TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Teßmer, Claudia T1 - Selbststigmatisierung bei Menschen mit Alkoholabhängigkeit – Zusammenhang mit sozialer Inklusion und Einfluss frühkindlicher Traumatisierung N2 - Die Alkoholabhängigkeit ist eine schwere, häufig chronisch verlaufende und im besonderen Ausmaß stigmatisierte psychische Erkrankung. Das öffentliche Stigma stellt dabei den Nährboden für die Entstehung von Selbststigmatisierung dar, die schlussendlich zu Selbstwertminderung und Verlust von Selbstwirksamkeit führt und mit einer geringeren Abstinenzzuversicht assoziiert ist. Bis heute ist nur wenig über mögliche Einflussfaktoren auf den Selbststigmatisierungsprozess sowie zu dessen Auswirkungen auf die soziale Inklusion bei Menschen mit Alkoholabhängigkeit bekannt. In der durchgeführten klinischen Querschnittstudie wurden 2011 im Zeitraum von März bis September 130 Menschen mit Alkoholerkrankung im Raum Greifswald und Stralsund befragt. N=86 Probanden konnten nachfolgend in die Datenanalyse eingeschlossen werden. Hierbei zeigte die Self-Stigma in Alcohol Dependence Scale (SSAD) konvergente Validität mit etablierten Messinstrumenten zu Selbststigma bei psychischen Erkrankungen (ISMI), Selbstwert (SES) und Scham (TOSCA-3). Die SSAD-Skala stellt damit ein geeignetes Messinstrument für den stufenweisen Selbststigmatisierungsprozesses bei Alkoholabhängigkeit dar. Weiterhin stand Selbststigma unabhängig von der aktuellen psychischen Gesamtbelastung in einem negativen Zusammenhang mit der sozialen Inklusion. Mit stärkerer Selbststigmatisierung nahm die soziale Isolation zu. Darüber hinaus stand Selbststigma in einem positiven Zusammenhang zu einer erlebten frühkindlichen Traumatisierung. Frühkindliche Traumatisierung zeigte in der Probandengruppe eine deutlich erhöhte Prävalenz und stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung von Selbststigma dar. Wesentliche Limitationen der Studie waren Größe und Zusammensetzung der Stichprobe sowie das gewählte Querschnittdesign. Über ein besseres Verständnis von Selbststigma und dessen Zusammenhänge mit sozialer Inklusion und frühkindlicher Traumatisierung können im besten Fall sowohl die klinische Behandlung als auch die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Alkoholerkrankung verbessert und die Lebensqualität positiv beeinflusst werden. N2 - Alcohol dependence is one of the most severe and stigmatized mental illness. Self-stigma, based on public stigma, decreases self-efficacy, self-esteem and drinking refusal self-efficacy. Until today little is known about risc factors for self-stigmatization and the influence on social inclusion. From 03/2011 to 09/2011 n=86 persons with alcohol dependence were interviewed in Mecklenburg – Western Pomerania Germany. As a first result the Self-Stigma in Alcohol Dependence Scale (SSAD) showed convergent validity to established measuring instruments for self-stigma in mental illness (ISMI), selft-esteem (SES) and shame (TOSCA-3). Therefore the SSAD-Scale is an appropriate method to measure the process of self-stigmatization in alcohol dependence. Secondly self-stigma is negative associated with social inclusion. Higher self-stigma showed more social exclusion. Furthermore self-stigma was positive associated with childhood trauma, which was reflected in the increased prevalence in the study group. So childhood trauma aggravates self-stigma and therefore it is a risc factor for the process of self-stigmatization. Essential limitations of the study were size and composition of the sample as well as the cross-sectional nature of the investigation. The results of the study can help to improve the medical and psychotherapeutic treatment. So at best social inclusion and finally quality of life of persons suffering from alcohol use disorder can be improved. KW - Alkoholabhängigkeit KW - Soziale Inklusion KW - Selbststigmatisierung KW - frühkindliche Traumatisierung Y2 - 2019 U6 - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-26664 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-26664 SP - 136 S1 - 136 ER -