@phdthesis{Haedicke2016, author = {Christian W. H{\"a}dicke}, title = {Walking on six legs: Einblicke in die Sinneswelt des Urhexapodens und die Evolution des Nervensystems der Mandibulata}, journal = {Walking on six legs: insights into the sensory ecology of the hexapod ancestor and the evolution of the mandibulate nervous system}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002672-7}, year = {2016}, abstract = {Der phylogenetische Ursprung der Hexapoda (Insekten sensu lato) ist kontrovers diskutiert. Einige morphologische Merkmale suggerieren ein Schwestergruppenverh{\"a}ltnis zu den Myriapoda (Tausenfü{\"s}er; Tracheatahypothese), w{\"a}hrend molekulare Sequenzdaten und andere morphologische Merkmale eine n{\"a}here Verwandtschaft zu den Crustacea (Krebstiere; Tetraconatahypothese) suggerieren. Ein Organsystem hat in dieser Diskussion eine besonderen Stellenwert, das Nervensystem. Die Neurophylogenie befasst sich mit der Rekonstruktion von Verwandtschaftsbeziehungen basierend auf neuroanatomischen Daten. In der vorliegenden Dissertation wird der phylogenetische Ursprung der Hexapoda, unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung basaler Taxa, n{\"a}hre beleuchtet. Das Sensilleninventar zweier basaler Hexapoda [Eosentomon pinetorum (Protura: Eosentomidae) und Lepisma saccharina (Zygentoma: Lepismatidae)] wird basierend auf rasterelektronen-mikroskopischen Daten dargestellt. Neuroanatomische Daten wurden mit verschiedenen histologischen Techniken (Immunhistochemie, Seriendünnschnitte, Computertomografie, dreidimensionale Rekonstruktionen) gewonnen. In der vorliegenden Dissertation werden Befunde zur Neuroanatomie zweier basaler Hexapoda [E. pinetorum und Thermobia domestica (Zygentoma: Lepismatidae)] und eines Vertreters der Myriapoda [Scutigerella causeyae (Symphyla: Scutigerellidae)] beschrieben. Eigene Befunde werden mit Literaturangaben verglichen und Implikationen für die sensorische {\"O}kologie prim{\"a}r fl{\"u}gelloser Hexapoda und die Neurophylogenie der Mandibulata werden diskutiert. Für die Hexapoda wird das Grundmuster sensorischer Strukturen und assoziierter Nervensystemkompartimente (Neuropile) rekonstruiert. Basierend auf den Befunden zum Grundmuster der Hexapoda werden Konsequenzen für die sensorische {\"O}kologie in frühe Evolution der Hexapoda und eine n{\"a}here Verwandtschaft zu den Myriapoda oder Crustacea diskutiert. Abschlie{\"s}end wird eine computergestützte Analyse zur Merkmalsevolution verschiedener Neuropile in 83 rezenten Arthropoden dargestellt. Bis auf die Ultrastruktur der Ommatidien (einzelne Einheiten der Komplexaugen) legt die Morphologie sensorischer Strukturen eine n{\"a}here Verwandtschaft zu den Myriapoda vor. Bestimmte Sensillentypen (Sensillum basiconicum, S. trichobothrium) kommen nur bei den Hexapoda und Myriapoda, aber auch den Chelicerata (Chelicerentr{\"a}ger) vor. Neuroanatomische Befunde legen eine nahe Verwandtschaft zwischen Hexapoda und Crustacea nahe. Eine belastbare Hypothese zur Neurophylogenie in den Arthropoda ist aufgrund mangelnder Vergleichbarkeit von Literaturangaben und unsicherer Homologisierungen neuronaler Strukturen nicht m{\"o}glich. Aus neurophylogenetischer Sicht ist ein Schwestergruppenverh{\"a}ltnis der Hexapoda zu den Crustacea oder einem subspezischem Crustaceataxon am besten begründet.}, language = {de} }