@phdthesis{Dahms2017, author = {Carmen Dahms}, title = {Pr{\"a}valenz von MRSA und ESBL-bildenden E. coli bei landwirtschaftlichen Mitarbeitern und Nutztieren in Mecklenburg-Vorpommern}, journal = {Prevalence of MRSA and ESBL-producing E. coli in farm workers and livestock in Mecklenburg-Western Pomerania}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002766-5}, year = {2017}, abstract = {Multiresistente Erreger (MRE) gelten als Ausl{\"o}ser schwer behandelbarer nosokomialer Infektionen. Der Gro{\"s}teil der MRE kann neben dem Menschen auch landwirtschaftliche Nutztiere kolonisieren oder seltener infizieren. Gegenstand der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung des Vorkommens von Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) und Extended-spectrum β-Laktamase (ESBL) bildenden E. coli bei landwirtschaftlichen Mitarbeitern und Nutztieren in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2012. In die Untersuchungen konnten 17 Schweine-, 11 Rinder- und 6 Gefl{\"u}gelbetriebe und 78 dort Besch{\"a}ftigte einbezogen werden. Zur Untersuchung auf MRSA wurden bei den Mitarbeitern kombinierte Nasen-Rachen-Abstriche entnommen, in den Tierst{\"a}llen erfolgten Staubproben sowie beim Gefl{\"u}gel zus{\"a}tzlich Choanenabstriche. Der Mikrobouillon-Verd{\"u}nnungstest diente der Ermittlung des Antibiotikaresistenzph{\"a}notyps. Es erfolgten eine spa-Typisierung, Multilocus-Sequenztypisierung (MLST) sowie Polymerasekettenreaktion (PCR) auf das Vorkommen des Genes luk-PV. Insgesamt waren 20 Mitarbeiter aus schweinehaltenden Betrieben mit MRSA kolonisiert. In 6 von 17 Schweinebetrieben wurden MRSA-positive Staubsammelproben nachgewiesen. Alle MRSA-Isolate lie{\"s}en sich dem klonalen Komplex (CC) 398 zuordnen, dem typischen livestock-associated (LA-) MRSA. Das f{\"u}r den Virulenzfaktor Panton-Valentin-Leukozidin codierende Gen luk-PV wurde nicht detektiert. Die spa-Typen t034 (9/26), t011 (7/26) und t2370 (7/26) dominierten. Alle Isolate wiesen Resistenzen gegen Oxacillin und Oxytetrazyklin auf, der h{\"a}ufigste Resistenzph{\"a}notyp zeigte zus{\"a}tzlich eine Resistenz gegen Erythromycin und Clindamycin (16/26). Resistenzen gegen Fluorchinolone (5/26) und Gentamicin (3/26) traten deutlich seltener in Erscheinung. Ein zooanthroponotischer Transfer liegt aufgrund des ausschlie{\"s}lichen Nachweises des CC398 nahe; zudem wiesen drei humane Isolate die identischen spa-Typen und Resistenzmuster wie die jeweiligen korrespondierenden Isolate aus den Stallstaubproben auf. Eine Korrelation zwischen der Arbeit in der Schweinehaltung und der MRSA-Positivit{\"a}t der Mitarbeiter wurde nachgewiesen (p < 0,001). Zur Isolation der ESBL-bildenden E. coli von den Mitarbeitern erfolgten Leistenabstriche. In den Tierbest{\"a}nden wurden Kotsammel- bzw. Sockenproben, in den Gefl{\"u}gelst{\"a}llen zus{\"a}tzlich Kloakenabstriche entnommen. Zur weiterf{\"u}hrenden Untersuchung der Isolate erfolgten eine MLST zur Charakterisierung der Housekeeping-Gene und eine Multiplex-PCR zur Detektion der β-Laktamasen CTX-M, TEM, SHV und OXA. F{\"u}r ausgew{\"a}hlte Isolate fand eine Subtypisierung mittels Sanger-Sequenzierung statt. Insgesamt 5 der 73 Mitarbeiter wiesen ESBL-bildende E. coli auf, drei dieser Personen waren in Rinder-, zwei in Schweinebetrieben besch{\"a}ftigt. Alle f{\"u}nf Isolate codierten CTX-M-Gene, zwei Isolate wiesen ebenfalls TEM, ein Isolat zus{\"a}tzlich OXA auf. Insgesamt wiesen 14 Schweine-, 6 Rinder- und 3 Gefl{\"u}gelbetriebe ESBL-bildende E. coli auf. Zudem konnten in 9 der 60 Kloakentupfer aus zwei unterschiedlichen Betrieben ESBL-Bildner detektiert werden. CTX-M war die am h{\"a}ufigsten in Rinder- und Schweinebetrieben nachgewiesene β-Laktamase, in den Gefl{\"u}gelbetrieben dominierte SHV. Ein Isolat eines Probanden und das korrespondierende Isolat aus der Kotsammelprobe des Rinderbetriebes wiesen beide den MLST ST3891 und eine CTX-M-1/-61 β-Laktamase auf. Das deutet auf einen potentiellen zoonotischen Transfer hin. Zudem wurden in drei Isolaten von Mitarbeitern und den zugeh{\"o}rigen tierischen Kotproben die gleichen ESBL-Allele gefunden, wodurch ein horizontaler Gentransfer m{\"o}glich erscheint. Die Ergebnisse zeigen die weite Verbreitung von LA-MRSA in Schweinebetrieben (35\%) in Mecklenburg-Vorpommern und die damit einhergehende Gef{\"a}hrdung der Mitarbeiter auf. ESBL-bildende E. coli waren in mehr als Zweidrittel der untersuchten Betriebe nachweisbar, zudem weisen die Ergebnisse erstmals auf eine potentielle zoonotische {\"U}bertragung von Rindern auf den Menschen hin. Die hohen Detektionsraten von MRSA und ESBL-bildenden E. coli bei landwirtschaftlichen Nutztieren als auch die potentielle {\"U}bertragung auf Mitarbeiter unterstreichen die Notwendigkeit einer regelm{\"a}{\"s}igen Surveillance.}, language = {de} }