@phdthesis{Rosenthal2012, author = {Jenny Rosenthal}, title = {Traumatische Erlebnisse, posttraumatische Symptome, Lebensqualit{\"a}t und Koh{\"a}renzgef{\"u}hl ehemaliger deutscher Kindersoldaten des Zweiten Weltkrieges}, journal = {Trauma, posttraumatic stress, quality of life and sense of coherence in former German child soldiers of World War II}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001184-5}, year = {2012}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen Kriegserlebnissen und der Pr{\"a}valenz posttraumatischer Symptomatik von ehemaligen deutschen Sch{\"u}lersoldaten und HJ-Angeh{\"o}rigen, die w{\"a}hrend des Zweiten Weltkrieges im Einsatz waren, untersucht. Zus{\"a}tzlich sollte die heutige Lebensqualit{\"a}t sowie das Koh{\"a}renzgef{\"u}hl der Betroffenen im Vergleich zu einer altersentsprechenden Referenzgruppe {\"u}berpr{\"u}ft werden. Die Stichprobe setzte sich aus 103 Probanden zusammen. Neben der Erhebung soziodemographischer Daten kamen verschiedene Selbstbeurteilungsverfahren aus dem testpsychologischen Bereich zum Einsatz. Angaben zu den eigenen Kriegserlebnissen und der heutigen Belastung durch posttraumatische Symptome wurden mithilfe der mPDS erfasst. Die Erhebung der Lebensqualit{\"a}t und des Koh{\"a}renzgef{\"u}hls erfolgte mit dem SF-12 Fragebogen zum Gesundheitszustand bzw. dem SOC-Fragebogen. Zus{\"a}tzlich wurden zwei qualitative Fragen in Hinblick auf damalige Ressourcen gestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz des berichteten hohen Ausma{\"s}es an Traumatisierung lediglich zwei Studienteilnehmer zum Zeitpunkt der Untersuchung die vollst{\"a}ndigen Symptome f{\"u}r eine Posttraumatische Belastungsst{\"o}rung aufweisen. Im Vergleich zu einer altersentsprechenden Referenzgruppe bestand hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t kein signifikanter Unterschied. Bez{\"u}glich des Koh{\"a}renzgef{\"u}hls erreichte die untersuchte Stichprobe hochsignifikant h{\"o}here Werte f{\"u}r die Gesamtskala und die Subskalen als die Vergleichsstichprobe. Die Antworten auf die offen gestellten Fragen zu damaligen Hilfen bzw. m{\"o}glichen positiven Aspekten verweisen einerseits auf die gro{\"s}e Bedeutung der der sozialen Unterst{\"u}tzung durch Kameraden und Vorgesetzte beigemessen wird; bez{\"u}glich eigener, hoffnungsgenerierender Kognitionen in der Kriegssituation wurden retrospektiv sowohl der „Glaube an den Endsieg“ als auch das „Hoffen auf das Kriegsende“ nahezu gleichwertig genannt. Zu den positiven Seiten der Zeit als minderj{\"a}hriger Soldat z{\"a}hlten die Studienteilnehmer vor allem das Sammeln von Lebenserfahrung sowie das Erlernen von Selbstst{\"a}ndigkeit. Zusammenfassend konnte die durchgef{\"u}hrte Untersuchung das hohe Ausma{\"s} an erlebter Traumatisierung, dem auch deutsche Kindersoldaten des Zweiten Weltkrieges ausgesetzt waren, belegen. Die sehr hohe Teilnehmerzahl verweist auf die ({\"u}berdauernde) Bedeutung f{\"u}r die ehemaligen minderj{\"a}hrigen Soldaten, auch wenn eine heutige Belastung im Sinne einer psychischen St{\"o}rung nicht vorliegt. Weiterhin konnte die vorliegende Studie trotz des hohen Grades an potentiell traumatisierenden Erlebnissen keine aktuelle Minderung der Lebensqualit{\"a}t bei den Betroffenen feststellen. Ein m{\"o}glicher protektiver Faktor k{\"o}nnte das hoch ausgepr{\"a}gte Koh{\"a}renzgef{\"u}hl bei den Studienteilnehmern sein.}, language = {de} }