@phdthesis{Rodemerk2019, author = {Catrina Rodemerk}, title = {C-Fos Expression unter Bedingungen der \"Erlernten Hilflosigkeit\"}, journal = {C-Fos expression under conditions of \"Learned Helplessness\"}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-32312}, pages = {97}, year = {2019}, abstract = {Weltweit leiden 4,4\% der Weltbev{\"o}lkerung an einer Depression. Das variable Erscheinungsbild dieser Erkrankung erschwert deren Erforschung. Dass ein besseres Verst{\"a}ndnis und die Entwicklung optimaler Therapiem{\"o}glichkeiten dieser Erkrankung sehr wichtig sind, zeigen die starke Einschr{\"a}nkung des gesamten Lebensalltags Betroffener (DALYs) und auch die hohe Suizidalit{\"a}t. Es existieren verschiedene {\"a}tiologische Theorien zur Depression, wie zum Beispiel die Monoaminmangel-Hypothese, die auf einen Mangel an Neurotransmittern im synaptischen Spalt und deren sekund{\"a}ren Effekte beruht. Neuroendokrine Theorien verweisen auf einen Hyperkortisolismus mit St{\"o}rung der HPA-Achse und eine Stress-bezogene {\"A}tiologie. Ein andauernder Hyperkortisolismus f{\"u}hrt laut der Neutrophin-Hypothese zu Neurotoxizit{\"a}t, zu einer verminderten Neurogenese, Atrophie und Volumenminderung. Bildmorphologische Untersuchungen mittels PET-CT oder fMRT verweisen auf strukturelle und funktionelle Ver{\"a}nderungen bestimmter Hirnregionen bei depressiven Probanden. Auf zellul{\"a}rer Ebene kann eine ver{\"a}nderte Zellaktivit{\"a}t mittels immunhistochemischer Methoden wie der C-Fos-F{\"a}rbung dargestellt werden. F{\"u}r die vorliegende Untersuchung wurden Hirne von 8 m{\"a}nnlichen Ratten untersucht, die zuvor einen Verhaltensversuch der Erlernten Hilflosigkeit zugef{\"u}hrt wurden. Dieser von M. Seligman entwickelte Verhaltensversuch gilt als tierexperimentelles Modell der Depressionsforschung. Durch Selektion wurden Tiere mit angeborener Erlernter Hilflosigkeit gez{\"u}chtet (congenitally Learned Helplessness, cLH) und von nicht-hilflosen Tieren unterschieden (congenitally Non Learned Helplessness, cNLH). Tiere mit Erlernter Hilflosigkeit zeigen ein mit dem Menschen vergleichbares depressives Verhalten. Die Rattenhirne von je 4 cLH- und cNLH-Tieren wurden mit indirekter Immunhistochemie auf ihre C-Fos-Expression untersucht. Dabei wurden die Hirne in 40 μm dicke Scheiben geschnitten und nach Anwendung eines standardisierten F{\"a}rbeprotokolls 11 Hirnregionen unter Rhodaminfilter mikroskopiert. In einem 200 x 200 μm gro{\"s}en Rahmen wurden die C-Fos-positiven Zellen ausgez{\"a}hlt. Im Vergleich der cLH und cNLH-Hirne ergab sich hierbei eine signifikant geringere C-Fos-Expression der cLH-Tiere in der hippocampalen Regionen CA1 und CA3, dem medialen und centralen Amygdalakern und der Substantia nigra. Kein signifikanter Unterschied fand sich in den hippocampalen Regionen CA2 und dem Gyrus dentatus, dem basolateralen und lateralen Amygdalakern, dem Nucleus accumbens und dem pr{\"a}limbischen Kortex. Die signifikanten Ergebnisse verweisen auf eine Hypoaktivit{\"a}t bei Depression in bestimmten Hirnregionen. Eine Hypotrophie und Hypoaktivit{\"a}t bestimmter Regionen (z. B. dem Hippocampus) wurde bereits in weiteren Studien beschrieben, w{\"a}hrend in anderen Regionen (z.B. den Amygdalakernen) eher Hyperaktivit{\"a}t vorbeschrieben wurde. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass in einigen Hirnregionen eine verminderte Aktivit{\"a}t in Zusammenhang mit der depressiven Erkrankung steht.}, language = {de} }