@phdthesis{Pogodda2007, author = {Sven Pogodda}, title = {T-Zellaktivierung nach Operationstrauma}, journal = {T-cell activation after surgical trauma}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000384-9}, year = {2007}, abstract = {In dieser Pilotstudie wurde der Einfluss eines elektiven chirurgischen Eingriffes auf das Immunsystem untersucht. Eingeschlossen waren 12 Patienten, die einen endoprothetischen Ersatz eines H{\"u}ftgelenkes erhielten. Um eine aus dem chirurgischen Eingriff resultierende Infektion auszuschlie{\"s}en, wurden Temperatur, Herzfrequenz und Blutdruck als klinische Parameter pr{\"a}operativ sowie vom ersten bis zum sechsten Tag postoperativ bestimmt. F{\"u}r die immunologischen Untersuchungen wurden den Patienten pr{\"a}operativ sowie am ersten, dritten, sechsten und achten Tag postoperativ Blut entnommen. Die Anteile von Monozyten, Granulozyten und Lymphozyten wurde im Durchflusszytometer bestimmt. Zur Charakterisierung des Aktivierungsstatus wurde der Ph{\"a}notyp der T-Zellen (CTLA-4 [CD152], CD25 und HLA-DR) immunzytochemisch analysiert. Die Funktionsf{\"a}higkeit der T-Zellen wurde in Proliferationsassays {\"u}berpr{\"u}ft. Im Rahmen des hier beschriebenen chirurgischen Traumas wurde bei keinem der Patienten eine Infektion mit den erhobenen klinischen Parametern festgestellt. Im peripheren Blut wurden eine Expansion von Granulozyten- und Monozytenpopulationen sowie eine Reduktion der peripheren Lymphozyten respektive der T-Zellen festgestellt. Daraus resultierte aber keine Balanceverschiebung der T-Zellsubpopulationen. Die Expression der Aktivierungsmarker CD25 (fr{\"u}h) und HLA-DR (sp{\"a}t) auf T-Zellen ver{\"a}nderten sich {\"u}ber den gesamten Beobachtungszeitraum nicht signifikant. CD25 zeigte lediglich einen ansteigenden Trend am dritten Tag postoperativ. Im Gegensatz dazu wurde das funktionell inhibitorische Molek{\"u}l CTLA-4 postoperativ vermehrt detektiert. Die Expression erreichte am sechsten Tag ihr Maximum mit 3,03\% gegen{\"u}ber 0,9\% Basisexpression pr{\"a}operativ. Im Gegensatz dazu waren bereits einen Tag nach dem Eingriff signifikant niedrigere Level an HLA-DR Molek{\"u}le auf Monozyten detektierbar. {\"U}ber den tats{\"a}chlichen Aktivierungszustand der verschiedenen T-Zellpopulationen kann abschlie{\"s}end nur spekuliert werden. Die erh{\"o}hte CTLA-4 Expression k{\"o}nnte ein Indikator daf{\"u}r sein, dass dieses inhibitorische Molek{\"u}l ein sensitiverer Aktivierungsmarker als CD25 oder HLA-DR auf T-Zellen ist. Andererseits l{\"a}sst sich nicht ausschlie{\"s}en, dass der h{\"o}here Anteil CTLA-4+ T-Lymphozyten auf einen Anstieg von regulatorischen T-Zellen im Blut, zum Beispiel durch Gewebsumverteilungen oder Proliferation, zur{\"u}ckzuf{\"u}hren ist. Daf{\"u}r sprechen auch die durchgef{\"u}hrten Proliferationstest. In diesen konnte am dritten Tag postoperativ eine Verringerung der T-Zellproliferation festgestellt werden. Sie war unabh{\"a}ngig von den Eigenschaften des Stimulanz (Antigen-, APC- oder Kostimulation-abh{\"a}ngig). Es konnte in dieser Arbeit nicht eindeutig gekl{\"a}rt werden, ob diese reduzierte Expansion auf der verringerten T-Zellzahl basierte oder ob es sich um eine aktive Immunsuppression handelte. Zusammenfassend sprechen diese Ergebnisse f{\"u}r einen geringf{\"u}gigen Einfluss des chirurgischen Eingriffes auf das Immunsystem. Die genauen Mechanismen konnten in der vorliegenden Arbeit nicht eindeutig gekl{\"a}rt werden. Allerdings deuten die Ergebnisse aus den Funktionstests darauf hin, dass die T-Zellen schwerf{\"a}lliger auf Antigene jeglicher Art reagieren. Dies k{\"o}nnte zu einem erh{\"o}hten Infektionsrisiko nach Operationen beitragen.}, language = {de} }