@phdthesis{Merschin2016, author = {David Merschin}, title = {Kenntnis und Akzeptanz von Ma{\"s}nahmen zur Gesundheitsf{\"o}rderung und medizinischen Unterwegsversorgung von Berufskraftfahrern im G{\"u}terkraftverkehr - Eine Fragebogenuntersuchung}, journal = {Knowledge and Acceptance of Health Promotion Activities and Medical Supply of Professional Drivers in Road Haulage - A Questionnaire Survey}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002397-6}, year = {2016}, abstract = {2011 waren 785.800 Berufskraftfahrer in der Bundesrepublik Deutschland besch{\"a}ftigt, Tendenz steigend. Bei diesem Berufsbild wird von einer hohen gesundheitlichen Belastung ausgegangen. Zur Beantwortung wurde im Zeitraum Mai 2011 bis Juni 2012 eine bundesweite Fragebogenuntersuchung bei LKW-Fahrern durchgef{\"u}hrt. Nach einer Datenbereinigung konnten 308 Frageb{\"o}gen in die Untersuchung inkludiert werden. Das durchschnittliche Alter der Befragten betr{\"a}gt 46,6 Jahre. Etwa 3/4 aller Fahrer arbeiten w{\"o}chentlich mehr als 40 Stunden, wobei nur 50,7\% eine abgeschlossene Ausbildung als Berufskraftfahrer aufweisen. Weiterhin besteht eine ausgepr{\"a}gte Zusatzbelastung durch berufsassoziierte Aufgaben, vor allem k{\"o}rperlich anstrengende Be- und Entladet{\"a}tigkeiten. Der mittlere Body Mass Index (BMI) stellte sich mit 26,6kg/qm deutlich erh{\"o}ht dar. Jene Fahrer mit erh{\"o}htem BMI haben j{\"a}hrlich signifikant mehr Tage der Arbeitsunf{\"a}higkeit. Hinsichtlich der spezifischen Gesundheitsst{\"o}rungen und Erkrankungen entstammen die meisten dem orthop{\"a}disch-unfallchirurgischen Formenkreis. Besonders Langstreckenfahrer (>150km) zeigen geh{\"a}uft Gelenk- und R{\"u}ckenbeschwerden. Diese Gesundheitsprobleme sind mit einem erh{\"o}hten BMI und vermehrten Arbeitsunf{\"a}higkeitstagen pro Jahr assoziiert. Erstaunlich ist, dass lediglich etwa die H{\"a}lfte der Berufskraftfahrer eine Behandlung in Anspruch nimmt. Die mobile T{\"a}tigkeit als LKW-Fahrer wirkt sich bei nahezu allen Krankheitsbildern negativ auf Diagnostik und Therapie aus. Die bekanntesten Angebote zur Gesundheitsf{\"o}rderung sind DocStop e.V., Ern{\"a}hrungsangebote und Fernfahrerstammtische. V.a. Physiotherapie, Krankengymnastik und Massagen stellen Angebote dar, f{\"u}r welche die Fahrer auch aus eigener Tasche zahlen w{\"u}rden, sofern diese Angebote f{\"u}r sie verf{\"u}gbar w{\"a}ren. Es konnte gezeigt werden, dass es sich bei LKW-Fahrern um eine Berufsgruppe handelt, die besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, allerdings einer medizinischen Versorgung nur schwer zug{\"a}nglich ist. Das Ursachenprofil ist multifaktoriell. Bestehende Programme f{\"u}r andere Berufsgruppen k{\"o}nnen nicht ohne weiteres {\"u}bertragen werden. Vielmehr m{\"u}ssen eigene Programme entwickelt und gef{\"o}rdert werden. Hierf{\"u}r wird es erforderlich sein, den Faktor Mensch und seine Bedeutung f{\"u}r Wirtschaftlichkeit, Produktivit{\"a}t und Wertsch{\"o}pfung zu erkennen.}, language = {de} }