@phdthesis{Bock2011, author = {Karen Bock}, title = {Langzeit{\"u}berleben von Patienten nach Laserablation pulmonaler Metastasen}, journal = {Prognostic factors in long-term survival after laser ablation of pulmonary metastases}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000894-5}, year = {2011}, abstract = {Bei vielen onkologischen Krankheitsbildern stellt das Vorhandensein und Ausma{\"s} eines Lungenbefalls den das {\"U}berleben limitierenden Faktor dar. Die chirurgische Resektion der Lungenmetastasen ist derzeit die einzige potentiell kurative Behandlung. Da bei vielen Patienten aufgrund von Komorbidit{\"a}ten eine Resektion nicht m{\"o}glich ist, wurden in den letzten Jahren alternative lokalablative Behandlungsmethoden wie die Laserablation entwickelt, die parenchymsparend, komplikationsarm und potentiell wiederholbar sind und zu einer Steigerung der {\"U}berlebenszeit und Verbesserung der Lebensqualit{\"a}t f{\"u}r inoperable Patienten f{\"u}hren k{\"o}nnen. Aussagen {\"u}ber Langzeiterfolge konnten aufgrund zu kleiner Patientenzahlen und zu geringer Nachbeobachtungszeitr{\"a}ume bisher nicht getroffen werden. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung ist die Beurteilung des therapeutischen Potentials der Laserablation bei Patienten mit pulmonalen Metastasen unterschiedlicher Prim{\"a}rtumore anhand von Langzeitergebnissen. Die Studie basiert auf 64 Patienten mit insgesamt 108 behandelten Lungenmetastasen, die im Universit{\"a}tsklinikum Greifswald in 129 Therapiesitzungen mittels Laserablation therapiert wurden. F{\"u}r die Behandlungen wurden ein Nd-YAG-Laser (1064 nm) und spezielle Power-Laser-Applikationssysteme perkutan eingesetzt. Alle 64 Patienten tolerierten die Therapie unter Lokalan{\"a}sthesie und Analgosedierung gut. Die Mortalit{\"a}tsrate betrug 0 \%. Das Auftreten eines Pneumothorax war die h{\"a}ufigste Komplikation w{\"a}hrend der Laserablation. Insgesamt trat er in 49/129 Ablationssitzungen auf (38 \%). In 5 \% der F{\"a}lle (7/129) handelte es sich um einen behandlungsbed{\"u}rftigen Pneumothorax, der w{\"a}hrend der Intervention mittels Drainagenanlage therapiert wurde. Paremchymblutungen kamen in 13 \% der Therapiesitzungen vor und waren in allen F{\"a}llen selbstlimitierend, in 7 \% f{\"u}hrten sie zu tempor{\"a}ren H{\"a}moptysen. Kleine reaktive Pleuraerg{\"u}sse traten in 24/129 F{\"a}llen (19 \%) auf. Diese waren nicht therapiebed{\"u}rftig. Klinisch relevante Komplikationen, die zu einer verl{\"a}ngerter Hospitalisierung, unerwartetem gesteigerten Behandlungsaufwand oder zu einer station{\"a}ren Wiederaufnahme f{\"u}hrten traten in nur 3 F{\"a}llen (2 \%) auf. In der Erstbehandlung konnten 78 \% aller Metastasen komplett technisch erfolgreich behandelt werden. Das mediane Gesamt{\"u}berleben aller Patienten betrug 23,1 Monate (95 \% Konfidenzintervall, 11,8 – 34,5 Monate) mit 1-, 3- und 5-Jahres-{\"U}berlebensraten von 69 \%, 30 \% und 18 \%. In der Gruppe der komplett erfolgreich behandelten Patienten betrug die mediane {\"U}berlebenszeit 32,4 Monate (95 \% KI, 17,5 – 47,3 Monate) mit 1-, 2- und 5-Jahres-{\"U}berlebensraten von 81 \%, 44 \% und 27 \%. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen einen signifikanten Einfluss der Metastasenanzahl (Median 2) und der Metastasengr{\"o}{\"s}e (Median 2,1 cm) auf den technischen Behandlungserfolg. Die Erfolgsrate lag bei pulmonalen Metastasen < 3 cm bei 88 \%, bei Metastasen zwischen 3 und 5 cm bei 77 \% und bei Metastasen > 5 cm bei 17 \%. Mit zunehmender Metastasengr{\"o}{\"s}e stieg die Rezidivrate und das rezidivfreie Intervall sank. Die Rezidivrate bei Metastasen < 3 cm betrug 24,6 \%, bei Metastasen 3-5 cm 36,4 \% und 50 \% bei Metastasen > 5 cm. Mit zunehmender Gr{\"o}{\"s}e der Metastasen sank das rezidivfreie Intervall (31,4 Mon., 14,1 Mon., 4,5 Mon.). Unterschiedliche Prim{\"a}rtumore zeigen unterschiedliche Tendenzen hinsichtlich der Verbesserung der {\"U}berlebenszeiten nach Laserablation. So scheinen pulmonale Metastasen mit einem Prim{\"a}rtumor der HNO-Region in unserer Studie am meisten von der Lasertherapie zu profitieren. Allerdings war der Einfluss des Prim{\"a}rtumors auf die {\"U}berlebenszeiten in unserer Studie bei geringen Patientenzahlen nicht signifikant und muss in folgenden Studien weiter evaluiert werden. Die Ergebnisse nach 5 Jahren Erfahrung in unserer Studie lassen den Schluss zu, dass die perkutane Laserablation ein effektives Verfahren zur technisch erfolgreichen Behandlung von Lungenmetastasen mit einer Anzahl nicht mehr als 2 und einer Tumorgr{\"o}{\"s}e von nicht mehr als 2,1 cm darstellt. Bei einer technisch erfolgreichen Gesamtbehandlung kann eine deutliche Erh{\"o}hung der {\"U}berlebenszeiten und Senkung der Rezidivraten bei gleichzeitig schonendem und auch beliebig oft zu wiederholendem Therapieerfahren f{\"u}r inoperable Patienten erzielt werden.}, language = {de} }