@phdthesis{Wentzlaff2016, author = {Monika Wentzlaff}, title = {Beschichtung von Koronarstents im Wirbelschichtverfahren}, journal = {Coating of coronary stents using the fluidized-bed technology}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002468-1}, year = {2016}, abstract = {Koronare Drug-eluting Stents sind r{\"o}hrenf{\"o}rmige, netzartig aufgebaute, medizinische Implantate aus meist metallischen Grundk{\"o}rpern, die zur Vermeidung eines erneuten Gef{\"a}{\"s}verschlusses mit Wirkstoff beschichtet sind. Derzeit finden die Beschichtungen der Stents typischerweise {\"u}ber speziell entwickelte Einzelbeschichtungsverfahren statt, die es erm{\"o}glichen, die feingliedrige und fragile Struktur der Implantate zu beschichten. Wesentliche Nachteile dieser Verfahren liegen allerdings in hohen Materialverlusten und geringer FertigungsĀ¬menge, die zu hohen Produktionskosten f{\"u}hren. Im Rahmen dieser Arbeit sollte untersucht werden, inwieweit die Wirbelschichttechnologie zur Beschichtung von Stents eingesetzt werden kann. Die Wirbelschichttechnologie stellt ein etabliertes Verfahren zur Beschichtung von Partikeln im Gro{\"s}ma{\"s}stab mit geringen Verlusten dar. Obwohl in der Literatur das Verhalten verschiedener Partikel (Gr{\"o}{\"s}e, Form, Dichte) in der Wirbelschicht beschrieben ist, wurde das Verhalten von netzartig aufgebauten Hohlk{\"o}rpern noch nicht untersucht. Inwiefern sich die Wirbelschichttechnologie zur Beschichtung der fragilen Stents eignet, ist daher nicht vorhersagbar. Im Rahmen dieser Arbeit sollte eine Beurteilung hinsichtlich der Anwendbarkeit des Wirbelschichtverfahrens zur Beschichtung von Stents erfolgen. Dazu wurde das Fluidisierungs-verhalten der K{\"o}rper unter Verwendung verschiedener Anstr{\"o}mb{\"o}den untersucht. Dar{\"u}ber hinaus wurde der Einfluss der Prozessparameter, verschiedener Beschichtungsrezepturen und Stenttypen auf die Qualit{\"a}t der Beschichtung untersucht. Dazu wurden die beschichteten K{\"o}rper hinsichtlich Homogenit{\"a}t und Defekte der Oberfl{\"a}che, ihrer Robustheit gegen{\"u}ber mechanischen Einfl{\"u}ssen, der Schichtverteilung und Gehaltsgleichf{\"o}rmigkeit und des Wirkstofffreisetzungsverhaltens untersucht. Im Rahmen dieser Arbeit konnten die Stents den Partikel der Geldart- Klasse D zugeordnet werden und die Beschichtungen der Stents erfolgte unter Verwendung eines speziell angefertigten konisch ausgeformten Anstr{\"o}mbodens. In Versuchen mit verschiedenen Beschichtungsmaterialien war es m{\"o}glich typischer Weise auftretende Beschichtungsdefekte und pr{\"a}ventive Gegenma{\"s}nahmen zu identifizieren. So zeigte sich, dass es unter Verwendung von w{\"a}ssrig dispergierten Beschichtungsmaterialien die Bildung von Br{\"u}cken oder Schwimmh{\"a}uten ausblieb, w{\"a}hrend diese typischer Weise unter Verwendung von organisch gel{\"o}sten Beschichtungsrezepturen auftraten. Dar{\"u}ber hinaus konnte gezeigt werden, dass es durch Anpassung der Prozessparameter m{\"o}glich war Beschichtungen mit hoher Qualit{\"a}t zu erzeugen. Dabei wurden unabh{\"a}ngig von der Lackrezeptur leichter Abrieb, Risse oder Deformationen der Stentgrundk{\"o}rper vor allem an den Stentenden beobachtet, da die Stents w{\"a}hrend des Beschichtungsprozesses einer starken mechanischen Belastung ausgesetzt waren. In Versuchen mit unterschiedlichen Auftragsmengen beziehungsweise Prozesszeiten und unterschiedlich langen Stents konnte gezeigt werden, dass die Defekte unter gleichbleibenden Bedingungen mit zunehmender Prozesszeit und abnehmender Stentl{\"a}nge zunehmen. Zudem zeigte sich, dass auch die Prozessparameter und Flexibilit{\"a}t der Beschichtung Einfluss auf den Anteil defekter Stents nimmt. Durch Adaptierung des Beschichtungsprozesses ist es entsprechend m{\"o}glich die Defekte zu reduzieren. In der Regel wurde ein etwas h{\"o}herer abluminaler Schichtauftrag erzielt, wobei die Schicht homogen {\"u}ber die gesamte Stentl{\"a}nge verteilt war. Es resultierten {\"u}blicherweise Abscheideraten des Beschichtungslackes von 40 - 50 \% und dar{\"u}ber hinaus konnten durch die gleichzeitige Beschichtung einer hohen St{\"u}ckzahl von Grundk{\"o}rpern Fertigungsmengen von umgerechnet bis zu 25 Stents pro Minute erreicht werden. Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Wirbelschichttechnologie ein vielversprechendes Verfahren zur Beschichtung von Stents im Gro{\"s}ma{\"s}stab darstellt, das in Bezug auf Ausbeute und Fertigungsmenge den derzeit herk{\"o}mmlich verwendeten Beschichtungstechnologien {\"u}berlegen ist, wobei die Qualit{\"a}t der erzeugten Beschichtungen vergleichbar mit der Beschichtungsqualit{\"a}t herk{\"o}mmlich beschichteter Stents ist.}, language = {de} }