@phdthesis{HaberkornPreuss2011, author = {Victoria Haberkorn-Preu{\"s}}, title = {Forschungsinitiative Lebensqualit{\"a}t - Lebensqualit{\"a}t und Outcome nach Unf{\"a}llen im (Vor-)Schulalter}, journal = {Research initiative relating to quality of life in childhood and to accident prevention and secondary prevention}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001144-8}, year = {2011}, abstract = {Unf{\"a}lle sind in Deutschland die gr{\"o}{\"s}te Gefahr f{\"u}r die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Sie stellen die h{\"a}ufigste Todesursache bei Kindern ab dem ersten Lebensjahr und bei Jugendlichen dar. In Deutschland erleiden circa 2 Millionen Kinder unter 15 Jahren j{\"a}hrlich einen Unfall. Nahezu 10\% m{\"u}ssen station{\"a}r behandelt werden. Dennoch f{\"u}hrt der Unfall nur bei einem geringen Anteil der Kinder zu bleibenden Behinderungen (<1\%). H{\"a}ufigster Unfallort ist die Schule mit Kindergarten- und Wegeunf{\"a}llen (55\%). Pr{\"a}ventionsma{\"s}nahmen blieben bisher ohne langfristige und nachhaltige Wirkung und f{\"u}hrten zu keiner gesicherten Senkung von Unf{\"a}llen im Schulkindalter. Die vorliegende Untersuchung FILIUS (Forschungsinitiative Lebensqualit{\"a}t im Kindesalter, Unfallvermeidung und Sekund{\"a}rpr{\"a}vention) ist eine Kohortenstudie, welche den Einfluss einer stattgehabten Verletzung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualit{\"a}t von Kindern und Jungendlichen untersuchte. Exponierte wurden aus einer „secondary base“ gewonnen, hierbei handelt es sich um Kinder und Jugendliche, die zwischen 2004 und 2007 aufgrund eines Unfalls in der Klinik f{\"u}r Unfallchirurgie und Orthop{\"a}die des Unfallkrankenhauses Berlin ambulant oder station{\"a}r behandelt wurden und zum Befragungszeitpunkt zwischen 8 und 16 Jahre alt waren. Die nicht exponierte Vergleichsgruppe wurde an zwei Berliner Schulen generiert. Zur Lebensqualit{\"a}tsmessung wurde der KINDLR-Fragebogen (Fragebogen zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t bei Kindern und Jugendlichen) eingesetzt, der verschiedene Aspekte (K{\"o}rper, Psyche, Selbstwert, Freunde, Familie und Schule) erfasst. In der vorliegenden Untersuchung zeigte die Mehrheit ehemals verunfallter Kinder und Jugendlicher eine bessere Lebensqualit{\"a}t, als die nicht exponierte Berliner Vergleichskohorte. Die „Response Shift“ ist als urs{\"a}chlich anzusehen, wobei angenommen wird, dass die reduzierte Lebensqualit{\"a}t in der Zeit nach dem Unfall zu einer h{\"o}heren Einstufung der Lebensqualit{\"a}t nach Genesung f{\"u}hrte. Bei der Analyse des Unfallherganges zeigte sich, dass {\"u}ber die H{\"a}lfte der Kinder und Jugendlichen beim Sport und Spiel (66,4\%) und lediglich 8,2\% im Stra{\"s}enverkehr verunfallten. Bei der Betrachtung der gesundheitsbezogenen Lebensqualit{\"a}t in Bezug zum Unfallhergang zeigten Kinder nach Stra{\"s}enverkehrsunf{\"a}llen jedoch den niedrigsten Total Quality of life sum Score mit einem Wert von 67,8. Im Gegensatz dazu erreichten Kinder nach Unf{\"a}llen beim Sport und Spiel einen Totalsummenscore von 75,6. Es ergibt sich die Frage, wie viel Pr{\"a}vention zur Vermeidung von Unf{\"a}llen im (Vor-)Schulalter n{\"o}tig ist - aus {\"o}konomischer Sicht am ehesten dort, wo t{\"o}dliche und schwere Verletzungen entstehen k{\"o}nnen. Dementsprechend ist Pr{\"a}vention insbesondere zur Senkung von Unf{\"a}llen im Stra{\"s}enverkehr n{\"o}tig. Pr{\"a}ventionsma{\"s}nahmen sollten gezielt, gut strukturiert und wissenschaftlich begleitet werden.}, language = {de} }