@phdthesis{Buelow2017, author = {Christian B{\"u}low}, title = {Das Kusnezk-Becken in Sibirien: Entwicklungsstrategien zur Modernisierung einer altindustriell gepr{\"a}gten peripheren Region}, journal = {The Kuznetsk Basin in Siberia: Strategies of development for the modernization of an old industrial peripheral region}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002782-6}, year = {2017}, abstract = {In der Promotionsschrift mit dem Thema „Das Kusnezk-Becken in Sibirien: Entwicklungsstrategien zur Modernisierung einer altindustriell gepr{\"a}gten peripheren Region“ wurde im ersten Schritt eine wirtschafts- und sozialgeographische Regionalanalyse durchgef{\"u}hrt, die sich auf die Auswertung russischer Fachtexte, Gesch{\"a}ftsberichte und Statistiken st{\"u}tzt. Als Bewertungsma{\"s}stab f{\"u}r die Entwicklungs- und Modernisierungsma{\"s}nahmen wurden u.a. die Ziele der 2007 erstellten „Strategie zur sozio{\"o}konomischen Entwicklung der Oblast‘ Kemerovo in langfristiger Perspektive“ (Entwicklungsstrategie 2025) in einer Halbzeitbilanz genutzt. Das Kusnezk-Becken bildet etwa ein Viertel der Fl{\"a}che der Oblast‘ Kemerovo, erzeugt jedoch {\"u}ber 90 \% der Wertsch{\"o}pfung der Region. Die Ergebnisse der Analyse wurden mit 27 russischen Spezialisten diskutiert. Dar{\"u}ber hinaus wurden die Modernisi-rungs- und Diversifizierungsanstrengungen in der Oblast‘ Kemerovo mit denen in deutschen altindustriellen Regionen verglichen, und zwar mit dem Ruhrgebiet und dem Braunkohlerevier Niederlausitz. Methodisch wurde ein raumkommunikativer Ansatz gew{\"a}hlt. Die Probleme einer Altindustrieregion, die Programme der Unternehmen (Gesch{\"a}ftsberichte) und der Oblast‘-Verwaltung sowie die sich daraus ergebenden Programmr{\"a}ume wurden miteinander verschnitten. Als Leitprogramm diente 2007 erstellte langfristige Entwicklungsstrategie der Oblast‘ Kemerovo bis 2025. Da bereits neun Jahre des Programmzeitraums verflossen sind, konnten Ziele und Ma{\"s}nahmen der anfangs erw{\"a}hnten Halbzeitbilanz unterzogen werden. Nachfolgend werden die Programmbl{\"o}cke Wachstumssicherung, Diversifizierung und Innovation beleuchtet. Insgesamt sind bereits einige aus anderen Altindustrieregionen bekannte klassische Instrumentarien zur Modernisierung eingesetzt worden. Vieles scheiterte an Halbherzigkeit und Finanzknappheit. Es wurde deutlich, dass besonders wichtige Projekte (insbes. bei der Innovationsf{\"o}rderung) von der F{\"o}deration initiiert worden sind. Das gilt auch f{\"u}r die „Entwicklungsstrategie 2025“. Sie wurde von einem regierungsnahen Projektb{\"u}ro in St. Petersburg erstellt. Insgesamt scheint sich eine starke Zielabweichung von der Entwicklungsstrategie 2025 zu ergeben. Allerdings ist dabei zu ber{\"u}cksichtigen, dass einige Effekte aufgrund des zu kurzen Zeitraums seit der Implementierung noch nicht messbar sind. Insgesamt ist hervorzuheben, dass allein mit der Initiative dieser Entwicklungsstrategie die weitere Verabschiedung von etlichen branchenspezifischen Programmen auf der Ebene der Oblast’ angeregt werden konnte. Eine der wichtigsten Thesen der Arbeit ist folgende: Wenn eine periphere Region ihre Industriestrukturen erhalten und entwickeln will, dann sollte sie dies staatlich kontrolliert in eigener Regie durchf{\"u}hren k{\"o}nnen. Es bedeutet f{\"u}r die Modernisierung einer peripheren Altindustrieregion, dass staatliche Institutionen insgesamt mehr leisten m{\"u}ssen als beispielsweise in den beg{\"u}nstigten zentral gelegenen Metropolregionen des europ{\"a}ischen Russlands wie Moskau oder St. Petersburg.}, language = {de} }