@phdthesis{Rosigkeit2018, author = {Julia Rosigkeit}, title = {Vergleichend-anatomische Untersuchungen zur Beziehung der Molarenwurzeln des Oberkiefers zum Boden des Sinus maxillaris der Pongiden. Eine biometrische Studie auf der Grundlage der digitalen Volumentomographie.}, journal = {Comparative anatomical studies on the relationship of the maxillary molar roots to the maxillary sinus floor in Pongidae. A biometric study based on digital volume tomography.}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-23293}, pages = {122}, year = {2018}, abstract = {Das Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, die Beziehungen der Zahnwurzeln der oberen Pr{\"a}molaren und Molaren zum Sinus maxillaris bei den Gro{\"s}en Menschenaffen vergleichend-anatomisch zu untersuchen. Dabei wurden f{\"u}r den Orang-Utan auch Wachstumsver{\"a}nderungen ber{\"u}cksichtigt. F{\"u}r diese Arbeit standen 26 adulte Sch{\"a}del der Gattungen Pongo pygmaeus, Gorilla gorilla und Pan troglodytes sowie 13 infantile und juvenile Sch{\"a}del der Gattung Pongo pygmaeus zur Verf{\"u}gung. Das biologische Alter der Tiere zum Zeitpunkt des Todes war unbekannt. An den Sch{\"a}deln wurden zun{\"a}chst definierte L{\"a}ngen-, Breiten- und H{\"o}henma{\"s}e erhoben. Von den Sch{\"a}deln wurden DVT-Datens{\"a}tze mit dem Digitalen Volumentomographen QR-DVT 9000 (NewTom Verona, Italien) angefertigt. An den DVT-Datens{\"a}tzen wurden zun{\"a}chst mit Hilfe der NewTom 3G Software (QR NNT 2.11 Professional) lineare Messungen der Zahnwurzell{\"a}ngen der Pr{\"a}molaren und Molaren des Oberkiefers sowie der Knochendicke zwischen den Zahnwurzeln und dem Boden des Sinus maxillaris vorgenommen. Au{\"s}erdem wurden die im DICOM-Format vorliegenden Schichtserien in das JPEG-Format umgewandelt. Anhand dieser Datens{\"a}tze wurden die Zahnkeime der permanenten Z{\"a}hne unter Verwendung von SURFdriver® dreidimensional rekonstruiert und deren Volumina bestimmt. Die erhobenen Daten wurden mit Hilfe nicht parametrischer Verfahren analysiert und untereinander in Beziehung gesetzt. Die Untersuchungen zur Entwicklung der permanenten Z{\"a}hne des Orang-Utans zeigten zu Beginn eine ausgepr{\"a}gte Volumenzunahme der Zahnkeime des ersten Inzisivus und des ersten Molars. Der Durchbruch des ersten Molars erfolgte als erstes. Zu diesem Zeitpunkt begann die Resorption an den mittleren Milchschneidez{\"a}hnen. Dem Wechsel der Inzisivi ging meist der Durchbruch des zweiten Molars voraus. Desweiteren {\"u}berlappte der Beginn der Kronenbildung des dritten Molars mit der Fertigstellung der Krone des zweiten Molars. Beim Orang-Utan weisen die Volumina der permanenten Zahnkeime einen signifikanten Zusammenhang mit der Gesichtssch{\"a}dell{\"a}nge, Gaumenl{\"a}nge, Maxilloalveolarl{\"a}nge und der Mittelgesichtsbreite auf. Mit Ausnahme des Zahnkeims des zweiten Molars konnte ebenfalls eine Korrelation mit der Gesamtsch{\"a}dell{\"a}nge und der Obergesichtsh{\"o}he nachgewiesen werden. Der Abstand zwischen den Zahnwurzelspitzen und dem Sinus maxillaris war bei allen drei untersuchten Gattungen Pongo, Gorilla und Pan {\"u}ber den palatinalen Wurzeln der Molaren am kleinsten. Die Knochendicke {\"u}ber den Zahnwurzeln des Schimpansen ist im Vergleich zu den anderen Gattungen am d{\"u}nnsten. Dar{\"u}ber hinaus konnte bei Pan troglodytes eine Abnahme der Knochendicke {\"u}ber den palatinalen Wurzelspitzen von anterior nach posterior nachgewiesen werden. Bez{\"u}glich der Wurzell{\"a}ngen zeigten unsere Untersuchungen, dass bei allen drei Gattungen die distobukkale Wurzel des dritten Molars die k{\"u}rzeste war. Die Mittelwerte der Wurzell{\"a}ngen von Pongo und Gorilla lagen sehr nah beieinander, der Gorilla hatte jedoch tendenziell l{\"a}ngere Wurzeln. Die k{\"u}rzesten Zahnwurzeln wies der Schimpanse auf. Bei den Pongiden besteht eine enge topographische Beziehung der Zahnwurzeln der Oberkiefermolaren zum Sinus maxillaris. Besonders bei Pan bilden sich tiefe Recessus der Kieferh{\"o}hle zwischen den Zahnwurzeln aus. Beim Schimpansen ragen 40,5\% der Molarenwurzeln in den Sinus maxillaris, beim Gorilla hingegen nur 18,1\% und bei Pongo 16,6\%. Als Zufallsbefund stellten sich drei {\"u}berz{\"a}hlige Z{\"a}hne dar. Dabei handelte es sich um eine Doppelanlage des lateralen Milchschneidezahns eines juvenilen Orang-Utans, sowie um vierte Molaren bei einem Orang-Utan Weibchen und einem Gorilla M{\"a}nnchen. Die hier vorgestellten Untersuchungsergebnisse erweitern die Kenntnisse {\"u}ber die Beziehungen der seitlichen Oberkieferz{\"a}hne und dem Sinus maxillaris bei den Gro{\"s}en Menschenaffen. Damit bilden sie eine Grundlage f{\"u}r Studien an unterschiedlichen menschlichen Populationen sowie weiteren nicht-menschlichen Primaten.}, language = {de} }