@phdthesis{Jungnickel2013, author = {Arne Jungnickel}, title = {Einfluss bariatrischer Chirurgie auf das Metabolom des Urins}, journal = {Influence of Bariatric Surgery on the Urine Metabolome}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001554-9}, year = {2013}, abstract = {Adipositas ist medizinisch und sozio{\"o}konomisch ein weltweit an Bedeutung gewinnendes Problem. Bariatrische Chirurgie hat sich als effektivste M{\"o}glichkeit zur Behandlung morbider Adipositas erwiesen. Dabei ergeben sich deutliche Verbesserungen des diabetischen Stoffwechsels bereits kurz nach dem Eingriff, bevor ein signifikanter Gewichtsverlust eingetreten ist. Die Mechanismen, die dazu f{\"u}hren, sind dabei noch nicht vollst{\"a}ndig aufgekl{\"a}rt. Ziel der Arbeit war es, mit Hilfe des Metabolomikansatzes herauszufinden, ob bariatrische Chirurgie einen Einfluss auf das Metabolom des Urins hat. Dazu wurden Urinproben von 50 Patienten jeweils pr{\"a}-operativ und bis zu 13 Tage post-operativ mittels 1H-NMR untersucht und mit Hilfe von multivariaten statistischen Methoden analysiert. Dabei konnte deutlich zwischen pr{\"a}- und post-operativen Proben unterschieden werden. PLS-DA und OPLS-DA Modelle waren in der Lage, 95 \% der Spektren richtig in pr{\"a}- und post-operativ zu klassifizieren. Zur Unterscheidung trugen in erster Linie die Buckets b20, b49 und b50 bei. Bei Betrachtung der gemittelten Spektren fielen eine Heraufregulation in den ppm-Bereichen 1,20-1,24, 2,1-2,5, 3,2-3,6, 4,1-4,2, 7,40-7,45 und 7,6-7,7 sowie eine Herabregulation in den ppm-Bereichen 7,5-7,6 und 7,8-7,9 jeweils post-operativ auf. Bariatrische Chirurgie ver{\"a}ndert somit das Metabolom des Urins. Den Variationen im Spektrum liegen Metabolite zu Grunde, deren Identifikation R{\"u}ckschl{\"u}sse auf Stoffwechselprozesse erlauben. Diese k{\"o}nnen wiederum Erkl{\"a}rungsans{\"a}tze f{\"u}r den Gewichtsverlust und die Stoffwechselbeeinflussung in Folge einer bariatrischen Chirurgie liefern. Dieses bessere Verst{\"a}ndnis der pathophysiologischen Vorg{\"a}nge k{\"o}nnte weiterhin zur Entwicklung weniger invasiver chirurgischer Eingriffe oder spezieller, individueller pharmakologischer Therapien f{\"u}hren, zielgerichtet auf Gewichtsverlust und Remission des Diabetes mellitus. Weiterhin k{\"o}nnte Metabolomik bei der Entscheidung {\"u}ber die OP-Methode helfen. Dazu m{\"u}sste es gelingen, aus einem gro{\"s}en Patientenkollektiv mit mehreren OP-Methoden im Urin z.B. einen Pr{\"a}diktor zu finden, welcher Gewichtsverlust und Resolution von Komorbidit{\"a}t f{\"u}r einen individuellen Patienten vorhersagt. Insgesamt befindet sich die Metabolomikforschung noch in den Anf{\"a}ngen. Im Besonderen gilt dies f{\"u}r die Dokumentation des Einflusses chirurgischer Eingriffe auf das Metabolom des Urins. Weitere Studien mit einem gr{\"o}{\"s}eren Patientenkollektiv und alternativen Fragestellungen k{\"o}nnten hier zu einem Erkenntnisgewinn f{\"u}hren.}, language = {de} }