@phdthesis{Kalinowski2023, author = {Kalinowski, Melanie Katharina}, title = {Korrelation von Procalcitonin und positiven Blutkulturen bei Intensivpatienten mit dem Verdacht auf eine Infektion}, institution = {Klinik f{\"u}r An{\"a}sthesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin}, pages = {111}, year = {2023}, abstract = {Die Sepsis ist nach wie vor eine Erkrankung mit hoher Sterblichkeit. Der Schl{\"u}ssel zur erfolgreichen Sepsistherapie ist eine schnelle Diagnostik. Die Blutkulturabnahme ist ein etabliertes Goldstandardverfahren in der Sepsisdiagnostik, jedoch sind die Positivit{\"a}tsraten gering und die Diagnostik ist zeitaufw{\"a}ndig. Es gibt vereinzelt Studien, die darauf hindeuten, dass eine Pr{\"a}diktion von Blutkulturergebnissen bei Notaufnahmepatienten m{\"o}glich ist. Ziel dieser Dissertation ist es, zu untersuchen, ob Blutkulturergebnisse auch bei Intensivpatienten durch das PCT pr{\"a}dizierbar sind. Im Rahmen der prospektiven klinischen Beobachtungsstudie (BEMIDIA) wurden im Zeitraum von November 2016 bis Dezember 2017 zeitgleich Blutkulturen und EDTA- R{\"o}hrchen zur PCT-Bestimmung bei 488 Intensivpatienten mit dem Verdacht auf eine Infektion abgenommen und ausgewertet. Zwar zeigen sich zwischen positiven und negativen Blutkulturen signifikant unterschiedliche PCT-Werte (p = 0,004), jedoch ist eine Pr{\"a}diktion von Blutkulturergebnissen durch das Procalcitonin bei einer AUC von 0,588 (p < 0,007) mit Cut-off von 2,72 μg/l mit einer Sensitivit{\"a}t von 41,00 \% und einer Spezifit{\"a}t von 74,5 \% nicht m{\"o}glich. Die PCT-Werte von gramnegativen Bakterien und grampositiven Bakterien unterschieden sich ebenfalls signifikant (p < 0,000). Mit einer AUC von 0,768 (p < 0,001) mit einem optimalen Cut-off bei 2,04 μg/l mit einer Sensitivit{\"a}t von 75,9 \% und einer Spezifit{\"a}t von 71,0 \% scheint eine Pr{\"a}diktion von Blutkulturergebnissen bei gramnegativen Bakterien hingegen m{\"o}glich zu sein. Auch f{\"u}r die Fokusse ‚Abdomen' und ‚Urosepsis' scheint eine Pr{\"a}diktion durch PCT m{\"o}glich zu sein. F{\"u}r die Sepsis mit dem Fokus ‚Abdomen' ergab sich eine AUC von 0,744 mit einem optimalen Cut-off von 0,71 μg/l mit einer Sensitivit{\"a}t von 77,7 \% und einer Spezifit{\"a}t von 61,6 \%. F{\"u}r die Urosepsis ergab sich eine AUC von 0,732 mit einem optimalen Cut-off von 1,38 μg/l mit einer Sensitivit{\"a}t von 76,2 \% und einer Spezifit{\"a}t von 63,0 \%. Die Procalcitonin-Werte von Patienten mit schwerer Sepsis und im septischen Schock unterschieden sich signifikant (p > 0,000) von den Werten der Patienten ohne Erf{\"u}llung der Sepsiskriterien. Eine Sepsis, eine schwere Sepsis oder ein septischer Schock sind durch das PCT mit einer AUC von 0,800 (p < 0,000) und mit einem optimalen Cut-off von 0,38 μg/l mit einer Sensitivit{\"a}t von 82,3 \% und einer Spezifit{\"a}t von 66,3 \% pr{\"a}dizierbar. Die niedrigsten PCT-Werte wurden durch Kontaminationserreger wie Propionibakterien und Koagulase-negative Staphylokokken erreicht. Diese Werte lagen unterhalb des Medians negativer Blutkulturen. Jedoch ließ sich in unserer Studie keine Pr{\"a}diktion durch das PCT feststellen, um eine m{\"o}gliche Kontamination von richtig positiven Blutkulturen zu unterscheiden. F{\"u}r Kontaminationserreger ergab sich eine AUC von 0,629 (p = 0,285) mit einem optimalen Cut-off von 0,17 μg/l mit einer Sensitivit{\"a}t von 72,7 \% und einer Spezifit{\"a}t von 66,7 \%. Im Vergleich zu Notaufnahmepatienten zeigen unsere Ergebnisse, dass bei Intensivpatienten eine Pr{\"a}diktion von Blutkulturen durch das PCT, bis auf einzelne Subgruppen wie ‚Fokus' und ‚Bakterienart', nicht m{\"o}glich ist. Eine Pr{\"a}diktion einer Sepsis hingegen scheint m{\"o}glich zu sein. Insbesondere die Pr{\"a}dizierbarkeit einer Kontamination scheint von großem Interesse zu sein. Um eine endg{\"u}ltige Aussage zu treffen, sind jedoch gr{\"o}ßere, multizentrische, kontrollierte, randomisierte klinische Studien notwendig.}, subject = {Sepsisdiagnostik}, language = {de} }