@phdthesis{Temme2012, author = {Oliver Temme}, title = {Alkaloide der Pflanze Mitragyna speciosa in Kratomzubereitungen}, journal = {Alkaloids of the plant Mitragyna speciosa in kratom preparations}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001143-3}, year = {2012}, abstract = {Die Pflanze Mitragyna speciosa Korth. ist ein R{\"o}tegew{\"a}chs, das vorwiegend in den Sumpfgebieten Thailands und Malaysias vorkommt. Die Pflanze wie auch die Zubereitungen aus den Bl{\"a}ttern der Pflanze werden in Thailand als Kratom bezeichnet. Die Bl{\"a}tter dieses Baumes werden traditionell in der Naturheilkunde, aber auch als Rauschmittel verwendet. Die Wirkung der darin enthaltenen Alkaloide, die sich wie der Neurotransmitter Serotonin von der Aminos{\"a}ure Tryptophan ableiten, werden als einerseits stimulierend und andererseits sedierend/analgesierend beschrieben, was in zahlreichen Studien auch belegt wurde. In der vorliegenden Arbeit werden Methoden zum Auszug von Alkaloiden aus Blattmaterial, zur Extraktion dieser Alkaloide aus diversen L{\"o}sungen und zu deren Detektion in einem HPLC/DAD- sowie einem GC/MS-System beschrieben. Weiterhin werden M{\"o}glichkeiten zur Identifizierung von Mitragyna-Alkaloiden ohne das Vorliegen von Vergleichssubstanzen gezeigt. F{\"u}r die Indol-Alkaloide Mitragynin, Mitraciliatin, Speciogynin, Speciociliatin waren f{\"u}r die vier erstgenannten Substanzen Spektren in einer elektronischen Vergleichsbibliothek (NIST05) vorhanden. Das Paynanthein konnte aufgrund seines Fragmentierungsmusters identifiziert werden. Im Falle der {\"u}brigen ausgew{\"a}hlten Alkaloide konnten Vorschl{\"a}ge zur Grundstruktur erarbeitet werden. F{\"u}r diese Substanzen waren keine Bibliotheksspektren als Vergleich verf{\"u}gbar und auch die Literaturangaben erlaubten keine genaue Identifizierung. Wir schlagen aber aufgrund der Fragmentierungsmuster folgende Zuordnung vor: Speciofolin oder Isomer, Isorhynchophyllin oder Isomer, Mitragynin Oxindol A/B und (Iso-) Corynantheidin. Der Gehalt der identifizierten Alkaloide in 11 verschiedenen Kratomprodukten wurde ermittelt und der so erhaltene Alkaloid-Fingerprint zu den Herkunftsangaben dieser Produkte ins Verh{\"a}ltnis gesetzt. Zwei unbekannte Proben wurden mit diesen Daten verglichen. Als effektivstes Auszugsmittel erwies sich ein 80 \%iges Methanol/Wasser-Gemisch, das zur Bestimmung der Alkaloidgehalte verwendet wurde. Die Mitragynin-Gehalte der untersuchten Kratomprodukte lagen zwischen 0,6 und 1,2 \%; in einem als „10x-Extrakt“ angebotenen Produkt bei 3,9 \%. Die benutzte Extraktionsmethode zeigt eine nahezu vollst{\"a}ndige Wiederfindung der betrachteten Alkaloide und erlaubt eine Quantifizierung von Mitragynin in einer Konzentration, die weit unterhalb der von uns angestrebten Nachweisgrenze in Kratomprodukten (0,001 \% des Blattmaterials) liegt. Es sollten jedoch auch prinzipiell f{\"u}r jedermann zug{\"a}ngliche Auszugsmethoden zur Anwendung gebracht werden, so dass dar{\"u}ber hinaus Teezubereitungen und Ausz{\"u}ge mit Trinkalkohol gefertigt und untersucht wurden. Der Auszug mit einem 80 \%igen Ethanol/Wasser-Gemisch zeigte vergleichbare Ergebnisse zum methanolischen Auszug, wohingegen in den Teezubereitungen eine Ausbeuteverschlechterung und Verschiebung im Alkaloidmuster zu erkennen war. Die hier verwendete Standard-Methode wurde durch die ermittelten Parameter (Spektren, Retentionszeiten, Kalibration) so erweitert, dass eine Quantifizierung von Mitragynin im Routinebetrieb m{\"o}glich ist. Eine Zuordnung der Produkte zu den angegebenen Herkunftsgebieten anhand des Alkaloid-Fingerprints erwies sich als nur begrenzt m{\"o}glich. Eine GC/MS-SIM-Methode zur qualitativen Erfassung von Alkaloiden wurde erstellt und kann f{\"u}r weitere Untersuchungen (Quantifizierung) an K{\"o}rperfl{\"u}ssigkeiten erweitert werden.}, language = {de} }