@phdthesis{Maiss2015, author = {Cornelia Mai{\"s}}, title = {Einfluss der Anamnese auf die pr{\"a}klinische Diagnostik und Therapie des Notfallpatienten.}, journal = {Treatment influence of medical history in emergency patients.}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002162-2}, year = {2015}, abstract = {In Deutschland steigt die Zahl der Notarzteins{\"a}tze stetig an. Die Anamneseerhebung ist Bestandteil beinahe jeder Handlungsempfehlung f{\"u}r den Notarzt, die Studienlage zu deren Nutzen allerdings d{\"u}rftig. In der TIME-Studie wurden bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Einsatzursachen der Einfluss und die Wertigkeit der Anamneseerhebung auf die Diagnosestellung und pr{\"a}klinische Therapie des Notarztes untersucht. Grundlage bildete eine prospektive Untersuchung. Die Befragung von Not{\"a}rzten erfolgte in drei Bundesl{\"a}ndern mittels eines Fragebogens. 537 der Frageb{\"o}gen gingen in die Auswertung ein. Die Studie ergab, dass im wesentlichen Patienten mit einem internistischen Krankheitsbild, die sich zum Zeitpunkt des Einsatzes in der Wohnung befanden, einen Arztbrief oder eine Medikamentenliste bei sich hatten. Die Kenntnisse der Patienten {\"u}ber ihre eigenen Erkrankungen und deren Medikation variierten je nach Behandlungsursache stark. Traumapatienten waren diejenige Behandlungsgruppe mit der besten Kenntnis bez{\"u}glich der Eigenanamnese, gleichzeitig aber auch die Gruppe mit den wenigsten Vorerkrankungen. Die Wertigkeit der Anamnese wurde von den Not{\"a}rzten insgesamt als eher mittelm{\"a}{\"s}ig eingestuft, sie war dennoch f{\"u}r die Diagnosestellung des Notarztes h{\"o}her als f{\"u}r seine pr{\"a}klinische Notfalltherapie. Die Wertigkeit der Anamnese war au{\"s}erdem vom Behandlungsgrund abh{\"a}ngig. Bei Traumapatienten war sie im Verh{\"a}ltnis am geringsten, bei Patienten mit Atemnot oder abdominellen Beschwerden auffallend hoch. Ein Zusammenhang mit der Erkrankungsschwere konnte nicht nachgewiesen werden. Die Diagnosestellung des Notarztes wurde durch die Anamnese in 43,43\% der F{\"a}lle beeinflusst, seine Therapie in 35,17\% der F{\"a}lle. Die Beeinflussung variierte auch hier je nach Behandlungsgrund, den h{\"o}chsten Einfluss hatte sie auf die Behandlung von bewusstlosen Patienten. In den Handlungsempfehlungen f{\"u}r Not{\"a}rzte wird zwar die Erhebung der Vorerkrankungen und Medikation des Patienten empfohlen, die TIME-Studie konnte allerdings zeigen, dass ihr Einfluss auf die not{\"a}rztliche Therapie insbesondere bei internistischen Erkrankungen bei weitem geringer ist als erwartet. Die Studie verdeutlicht, dass die einzelnen Krankheitsbilder f{\"u}r eine optimale pr{\"a}klinische Versorgung unterschiedliche Herangehensweisen erfordern.}, language = {de} }