@phdthesis{Wisotzki2011, author = {Christian Wisotzki}, title = {Kurzzeit – Schilddr{\"u}senhormonver{\"a}nderungen w{\"a}hrend der Radiojodtherapie}, journal = {Changes of thyroid hormone concentrations during radioiodine therapy}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000954-3}, year = {2011}, abstract = {Zusammenfassung In den ersten vier Tagen nach Radiojodgabe wurden signifikante Konzentrationsver{\"a}nderungen der Schilddr{\"u}senparameter fT4, TSH und Tg beobachtet. Die fT4 – Konzentration stieg zun{\"a}chst in allen Gruppen signifikant an, insbesondere bei Patienten mit Thyreostatikapause 3 Tage vor Therapie (Gruppe 4, im Median +20\%) und Patienten mit dreit{\"a}giger Thyreostatikapause vor Therapie und erneuter Thyreostase 3 Tage nach Radiojodapplikation (Gruppe 5, +11\%). Somit kann durch die erneute Gabe von Thyreostatika am 3. Tag nach der Radiojodgabe ein relevanter Anstieg der fT4 – Konzentration verhindert werden. Die T3 – Konzentration zeigte in der Gesamtheit im Median keine signifikante {\"A}nderung in den ersten vier Tagen der Radiojodtherapie. Im Vergleich der einzelnen Gruppen konnten jedoch signifikante Konzentrationsver{\"a}nderungen festgestellt werden. In der 1. Gruppe, Thyreostatikapause 4 Wochen vor Radiojodtherapie, konnten wir einen geringen aber signifikanten Anstieg des T3 von 3\% feststellen. In Gruppe 2 bis 5 fiel die T3 – Konzentration signifikant mit einem Maximum in Gruppe 4 und 5 ab. In Gruppe 4 fiel das T3 im Median um 5\%, in Gruppe 5 um 21\%. Der TSH – Spiegel fiel in der Gesamtheit aller Patienten signifikant im Median um 9\% ab. Die Patienten mit Thyreostatikapause 4 bzw. 1 Woche vor Radiojodtherapie (1. und 2. Gruppe) zeigten den st{\"a}rksten Abfall des TSH – Spiegels, in Gruppe 1 um 15\% und um 20\% in Gruppe 2. In Gruppe 6, Patienten mit Radiojodtherapie unter Schilddr{\"u}senhormonsubstitution, konnten wir einen signifikanten Abfall von 6\% feststellen. Die Patienten mit Thyreostase w{\"a}hrend der Therapie (Gruppen 3) und Patienten der Gruppe 5 zeigten keine TSH – Konzentrationsver{\"a}nderung. Der gleichbleibende TSH – Spiegel in der Gruppe 3 ist auf die unver{\"a}nderte Thyreostatikagabe w{\"a}hrend der Therapie zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. Die zellzerst{\"o}rende Wirkung der Radiojodtherapie lie{\"s} die Tg – Konzentration in allen Gruppen zusammen im Median um 88\% ansteigen. In Gruppen 1 (+87\%) und 2 (+49\%) erwies sich der Anstieg des Tg – Spiegels als signifikant. Den st{\"a}rksten, aber nicht signifikanten Anstieg der Tg – Konzentration zeigten die Gruppen 3 und 4. In Gruppe 3 stieg das Thyreoglobulin um 114\%, in Gruppe 4 um 173\%. Die fehlende Signifikanz in diesen beiden Gruppen ist auf die geringe Anzahl der Tg – Bestimmungen zur{\"u}ckzuf{\"u}hren (Tabelle 2). Die Patienten der 5. und 6. Gruppe zeigten ebenfalls einen nicht signifikanten Anstieg des Tg – Spiegels um 52\% in Gruppe 5 sowie um 135\% in Gruppe 6. Die Radiojodtherapie birgt die Gefahr einer Exazerbation der hyperthyreoten Stoffwechsellage. Dies kann f{\"u}r Patienten mit Herz – Kreislauf – Erkrankungen, einem hohen fT4 – Basiswert, aber auch f{\"u}r Morbus Basedow – Patienten gef{\"a}hrlich sein. Insgesamt 256 (9\%) der 2796 Patienten zeigten einen sehr hohen fT4 – Basiswert (fT4 >25 pmol/l) zu Beginn der Therapie. Bei 28 (1\%) der 2796 Patienten konnte ein Anstieg der fT4 – Konzentration um ≥ 15,0 pmol/l w{\"a}hrend der ersten vier Tage der Therapie festgestellt werden. Durch die erneute Gabe von Thyreostatika 2 bis 3 Tage nach Verabreichung des Radiojods kann das Risiko einer Exazerbation der Hyperthyreose und damit die Gefahr eines Progresses von kardiovaskul{\"a}ren Grunderkrankungen signifikant verringert werden.}, language = {de} }