@phdthesis{Gessner2016, author = {Stephan Georg Ge{\"s}ner}, title = {Alkoholresorption nach ethanolischer H{\"a}ndedesinfektion unter realen Arbeitsbedingungen bei zus{\"a}tzlicher Alkoholabstinenz bzw. bei erlaubtem Alkoholkonsum}, journal = {Resorption of alcohol after ethanol-based hand antisepsis under real working conditions with and without additional alcohol consumption}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002656-6}, year = {2016}, abstract = {Hintergrund: Das in H{\"a}ndedesinfektionsmitteln enthaltende Ethanol wird w{\"a}hrend der Anwendung dermal und pulmonal resorbiert. Obwohl sich hieraus keine Gesundheitsgef{\"a}hrdung ableiten l{\"a}sst, kann eine sich durch die Resorption ergebende grenzwert{\"u}berschreitende Konzentration von Ethylglucuronid (EtG) (>100 ng/ml) im Rahmen der gutachterlichen Beurteilung der Einhaltung der Abstinenz rechtlich schwerwiegende Folgen haben. Methode: 33 freiwillige Teilnehmer aus Klinik und Labor f{\"u}hrten in einer Arbeitsschicht wiederholt praxis{\"u}bliche H{\"a}ndedesinfektionen (HD) bei zus{\"a}tzlicher Alkoholabstinenz (Studienphase 1) und bei erlaubtem Alkoholkonsum (Studienphase 2) durch. Der bei jedem nat{\"u}rlichen Toilettengang gewonnene Urin wurde auf EtG mittels Immunoassay und Fl{\"u}ssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (LC-MS/MS) sowie auf Ethanol und Acetaldehyd mittels Gaschromatographie (GC-FID) untersucht. Ergebnisse: W{\"a}hrend der ersten Studienphase lag die Maximalkonzentration f{\"u}r EtG bei 958 ng/ml (MW 281,4 ng/ml), f{\"u}r Ethanol bei 9,2 mg/l (MW 1,7 mg/l) und f{\"u}r Acetaldehyd bei 0,81 mg/l (MW 0,16 mg/l). Drei Teilnehmer {\"u}berschritten noch am folgenden Morgen den EtG-Grenzwert mit 149 ng/ml, 131 ng/ml und 120 ng/ml. In Studienphase 2 erreichte die Maximalkonzentration f{\"u}r EtG einen Wert von 5043,0 ng/ml (MW 2.328,8 ng/ml), f{\"u}r Ethanol von 1.020,1 mg/l (MW 110,4 mg/l) und f{\"u}r Acetaldehyd von 1,83 mg/l (MW 0,33 mg/l). Schlussfolgerung: In der Praxis durchgef{\"u}hrte ethanolische HD k{\"o}nnen grenzwert{\"u}berschreitende EtG-Konzentrationen im Urin verursachen, die u. U. noch nach 24 h nachweisbar sind. Daher m{\"u}ssen die Ergebnisse einer positiven EtG-Testung bei Teilnahme an einem Abstinenzprogramm stets im individuellen Kontext betrachtet und die HD ggf. auf ein Propanol basiertes H{\"a}ndedesinfektionsmittel umgestellt werden. Verglichen mit der als gesundheitlich vertr{\"a}glich geltenden oralen Aufnahme von 20 bzw. 10 g Ethanol/d f{\"u}r das m{\"a}nnliche bzw. weibliche Geschlecht ist die Aufnahme von Ethanol durch wiederholte HD als unbedenklich zu bewerten.}, language = {de} }