@phdthesis{Schmidt2016, author = {Patrick Schmidt}, title = {Zur Lage des Sehorgans in der Augenh{\"o}hle im Ganzk{\"o}rper-MRT unter Ber{\"u}cksichtigung der Bulbusachsenl{\"a}nge in einer populationsbasierten Kohortenstudie}, journal = {Determination of globe position considering axial length: a population-based MRI study}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-41796}, pages = {146}, year = {2016}, abstract = {Im Rahmen eines assoziierten Projektes zur Study of Health in Pomerania wurde die Lage des Auges in der Orbita bestimmt. Wir arbeiteten dabei mit der Probandenkohorte SHIP-Trend. Insgesamt standen MRT-Datens{\"a}tze von 2152 Probanden zu Verf{\"u}gung. Die Daten lagen im DICOM-Format vor. F{\"u}r die Bildauswertung nutzten wir den DICOM-Betrachter OsiriX (v3.9.2, 32-bit). Da eine gro{\"s}e Achsenl{\"a}nge des Sehorgans einen Exophthalmus vort{\"a}uschen kann, bestimmten wir neben der Lage des Bulbus oculi jeweils auch die Bulbusachsenl{\"a}nge. Die Messung der Bulbusachsenl{\"a}nge erfolgte ebenfalls anhand der MRT-Aufnahmen. Anschlie{\"s}end konnten die Messwerte auf eine Assoziation mit diversen weiteren gesundheitsbezogenen Parametern {\"u}berpr{\"u}ft werden. Die transversale T1-gewichtete MRT-Serie mit einer Voxelgr{\"o}{\"s}e von 1mm x 1mm x 1mm erwies sich f{\"u}r die Datenerhebung als am besten geeignet. Die Messungen wurden an derjenigen Bildebene durchgef{\"u}hrt, in der das Auge die gr{\"o}{\"s}te Ausdehnung aufwies und sowohl der Hornhautscheitel als auch der Sehnervenkopf am Bulbus oculi dargestellt waren. Da es sich bei geschlossenen Augenlidern oftmals schwierig gestaltete, den {\"a}u{\"s}eren Rand der Hornhaut auf den radiologischen Schnittbildern zweifelsfrei zu erkennen, nutzten wir die R{\"u}ckseite der Kornea als Bezugspunkt f{\"u}r unsere Messungen. Die Bulbusachsenl{\"a}nge war durch eine Strecke definiert, die von der R{\"u}ckseite der Kornea bis zum Kr{\"u}mmungsmittelpunkt am posterioren Pol des Bulbus oculi reichte. F{\"u}r die Lageermittlung des Sehorgans wurden zwei verschiedenen Vorgehensweisen angewandt. Zun{\"a}chst f{\"u}hrten wir eine Verbindungslinie zwischen den seitlichen Begrenzungen beider Augenh{\"o}hlen (interzygomatische Linie) ein. Die vordere Exophthalmometrie beschrieb die Lage des Augapfels durch den senkrechten Abstand der interzygomatischen Linie von der R{\"u}ckseite der Hornhaut. Die Messstrecke musste dabei auf H{\"o}he des Hornhautapex liegen. Die hintere Exophthalmometrie war durch eine Strecke definiert, die sich zwischen der interzygomatischen Linie und dem posterioren Augenpol ausdehnte. Insgesamt konnten die Messdaten von 1808 Probanden in die darauffolgende statistische Analyse {\"u}bernommen werden. Das Durchschnittsalter betrug 51,5 Jahre. In der vorderen Exophthalmometrie unterschieden sich die Mittelwerte beider Geschlechter signifikant (m.: r.: 16,4mm, l.: 16,3mm/w.: r.: 15,2mm, l.: 15,0mm). Auch bei der hinteren Exophthalmometrie ergaben sich geschlechtsspezifische Unterschiede (m.: rechts: 6,7mm, links: 6,8mm / w.: rechts: 7,3mm, links 7,4mm). Zwischen dem rechten und linken Auge war f{\"u}r keinen Parameter ein statistisch signifikanter Unterschied zu beobachten. Demgegen{\"u}ber beeinflusst die Bulbusachsenl{\"a}nge das Hervorstehen der Augen sehr wohl (p<0,001). Um einen Pseudoexophthalmus zuk{\"u}nftig sicher von einem Exophthalmus mit Krankheitswert unterscheiden zu k{\"o}nnen, f{\"u}hrten wir einen Quotient aus dem Ergebnis der vorderen Exophthalmometrie und der Bulbusachsenl{\"a}nge eines Auges ein (Quotient Ex/Al). Dar{\"u}ber hinaus besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem BMI eines Menschen und der individuellen Position des Auges innerhalb der Orbita. Studienteilnehmer mit einem BMI >30kg/m² wiesen im Vergleich zu Studienteilnehmern mit einem BMI <25kg/m² im Mittel eine rund 2 mm h{\"o}here Protrusion des Bulbus oculi auf. Mit dem gew{\"a}hlten Auswertungsalgorithmus konnte erstmals veranschaulicht werden, dass der Einfluss des BMI unabh{\"a}ngig von der Bulbusachsenl{\"a}nge, dem Alter und Geschlecht besteht. Ebenso fand sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Taillen- bzw. H{\"u}ftumfang und der Augenposition. Steigt der Taillen- bzw. H{\"u}ftumfang um einen Zentimeter geht das mit einer Vorverlagerung des Bulbus oculi um 0,05 Millimeter einher. Die K{\"o}rpergr{\"o}{\"s}e hatte innerhalb unserer Untersuchung keine Auswirkung auf die Position des Augapfels. Vielmehr war die K{\"o}rpergr{\"o}{\"s}e mit der Bulbusachsenl{\"a}nge der Probanden assoziiert. Die Zunahme der K{\"o}rpergr{\"o}{\"s}e um einen Zentimeter ging mit einer rund 0,03 mm h{\"o}heren Achsenl{\"a}nge des Sehorgans einher. Innerhalb der Kohorte war eine gewisse Altersabh{\"a}ngigkeit der Bulbusachsenl{\"a}nge zu beobachten. Im hohen Probandenalter nahm die Achsenl{\"a}nge ab (0,008 mm/Jahr). Auch die Exophthalmometrie lie{\"s} Alterskorrelationen erkennen. Das Hervorstehen der Augen nahm bis zu einem Probandenalter von 50 Jahren zu, um anschlie{\"s}end auf einem Plateau zu verweilen. Als besondere Beobachtung f{\"a}llt jedoch auf, dass die Resultate der hinteren Exophthalmometrie bei den {\"u}ber 70-J{\"a}hrigen wieder ansteigen, w{\"a}hrend die Ergebnisse der vorderen Exophthalmometrie nahezu unver{\"a}ndert bleiben. Die statistische Analyse konnte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Schilddr{\"u}senparametern und der Lage des Sehorgans aufzeigen. F{\"u}r diesen Zweck wurden Interviewdaten, Sonografiebefunde der Schilddr{\"u}se sowie die TSH- und Anti-TPO-Konzentration im Blutplasma ausgewertet.}, language = {de} }