@phdthesis{Hesse2020, author = {Carolin Hesse}, title = {Ein onkochirurgischer Vergleich zwischen offen-chirurgischen und laparoskopischen Nierenteilresektionen bez{\"u}glich des pr{\"a}operativen Status sowie intra- und postoperativer Outcome-Parameter}, journal = {An oncosurgical comparison between open surgical and laparoscopic partial kidney resections regarding the preoperative status as well as intra- and postoperative outcome parameters}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-35217}, pages = {95}, year = {2020}, abstract = {Eine b{\"o}sartige Neubildung der Niere kann von verschiedenem Gewebe der Niere ausgehen und das Nierenzellkarzinom stellt dabei mitsamt seinen Subentit{\"a}ten die h{\"a}ufigste Neoplasie der Niere im Erwachsenenalter dar. Der derzeit einzige kurative Ansatz f{\"u}r die Behandlung maligner Nierentumoren ist die operative Tumorentfernung. W{\"a}hrend fr{\"u}her die Nephrektomie die Therapie der Wahl darstellte, sollte heute f{\"u}r alle Patienten die Nierenteilresektion als nierenerhaltenes Verfahren bei Nierentumoren bis zu einer Gr{\"o}{\"s}e von 7 cm angestrebt werden. Als Standardtherapie wurde zum Zeitpunkt dieser retrospektiven Datenanalyse die offen-chirurgische Operation empfohlen, wobei sich in den letzten Jahren ein Trend zum vermehrten Einsatz minimal-invasiver Techniken, wie der laparoskopischen Nierenteilresektion, zeigte. In dieser Arbeit wurden die onkochirurgischen Ergebnisse der laparoskopischen Nierenteilresektion mit dem etablierten Standard der offen-chirurgischen Nierenteilresektion bez{\"u}glich des pr{\"a}operativen Status der Patienten sowie intra- und postoperativer Outcome-Parameter verglichen, um zu {\"u}berpr{\"u}fen, ob der laparoskopische Ansatz eine vergleichbare Alternative darstellt und die Patienten von diesem Verfahren profitieren k{\"o}nnen. Es wurden dazu in dieser retrospektiven Datenanalyse alle Patienten erfasst, die in dem Zeitraum vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2013 unabh{\"a}ngig vom Dignit{\"a}tsgrad des Tumors eine offen-chirurgische oder laparoskopische Nierenteilresektion in der urologischen Klinik und Poliklinik der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald erhalten haben. Das Kollektiv umfasste 165 Patienten, von denen 59 (35,8 \%) laparoskopisch und 106 (64,2 \%) offen-chirurgisch operiert wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Einf{\"u}hrung der laparoskopischen Nierenteilresektion zur Behandlung von Nierentumoren in der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Urologie der Universit{\"a}t Greifswald erfolgreich war und diese minimal-invasive Alternative zur offen-chirurgischen Nierenteilresektion zunehmend Anwendung fand. Heute z{\"a}hlt das laparoskopische Verfahren in Greifswald bereits zu den Standardverfahren im Rahmen der operativen Versorgung von Nierentumoren und zeigt {\"a}hnliche onkologische Ergebnisse im Vergleich zur offen-chirurgischen Technik. Bei Einsatz dieses Verfahrens k{\"o}nnen die Patienten von den Vorteilen bez{\"u}glich intra- und postoperativer Komplikationen (Harnhohlsystemer{\"o}ffnungen, Wundheilungsst{\"o}rungen, Nachblutungsrate und Transfusionsbedarf), Nierenfunktion und Rekonvaleszenzzeit profitieren. Diese fielen im Durchschnitt gegen{\"u}ber der bisher eingesetzten offen-chirurgischen Methoden deutlich positiver f{\"u}r den Patienten aus. Ein entscheidender Nachteil bestand dabei in der l{\"a}ngeren Isch{\"a}mie- und Operationszeit, jedoch konnte bisher der kritische Grenzwert von 30 Minuten bei der Isch{\"a}miezeit ausnahmslos eingehalten werden und dar{\"u}ber hinaus n{\"a}herten sich beide Zeiten sukzessive an die der offen-chirurgischen Methode an, da entsprechende Lerneffekte und Weiterentwicklungen stattfanden. Au{\"s}erdem bedarf es aufgrund der hohen technischen Anforderungen ausreichender Expertise bei den Operateuren sowie einer sehr sorgf{\"a}ltigen Patienten- und Tumorselektion im Vorfeld. Im Hinblick auf onkochirurgische Langzeitergebnisse konnten in beiden Gruppen vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der 5-Jahres-{\"U}berlebensrate gezeigt werden. F{\"u}r die laparoskopische Gruppe ergeben sich sogar g{\"u}nstigere Ergebnisse bez{\"u}glich des Auftretens von Lokalrezidiven und Fernmetastasen sowie des Anteils von Patienten mit Vollremission. Zuk{\"u}nftig wird die roboterassistierte Nierenteilresektion weiter an Bedeutung gewinnen, da diese im Vergleich zur laparoskopischen Nierenteilresektion Vorteile hinsichtlich Isch{\"a}mie-und Operationszeit sowie L{\"a}nge des Krankenhausaufenthaltes zeigte. Aktuell bewegt sich die Datenmenge und -qualit{\"a}t zu diesen organerhaltenen Operationen auf einem vergleichbaren Niveau und bedarf weiterer Studien. Zum damaligen Zeitpunkt blieb die offen-chirurgische Operation der bevorzugte Ansatz bei komplizierten Nierenneoplasien ohne erweiterte laparoskopische Expertise. In dieser Datenanalyse konnte jedoch gezeigt werden, dass die laparoskopische Methode die Prinzipien und Ergebnisse der offenen Chirurgie reproduzieren kann und die Vorteile einer minimal-invasiven Technik f{\"u}r Patienten nutzbar macht. Unabh{\"a}ngig von der Wahl des Verfahrens sollten die komplette Resektion des Tumors sowie die Reduktion der Isch{\"a}mie auf das absolut notwendige Mindestma{\"s} im Vordergrund stehen.}, language = {de} }