@phdthesis{MorawiecKisiel2020, author = {Ewa Morawiec-Kisiel}, title = {Zur Erfassung der Glaukomprogression unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung des prim{\"a}ren Offenwinkelglaukoms}, journal = {To measure glaucoma progression with special attention to primary open-angle glaucoma}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-38108}, pages = {130}, year = {2020}, abstract = {Das Glaukom ist eine chronische Augenerkrankung, die mit einem progressiven Verlauf einhergehen kann. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es keine einheitliche Definition f{\"u}r eine Glaukomprogression. Sie stellt einen individuellen Prozess dar, der von vielen Risikofaktoren beeinflusst wird. Der Schweregrad der Risikofaktoren ist nach wie vor ein viel diskutiertes Thema. Es ist heutzutage noch nicht m{\"o}glich, Patienten von ihrem Glaukom zu heilen. Ziel der Therapie ist daher eine Verlangsamung des fortschreitenden Krankheitsprozesses. Trotz medizinischer Behandlung – sowohl in Form von antiglaukomat{\"o}ser Medikamententherapie als auch durch operative Ma{\"s}nahmen – und des Einhaltens des individuellen Zieldrucks kann eine Progression in manchen F{\"a}llen fortschreiten und bis zur Erblindung f{\"u}hren. Methodik: In der vorliegenden Arbeit sind retrospektiv Daten von Glaukompatienten analysiert worden, die im Zeitraum von 2005 bis 2007 sowie von 2010 bis 2012 station{\"a}r an der Klinik und Poliklinik f{\"u}r Augenheilkunde der Universit{\"a}tsmedizin Greifswald behandelt worden sind. Dabei kamen zahlreiche Methoden der klinischen Diagnostik, einschlie{\"s}lich der Durchf{\"u}hrung eines 24- Stunden-Augeninnendrucktagesprofils, Perimetrie mit Glaukomstrategie, 24-Stunden-Blutdruckprofil, zur Auswertung. Die Progression der Erkrankung wurde anhand der Ver{\"a}nderungen in der statischen Schwellenwertperimetrie ermittelt und als eine Verschlechterung des mittleren Defekts (MD) um 2 dB zwischen dem ersten und zweiten Kontrollintervall definiert. Ergebnisse: • Insgesamt konnten 152 Augen von 77 Patienten in die Studie einbezogen werden. • 15,1 \% der Probandenaugen (23 Augen von 19 Probanden) wiesen eine Glaukomprogression auf. Bei insgesamt 129 Augen (84,9 \%) von 58 Probanden wurde keine Glaukomprogression unter der laufenden medikament{\"o}sen und chirurgischen Behandlung festgestellt. • Bei der Mehrheit der Patienten sowohl in der Progressionsgruppe (69,5 \%) als auch ohne Glaukomprogression (49,6 \%) lag ein POWG vor. • Die Glaukomprogression betrifft vor allem weibliche, hyperope und {\"a}ltere Probanden mit einem prim{\"a}ren Offenwinkelglaukom. Der Visus der Betroffenen mit Glaukomprogression verminderte sich in der L{\"a}ngsschnittkontrolle um einen Faktor von ca. 0,05 bei einer Erh{\"o}hung des Intraokulardrucks (IOD) um ca. 0,35 mmHg. • Der mittlere Defekt (MD) hat sich in der Progressionsgruppe durchschnittlich um 3,8 dB (SD±1,5) verschlechtert. Der Unterschied zwischen diesen beiden Untersuchungsgruppen ist definitionsgem{\"a}{\"s} hoch signifikant (p<0,001). • Sowohl Probanden mit Glaukomprogression als auch ohne Progression weisen pathologische IOD-Schwankung im 24 Stunden Verlauf von > 6 mmHg auf. Der Anteil ist in der Gruppe mit Progression jedoch h{\"o}her. • Ein Bluthochdruck war bei 65,2 \% der Augen mit Glaukomprogression bekannt. Bei der Vergleichsgruppe betrug dieser Anteil 60,4 \%. Der systolische Blutdruck lag bei Probanden mit Glaukomprogression in allen Behandlungsgruppen im Durchschnitt deutlich h{\"o}her als bei Probanden ohne Glaukomprogression. Der diastolische Blutdruck war in beiden Gruppen etwa gleich. • Ein Diabetes mellitus trat bei 34,8\% und eine Schilddr{\"u}senerkrankung nur bei 4,3 \% der Probanden mit Glaukomprogression auf. • Es gab keine signifikanten Unterschiede des okul{\"a}ren Perfusionsdrucks zwischen Glaukompatienten mit Progression und denen ohne Glaukomprogression.}, language = {de} }