@phdthesis{Buller2014, author = {Christoph Buller}, title = {Mittelfristige Ergebnisse nach Implantation interspin{\"o}ser Spreizer an der Lendenwirbels{\"a}ule (Wallis®)}, journal = {Medium-term results after implantation of interspinous spacers at the lumbar spine (Wallis®)}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001784-0}, year = {2014}, abstract = {Hintergrund: Interspin{\"o}se Implantate werden in der Behandlung lumbaler Spinalkanalstenosen und segmentaler Instabilit{\"a}t im Bereich der Lendenwirbels{\"a}ule eingesetzt. Ein Vertreter ist der 1986 von Jaques S{\´e}n{\´e}gas entwickelte Wallis®-Spacer (Abbott, Bordeaux, Frankreich). Durch Einschr{\"a}nkung des Bewegungsumfanges des betroffenen Bewegungssegmentes wird eine dynamische Stabilisierung erreicht. In Studien sind f{\"u}r verschiedene interspin{\"o}se Implantate kurzfristig gute Ergebnisse in der Schmerzreduktion und Funktionalit{\"a}t belegt. Neben Studien der Entwickler selbst, mangelt es an l{\"a}ngerfristigen Ergebnissen nach Implantation interspin{\"o}ser Implantate. Zielsetzung: Ziel der Arbeit war es, klinische und radiologische Ergebnisse nach einem Mindestbeobachtungszeitraum von 24 Monaten nach Implantation des Wallis®-Spacers zu evaluieren. Studiendesign: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden klinische und radiologische Daten von 64 Patienten der Klinik f{\"u}r Orthop{\"a}die und Unfallchirurgie des Asklepios Klinikum Uckermark in Schwedt/ Oder erhoben, bei denen im Zeitraum zwischen 01/2005 und 12/2007 ein Wallis®-Spacer implantiert wurde. Material/ Methodik: Zur Beurteilung der funktionellen Beeintr{\"a}chtigung sowie von R{\"u}cken- und Beinschmerzen wurden der Oswestry Disability Index (ODI) und die visuelle Analogskala (VAS) verwendet. In konventionellen R{\"o}ntgenaufnahmen wurden Gesamt- und segmentaler Lordosewinkel (nach Cobb), vordere (vBSH) und hintere Bandscheibenh{\"o}he (hBSH) sowie Olisthesebildungen bestimmt. Au{\"s}erdem erfolgte die Beurteilung der Grenzfl{\"a}chen zwischen Implantat und Knochen. Ausschlusskriterien waren Revisionseingriffe innerhalb von 24 Monaten und fehlende radiologische Daten. Vollst{\"a}ndige Datens{\"a}tze von 21 Patienten (8 weiblich, 13 m{\"a}nnlich, mittleres Alter 59,8 Jahre [Min. 35, Max. 79]) mit einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 44,7 Monaten (Min. 24,3; Max. 64,7) wurden ausgewertet. Ergebnisse: Die Implantation erfolgte bei der Mehrzahl der Patienten in H{\"o}he L4/5 (n=11). Es zeigte sich keine klinisch bedeutsame Verbesserung zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (NU) gegen{\"u}ber der pr{\"a}operativen Ausgangssituation (ODI pr{\"a}operativ 40,9\%; NU 31,1\%; VAS-Besserung: R{\"u}ckenschmerz 8\% [pr{\"a}operativ 6,6; NU 5,8], Beinschmerz 17\% [pr{\"a}operativ 6,5; NU 4,8]). Ein entlordosierender Effekt auf das operierte Bewegungssegment wurde nicht nachgewiesen (pr{\"a}operativ 6,1°; postoperativ 6,1°; nach Mindestbeobachtungszeitraum 5,8°). Die Bandscheibenh{\"o}hen vergr{\"o}{\"s}erten sich postoperativ und verringerten sich bis zur NU (vBSH/ hBSH: pr{\"a}operativ 9,4 mm/ 6,0 mm; postoperativ 10,3 mm/ 6,8 mm; NU 8,3 mm/ 4,7 mm). Radiologisch wurden im Verlauf bei 18 Patienten (85,7\%) deutliche Resorptionss{\"a}ume um das Implantat nachgewiesen. Bei f{\"u}nf Patienten (23,8\%) bildeten sich radiologisch nachweisbare Ossifikationen um das Implantat. Angrenzend an das Implantat ereigneten sich bei zwei Patienten (9,5\%) Dornfortsatzfrakturen. Bei 6 Patienten (28,6\%) wurde zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung die Indikation f{\"u}r eine Revisionsoperation gestellt. Diskussion: Die vorliegende Arbeit ist als retrospektive Studie mit fehlender Kontrollgruppe, kleiner Patientenkohorte, breitem Nachuntersuchungsintervall und Einschluss verschiedener Operationsverfahren in ihrer Aussagekraft limitiert. Es lie{\"s} sich im Nachuntersuchungszeitraum von mehr als 24 Monaten r{\"o}ntgenologisch kaum ein Einfluss auf das Bewegungssegment nachweisen. Die klinische Verbesserung blieb gering. Im Verlauf kam es zur Ausbildung von Resorptionss{\"a}umen und eine bedeutsame Anzahl an Revisionsoperationen wurde notwendig. Durch die vorliegende Arbeit bleibt ungekl{\"a}rt, welche Beeinflussung von dem interspin{\"o}sen Spacer ausgeht. Fazit: F{\"u}r eine l{\"a}ngerfristige Verwendung des Wallis®-Spacers sollte die Indikation unter Ber{\"u}cksichtigung der zeitlich limitierten Wirkung im Einzelfall kritisch diskutiert werden.}, language = {de} }