@phdthesis{Loesler2016, author = {Karoline L{\"o}sler}, title = {Langzeiteffekte des Pr{\"a}ventionsprogramms GeKoKidS auf die Kariesentwicklung von Greifswalder Sch{\"u}lerInnen}, journal = {Long-term effects of the prevention programme GeKoKidS on the caries development of pupils from Greifswald}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002558-1}, year = {2016}, abstract = {Zielstellung: Ziel dieser 3-Jahres Studie war die Untersuchung und Bewertung der mittelfristigen Effekte des Pr{\"a}ventionsprogramms GeKoKidS bei Greifswalder Sch{\"u}lerInnen von der 5. bis zur 8. Klasse (9 bis 14 Jahre). Methode: Im Rahmen der j{\"a}hrlich stattfindenden, verpflichtenden Reihenuntersuchung wurden die Daten von 322 Sch{\"u}lerInnen mit einem Durchschnittsalter von 14,1 ±0,9 Jahren (47,5 \% M{\"a}dchen) aus 5 Greifswalder Schulen erhoben. 145 Sch{\"u}lerInnen wurden in diesem Zusammenhang neu untersucht. 177 Probanden geh{\"o}rten zur Follow-up Gruppe, wobei 70 der Interventionsgruppe und 107 der Kontrollgruppe angeh{\"o}rten. Deren Daten wurden mit den in Klasse 5 erhobenen Daten sowie mit der Drop-out und der Neu-Untersuchten Gruppe verglichen und R{\"u}ckschl{\"u}sse {\"u}ber die Wirksamkeit des Programms gezogen. Zus{\"a}tzlich wurden bei der Ausgangsuntersuchung die Fragen bez{\"u}glich der Gesundheitskompetenz, des Sozialstatus und des Ern{\"a}hrungsverhaltens sowohl von den Eltern als auch von den Kindern beantwortet und jetzt in die Auswertung einbezogen. Ergebnisse: Bei vergleichsweise niedrigen Karieswerten fand sich eine deutliche Kariespolarisation: Bei 59,9 \% der Jugendlichen konnte ein naturgesundes Gebiss und bei 20,8 \% sehr niedrige Karieswerte (DMFT = 1 bis 2) registriert werden. Das verbleibende knappe F{\"u}nftel (19,9 \%) vereinte insgesamt 75 \% des gesamten Kariesbefalls auf sich (SiC Index = 3,3 DMFT). Sowohl in der Interventions- als auch in der Kontrollgruppe waren die Werte der 107 bzw. 70 Jugendlichen, die zur Follow-up Gruppe geh{\"o}rten, teilweise signifikant besser (Kontrollgruppe: pDMFT = 0,019) als bei den 248 bzw. 243 Probanden der Drop-out Gruppe. Au{\"s}erdem war der in Klasse 8 gemessene mittlere DMFT der 177 GeKoKidS-TeilnehmerInnen (1,1 ±1,8) niedriger als bei den 145 Sch{\"u}lerInnen (1,3 ±1,9) der Gruppe der Neu-Untersuchten. Die Interventionsgruppe wies anf{\"a}nglich eine sozial ung{\"u}nstigere Zusammensetzung und damit auch h{\"o}here Karieswerte als die Kontrollgruppe auf, was {\"u}ber die Studienzeit so blieb. Trotz Adjustierung f{\"u}r den Sozialstatus konnte damit f{\"u}r die Interventionsgruppe kein niedrigerer Karieszuwachs erzielt werden als f{\"u}r die Kontrollgruppe (∆DMFT = 1,2 ±1,8 vs. ∆DMFT = 0,4 ±1,0; p = 0,019). Die Karieserfahrungen in Klasse 5 und 8 korrelierten signifikant (pDMFT\_Kl5 = 0,032; pDMFT\_Kl8 = 0,013) mit der Sozialschicht der Sch{\"u}lerInnen. So war der mittlere DMFT umso niedriger, je h{\"o}her die soziale Schicht der Jugendlichen (Unterschicht: 1,4 ±1,7, Mittelschicht: 1,2 ±2,2, Oberschicht: 0,6 ±1,6). Sozialstatus und initialer Kariesbefall bestimmten damit am st{\"a}rksten den Karieszuwachs zwischen der 5. und 8. Klasse, was durch das Interventionsprogramm nicht kompensiert werden konnte. Die Analyse hinsichtlich der Ern{\"a}hrung der Jugendlichen ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Nussnougatcreme bzw. salzigem Geb{\"a}ck und dem gemessenen DMFT (p = 0,035 bzw. p = 0,018). Auch das h{\"a}ufige Trinken von Limonade ging mit mehr Karies einher (p < 0,001). Weitere Untersuchungen ergaben, dass die H{\"a}ufigkeit des abendlichen Z{\"a}hneputzens sowie die Benutzung von elmex® gel{\´e}e weniger Karies bedeutete (p < 0,001 bzw. p = 0,001). Dar{\"u}ber hinaus konnte ein wesentlicher Zusammenhang zwischen der Einstellung und dem Verhalten zur Zahngesundheit, sowohl in der Follow-up Gruppe als auch in der Drop-out Gruppe, festgestellt werden (p < 0,001). Schlussfolgerung: Das Wissen bez{\"u}glich oraler Pr{\"a}vention f{\"u}hrt nicht zwangsl{\"a}ufig zu weniger Karies, sondern Einstellungen und das tats{\"a}chliche Verhalten beeinflussen die orale Gesundheit st{\"a}rker. Pr{\"a}ventionsprogramme sollten daher eher die Motivation bzw. das tats{\"a}chliche Pr{\"a}ventionsverhalten ver{\"a}ndern, im besten Fall durch regelm{\"a}{\"s}ige, zugehende oralpr{\"a}ventiv wirksame Ma{\"s}nahmen wie Fluorideinb{\"u}rstungen. Der Sozialstatus und das damit einher gehende tats{\"a}chliche Verhalten sowie die Einstellung zur Mundhygiene spielen eine bedeutende Rolle und f{\"u}hren sehr fr{\"u}h zu deutlich erkennbaren Unterschieden im Kariesbefall von Kindern, die sich mit der Zeit eher verst{\"a}rken und relativ schwer durch Pr{\"a}ventionsprogramme nivelliert werden k{\"o}nnen.}, language = {de} }