@phdthesis{Ribback2011, author = {Silvia Ribback}, title = {Effekte von Amitriptylin, Fluoxetin, Tranylcypromin und Venlafaxin auf die glatte Muskulatur der Rattenaorta – in vitro}, journal = {Effects of Amitriptyline, Fluoxetine, Tranylcypromine and Venlafaxine on rat aortal smooth muscle – in vitro}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001107-4}, year = {2011}, abstract = {Einleitung: In dieser Studie wurden die antidepressiv wirksamen Medikamente Amitriptylin, Fluoxetin, Tranylcypromin und Venlafaxin auf ihre peripheren vasoaktiven Eigenschaften hin untersucht, da sie in der klinischen Anwendung h{\"a}ufig zu Blutdruckver{\"a}nderungen f{\"u}hren. Material und Methoden: Es wurden in-vitro-Untersuchungen an endothelintakten und endothelfreien Rattenaorten durchgef{\"u}hrt. Wir ermittelten die Effekte der Antidepressiva in kumulativer Dosierung auf mittels KCl, Phenylephrin und Prostaglandin F2α pr{\"a}kontrahierte Aortenringe. Weiterhin wurden die zugrunde liegenden vasoaktiven Mechanismen im Hinblick auf die NO cGMP-Signaltransduktion, den second-messenger cAMP und die Beteiligung von K+ Kan{\"a}len sowie Adrenozeptoren n{\"a}her untersucht. Ergebnisse: Alle vier Antidepressiva haben direkte Effekte auf die Rattenaorta in vitro. Sie dilatieren konzentrationsabh{\"a}ngig vorkontrahierte Aortenringe; pEC50 nach Vorkontraktion mit Phenylephrin (0,1 µM): Amitriptylin (6,98±0,13), Fluoxetin (6,11±0,05), Tranylcypromin (5,33±0,05), Venlafaxin (4,45±0,08) (n=8); mit KCl (20 mM): Amitriptylin (4,89±0,11), Fluoxetin (6,00±0,06), Tranylcypromin (4,99±0,30), Venlafaxin (5,02±0,07) (n=7). Hohe Konzentrationen an Tranylcypromin f{\"u}hren nach Vorkontraktion mit PGF2α zu einer weiteren Kontraktion endothelintakter Aorten. Gegen{\"u}ber den Kontrollexperimenten f{\"u}hrte die Hemmung des NO-cGMP-Signalweges, der cAMP-Produktion sowie die Blockade von K+-Kan{\"a}len und Adrenozeptoren zu Verschiebungen der Dosis-Antwort-Kurven der Antidepressiva. Amitriptylin, Fluoxetin und Venlafaxin hemmen die Kontraktionsantwort von Aortenringen auf adrenerge Einfl{\"u}sse, Tranylcypromin verst{\"a}rkt diese hingegen. Diskussion: Amitriptylin interagiert mit der pharmakomechanischen Kopplung im glatten Gef{\"a}{\"s}muskel, indem es die Aortenringe durch eine antagonistische Wirkung an α1 Adrenozeptoren relaxiert. Auch Venlafaxin interagiert mit Adrenozeptoren. Fluoxetin, Tranylcypromin und Venlafaxin wirken {\"u}ber die elektromechanische Kopplung durch eine K+-Kanal-Aktivierung vasodilatierend. Die Relaxation der glatten Gef{\"a}{\"s}muskulatur durch die antidepressiven Medikamente ist teilweise abh{\"a}ngig von der Integrit{\"a}t des Endothels, da insbesondere eine Aktivierung der endothelabh{\"a}ngigen Induktion der NO-cGMP-Signalkaskade durch die Antidepressiva stattfindet. Die zus{\"a}tzlich vasokonstriktive Wirkung von Tranylcypromin l{\"a}sst sich durch seine bekannte Interaktion mit dem Prostaglandin-Stoffwechsel erkl{\"a}ren. Die Relaxation der Rattenaorta in vitro und das Auftreten hypotensiver Verl{\"a}ufe bei klinischer Anwendung der untersuchten Antidepressiva kann durch die in dieser Studie gezeigten direkten peripheren vaskul{\"a}ren Effekte dieser Medikamente mit erkl{\"a}rt werden.}, language = {de} }