@phdthesis{VergienWinkler2014, author = {Markus Vergien and Anja Winkler}, title = {Der Einfluss verschiedener kolloidaler Infusionsl{\"o}sungen auf die intestinale Mikrozirkulation bei experimenteller Sepsis}, journal = {Influence of different colloidal infusions on the intestinal microcirculation during experimental sepsis}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002012-6}, year = {2014}, abstract = {Eine ad{\"a}quate Fl{\"u}ssigkeitssubstitution stellt im Rahmen der Sepsis und des septischen Schocks einen Grundpfeiler der Basistherapie dar. Hierbei spielt nicht nur die Aufrechterhaltung der Makroh{\"a}modynamik, sondern auch der Erhalt der Kapillarperfusion eine entscheidende Rolle. F{\"a}llt diese Barriere beispielsweise im Intestinum, folgt die Bakterientranslokation in das Blut und eine Versch{\"a}rfung der Sepsis ist die Folge. In der Vergangenheit konnte gezeigt werden, dass Hydroxyethylst{\"a}rke-haltige L{\"o}sungen immunmodulatorische Eigenschaften besitzen. Ziel dieser Arbeit war es, die Effekte „{\"a}lterer“ (200/0,5) und „neuerer“ (130/0,4) HES L{\"o}sungen auf die intestinale Mikrozirkulation im Rahmen einer experimentellen Sepsis zu untersuchen und zu vergleichen. Es sollten etwaige immunmodulatorische Unterschiede sowie differente Einfl{\"u}sse auf die Kapillarperfusion genauer beleuchtet werden. Als Vergleich dienten Untersuchungsgruppen, die mit Ringerlaktat sowie mit volumen{\"a}quivalenten Mengen Ringerlaktat behandelt wurden. Die Colon Ascendens Stent Peritonitis (CASP) wurde als Tiermodell genutzt. Zur Beurteilung der intestinalen Mikrozirkulation wurde die Intravitalmikroskopie verwendet. Hierbei erfolgte die Untersuchung der Kapillarperfusion sowie der Leukozytenaktivierung im terminalen Ileum der Ratte. Zudem wurden klinische Parameter wie Blutdruck, Herzfrequenz und K{\"o}rpertemperatur aufgezeichnet sowie anti- und proinflammatorische Zytokine im Blut bestimmt. Zu Beginn des Experimentes herrschten in allen Untersuchungsgruppen normotone Druckverh{\"a}ltnisse, so dass makroh{\"a}modynamische Einfl{\"u}sse ausgeschlossen werden konnten. Es zeigte sich, dass alle HES-Pr{\"a}parate sowie eine volumen{\"a}quivalente Fl{\"u}ssigkeitssubstitution mit Ringerlaktat die Kapillarperfusion signifikant verbessern. Unterschiede zwischen „neueren“ und „{\"a}lteren“ HES-L{\"o}sungen sind, mit Ausnahme von Tetraspan, welches einen geringeren Effekt auf die Kapillarperfusion in der Lamina muscularis circularis aufweist, nicht vorhanden. Zudem zeigte sich kein Vorteil zugunsten von HES Pr{\"a}paraten im Vergleich zur volumen{\"a}quivalenten Substitution mit Ringerlaktat. Alle HES-L{\"o}sungen, hier ebenfalls Tetraspan in einem Teilbereich ausgenommen, f{\"u}hrten zu einer signifikanten Reduktion der Leukozytenaktivierung im terminalen Ileum. Dies spiegelte sich jedoch nicht in den systemischen Zytokinleveln wider. Infusionsl{\"o}sungen mit Hydroxyethylst{\"a}rke zeigen, ungeachtet der Generation, akute positive immunmodulatorische sowie mikrozirkulatorische Effekte. Gerade in der Fr{\"u}hphase der Sepsis kann dies, bei gleichem Volumeneffekt, ein Vorteil im Gegensatz zu Ringerlaktat oder NaCl-L{\"o}sungen mit sich bringen. Somit sollte die Gabe von HES in diesem Krankheitsstadium erwogen werden. Da der Darm weiterhin als Motor des Multiorganversagens im Rahmen der Sepsis gilt, sollten in dieser Hinsicht zuk{\"u}nftige experimentelle Studien untersuchen, inwieweit sich neue Ansatzpunkte der kausalen Therapie ergeben.}, language = {de} }