@phdthesis{Wittfoth2020, author = {Christin Wittfoth}, title = {Vergleichende Aspekte der adulten Neurogenese und des zentralen olfaktorischen Systems in malakostraken Crustaceen}, journal = {Comparative aspects of adult neurogenesis and the central olfactory pathway in malacostracan crustaceans}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-35364}, pages = {89}, year = {2020}, abstract = {Lebenslang persistierende Neurogenese ist ein fester Bestandteil des olfaktorischen Systems bei reptanten Dekapoden („Panzerkrebse“; lat. reptans – kriechend; griech. deca – zehn, podes – F{\"u}{\"s}e). Dabei generiert das deutocerebrale proliferative System {\"u}ber die Larvalphase hinaus neue Neuronen, die in die bestehenden neuronalen Netzwerke der deutocerebralen chemosensorischen Loben (auch „olfaktorische Loben“) integriert werden. W{\"a}hrend in zahlreichen Studien die ph{\"a}notypische Auspr{\"a}gung, der zellul{\"a}re Mechanismus zur Umsetzung adulter Neurogenese und deren regulierende Faktoren umfassend untersucht und zum Teil kontrovers diskutiert wurden, ist {\"u}ber die phylogenetische Verbreitung in anderen Taxa der Malacostraca („H{\"o}here Krebse“; griech. malakos – weich, ostrakon – Schale) nichts bekannt. Daher wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit verschiedene Vertreter aus Malakostrakentaxa mit unterschiedlicher phylogenetischer Position untersucht und unter evolution{\"a}ren Aspekten diskutiert. Wie gezeigt werden konnte, ist adulte Neurogenese vermutlich ein plesiomorphes Merkmal der Eumalacostraca, welches in Vertretern der Euphausiacea („Leuchtgarnelen“; griech. phausis – Leuchten) und Peracarida („Ranzenkrebse“; griech. pera – Ranzen, karides – kleine Seekrebse) reduziert wurde. In Abh{\"a}ngigkeit von der zugrunde gelegten Verwandtschaftshypothese ist die Reduktion der persistierenden Neurogenese entweder mehrfach unabh{\"a}ngig (konvergent) erfolgt oder ein apomorphes Merkmal eines Monophylums aus Euphausiacea und Peracarida. Dagegen ist innerhalb der Decapoda eine Ausdehnung und strukturelle Erweiterung des deutocerebralen proliferativen Systems feststellbar. Um einen m{\"o}glichen Zusammenhang zur Komplexit{\"a}t und Bedeutung des olfaktorischen Systems zu {\"u}berpr{\"u}fen, wurden zus{\"a}tzlich die neuroanatomischen Merkmale von Vertretern der Decapoda und der Peracarida (am Beispiel der Amphipoda) vergleichend betrachtet. Dabei konnte innerhalb der Decapoda eine Korrelation zwischen der Entwicklung des deutocerebralen proliferativen Systems und der Evolution des akzessorischen Lobus bei Vertretern der Reptantia sowie dessen Reduktion in der Gruppe der Meiura, zu denen die Vertreter der Brachyura („Echte Krabben“; griech. brachys – kurz, oura – Schwanz) und Anomura („Mittelkrebse“; griech. anomalos – ungleich) geh{\"o}ren, festgestellt werden. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden Vermutungen {\"u}ber die im Adultus neu generierten Neuronenklassen und somit {\"u}ber die Funktion adulter Neurogenese aufgestellt. In allen anderen untersuchten Taxa der Malacostraca konnte dagegen keine Korrelation mit der Komplexit{\"a}t des olfaktorischen Systems festgestellt werden.}, language = {de} }