@phdthesis{Brummer2012, author = {Christian Brummer}, title = {Einfluss von Temperament-, Charakter- und Pers{\"o}nlichkeitsvariablen sowie des Dopamin-D2-Rezeptor (DRD2) rs6276 Genotyps auf die Alkoholtrinkmenge}, journal = {Influence of Temperament-, Character- and Personality-Variables and also the Genotype of the DRD2-rs6276-Receptor on the Alcohol Consumption}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001274-5}, year = {2012}, abstract = {In der vorliegenden Untersuchung wurde bei Probanden aus dem Subprojekt „Psychosoziale Gesundheit in Familien“ der bev{\"o}lkerungsrepr{\"a}sentativen Basisstudie „Study of Health in Pomerania, SHIP“ sowohl der Zusammenhang von Temperament, Charakter und Pers{\"o}nlichkeit, als auch des DRD2 rs6276 Genotyps mit der Alkoholtrinkmenge analysiert. Die Untersuchung erfolgte zum einen in einer Gesamtstichprobe, welche sowohl Probanden mit als auch ohne Alkoholdiagnose enthielt und zum anderen in einer Normalstichprobe, welche nur Probanden ohne Alkoholdiagnose enthielt. Die aus der beschriebenen Literatur abgeleiteten Hypothesen bez{\"u}glich erh{\"o}hter Trinkmengen bei hohem Neugierverhalten und Neurotizismus, sowie niedriger Belohnungsabh{\"a}ngigkeit und Selbstlenkungsf{\"a}higkeit konnte in der Gesamtstichprobe signifikant best{\"a}tigt werden. Probanden mit niedrigem Beharrungsverm{\"o}gen zeigten zudem im Trend erh{\"o}hte Trinkmengen. Die Hypothese, dass geringe Werte in Schadensvermeidung mit hohen Trinkmengen assoziiert sind, konnte in der Gesamtstichprobe nicht best{\"a}tigt werden. {\"U}ber die aufgestellten Hypothesen hinaus waren auch niedrige Werte in Kooperativit{\"a}t assoziiert mit erh{\"o}hten Trinkmengen. Die Auswertung der Normalstichprobe zeigte wenige mit der Gesamtstichprobe {\"u}bereinstimmende Ergebnisse. Lediglich niedrige Werte f{\"u}r Kooperativit{\"a}t waren in beiden Stichproben mit hohen Konsummengen assoziiert. Die Hypothesen, dass erh{\"o}hte Trinkmengen, sowie k{\"u}rzere Abstinenzphasen mit dem DRD2 rs6276 A/A-Genotyp assoziiert sind, konnten in der Gesamtstichprobe (mit DNA) bei den m{\"a}nnlichen Probanden best{\"a}tigt werden. Die Interaktion von Beharrungsverm{\"o}gen bzw. Selbstlenkungsf{\"a}higkeit (sowie im Trend auch Kooperativit{\"a}t) und dem DRD2 rs6276 Genotyp war assoziiert mit der Trinkmenge. Bei den weiblichen Probanden konnte dies nicht beobachtet werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass gewisse Merkmalsauspr{\"a}gungen von Temperament, Charakter und Pers{\"o}nlichkeit, sowie der Genotyp des DRD2 rs6276 in Abh{\"a}ngigkeit vom Geschlecht, mit der Trinkmenge assoziiert sind. Niedrige Werte in Kooperativit{\"a}t k{\"o}nnten im Hinblick auf die identischen Ergebnisse in der Gesamt- und Normalstichprobe ein Pr{\"a}diktor f{\"u}r erh{\"o}hte Trinkmengen und somit vielleicht f{\"u}r die Entwicklung einer Alkoholabh{\"a}ngigkeit sein. Es erscheint durchaus plausibel, dass Probanden mit niedrigen Werten in Kooperativit{\"a}t (entspricht: intolerant, teilnahmslos, egoistisch, nachtragend, gewissenlos) h{\"o}here Trinkmengen aufweisen. So w{\"a}re es denkbar, dass diese den aus der mangelnden Kooperativit{\"a}t entstehenden interpersonellen Stress {\"u}ber Alkohol kompensieren. Niedrige Werte in Kooperativit{\"a}t sind zudem ein Charakteristikum zahlreicher Pers{\"o}nlichkeitsst{\"o}rungen, welche wiederum mit erh{\"o}htem Substanzkonsum assoziiert sind. Zur {\"U}berpr{\"u}fung dieser Hypothese w{\"a}re eine longitudinal angelegte Studie indiziert.}, language = {de} }