sensomoto- rischem Cortex, der Insula und dem Cerebellum und letztlich der Aktivierung in der Pons. Zudem wurde mittels effektiver Konnektivit{\"a}tsanalyse nachgewiesen, dass ein Modell mit zwei Eing{\"a}ngen, ein zum supplement{\"a}r-motorischem Areal und der an- dere zum prim{\"a}ren motorisch-somatosensorischem Cortex, die wahrscheinlichste Er- kl{\"a}rung zeitlich aufeinander folgender Aktivierungsprozesse darstellt. Zur Auswer- tung der Daten hinsichtlich der {\"A}nderung der Schluckrepr{\"a}sentation im Alter wur- den sowohl klassische als auch Bayes-statistische Verfahren verwendet. Die klassische Inferenz ist konservativer und die Bayes-Statistik spezifischer. Zudem wird mit letz- terer das Problem der multiplen Vergleiche vermieden. Den einzigen Unterschied im Gruppenvergleich lieferte die Bayes-Statistik mit einer signifikanten Aktivierung im Frontalpol 1 der Brodmann Area 10. W{\"a}hrend der Schluckaufgabe zeigten Senioren eine verl{\"a}ngerte Schluckdauer und eine erh{\"o}hte elektrodermale Aktivit{\"a}t (EDA). Zu- s{\"a}tzlich zeigte die Korrelation von EDA und fMRT-Daten bei Senioren eine positive Assoziation in Bereichen der sensomotorischen Verarbeitung, Erregbarkeit und emo- tionalen Empfindung. Die Ergebnisse der Senioren weisen darauf hin, dass das hoch automatisierte Schlucknetzwerk seine F{\"a}higkeiten im Alter konstant beibeh{\"a}lt. Die er- h{\"o}hte Aktivierung bei den {\"a}lteren Versuchspersonen k{\"o}nnte m{\"o}glicherweise mit der erh{\"o}hten Erregbarkeit und Aufmerksamkeitsanforderung zusammen h{\"a}ngen, die sich aus den EDA-Daten ableiten l{\"a}sst.}, language = {de} }