@phdthesis{Wanke2020, author = {Wanke, Juliane}, title = {Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen der Anzahl abgenommener Blutkultursets und der Positivit{\"a}tswahrscheinlichkeit bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischen Schock}, institution = {Klinik f{\"u}r An{\"a}sthesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin}, pages = {97}, year = {2020}, abstract = {Die Diagnostik der schweren Sepsis und des septischen Schocks stellt eine Herausforderung dar, denn noch heute kann nur ein Zusammenspiel aus vielen Einzelparametern einen Anhalt f{\"u}r eine septische Erkrankung geben. Die Abnahme von Blutkulturen gilt dabei als Goldstandard der Diagnostik einer Sepsis und des septischen Schocks und stellt ein wichtiges Hilfsmittel dar, um Erreger nachweisen zu k{\"o}nnen. Diese Suche der verursachenden Erreger im Blut dient der ad{\"a}quaten Therapieeinleitung. Die gezielte Antibiotikawahl kann bei Sepsispatienten das Outcome verbessern, die Krankenhausliegezeit verk{\"u}rzen sowie einer Resistenzentwicklung entgegenwirken. Mit der vorliegenden Arbeit sollten Zusammenh{\"a}nge zwischen der Anzahl abgenommener Blutkultursets und der Positivit{\"a}tswahrscheinlichkeit bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischen Schock unter den heutigen Bedingungen einer Leitlinien-orientierten Diagnostik und Therapie untersucht werden. Damit sollten Empfehlungen bez{\"u}glich der Anzahl zu entnehmender Blutkultursets aufgezeigt werden. In einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Daten von 590 Patienten der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald mit schwerer Sepsis und septischen Schock und damit 4464 Blutkultursetergebnisse analysiert. Es wurden unterschiedliche Gesichtspunkte aus zwei Gruppen untersucht und miteinander verglichen. Der erste untersuchte Schwerpunkt umfasste alle Blutkulturpaare, die w{\"a}hrend der beiden definierten Zeitr{\"a}ume entnommen wurden. Letztendlich konnte gezeigt werden, dass f{\"u}r beide Zeitgruppen mit der Entnahme von drei Blutkultursets Positivit{\"a}tswahrscheinlichkeiten {\"u}ber 98\% erreicht werden konnten. Es wurden ebenfalls die Positivit{\"a}tsraten f{\"u}r verschiedene Keimspezies untersucht. Es konnte bei der {\"u}berwiegenden Anzahl der detektierten Keimspezies die Entnahme von drei Blutkultursets empfohlen werden. Bei einigen Problemkeimen wie z.B. P. aeruginosa sollte im Vorfeld eine Abw{\"a}gung f{\"u}r die Wahrscheinlichkeit des Keims als urs{\"a}chlich f{\"u}r die Sepsis erfolgen. Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, sollten als praktische Konsequenz vier Blutkulturpaare entnommen werden. Weiterhin wurden die Positivit{\"a}tswahrscheinlichkeiten der verschiedenen Prim{\"a}rfokusse verglichen. Hier reichte es in der 2-Stunden-Gruppe aus, zwei Blutkultursets zu entnehmen, um eine {\"u}ber 95\%ige Nachweisrate von Erregern zu erzielen. Im Vergleich dazu zeigte sich f{\"u}r die 24-Stunden-Gruppe, dass daf{\"u}r drei Blutkulturpaare notwendig waren. Da der Respirationstrakt und der abdominelle Fokus fast Dreiviertel aller Fokusse in unserer Studie darstellten, sollte bei diesen Prim{\"a}rfokussen die Positivit{\"a}tsrate m{\"o}glichst hoch angestrebt werden. Daher zogen wir das praktische Fazit, dass auch hier unabh{\"a}ngig der Zeitgruppe drei Blutkulturen entnommen werden sollten. Somit sollten drei Blutkultursets bei Sepsisverdacht aus einer Punktionsstelle vor dem Beginn einer Antibiotikatherapie entnommen werden. Neben einer deutlichen Zeitersparnis konnten f{\"u}r die meisten Mikroorganismen sowie Prim{\"a}rfokusse damit maximale Positivit{\"a}tswahrscheinlichkeiten erzielt werden. Von einer Entnahme von nur einem Set sollte abgesehen werden. Die Differenzierung bei einem Hautkeimnachweis in einer entnommenen Blutkultur zwischen einer m{\"o}glichen Kontamination oder einer echten Bakteri{\"a}mie ist dabei nur bedingt zu interpretieren. F{\"u}r noch konkretere Aussagen und zur stetigen Verbesserung unserer Medizin sind weitere Studien mit dieser Thematik entsprechend unabdinglich.}, subject = {Sepsis}, language = {de} }