@phdthesis{Kastirke2015, author = {Nadin Kastirke}, title = {Soziale Determinanten von Suchterkrankungen am Beispiel der Pr{\"a}valenz von Gl{\"u}cksspielst{\"o}rungen und einer Intervention gegen Tabakrauch}, journal = {Social determinants of addictions using the example of the prevalence of gambling disorders and an intervention against tobacco smoke}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-002354-5}, year = {2015}, abstract = {Soziodemografische Merkmale, wie der Migrationshintergrund (MH), Bildung und Erwerbsstatus, sind vielfach mit der Verbreitung von Suchterkrankungen und der Inanspruchnahme von gesundheitsf{\"o}rderlichen Angeboten assoziiert. Ziel der Arbeit ist es, diese sozialen Determinanten von Suchterkrankungen am Beispiel der Pr{\"a}valenz von Gl{\"u}cksspielst{\"o}rungen und einer Intervention gegen Tabakrauch zu untersuchen und ihre Bedeutung f{\"u}r die gesundheitlichen Ungleichheiten in der Bev{\"o}lkerung zu diskutieren. Die Pr{\"a}valenz von Gl{\"u}cksspielst{\"o}rungen in der Allgemeinbev{\"o}lkerung wurde mittels eines deutschlandweiten Telefonsurveys von 15.023 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren gesch{\"a}tzt. Die Befragten wurden nach der Existenz eines MH und ihrer Herkunftsregionen sowie der Anzahl der Symptome von Gl{\"u}cksspielst{\"o}rungen nach dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer St{\"o}rungen (DSM) kategorisiert. F{\"u}r die Interventionsstudie wurden alle 3.570 Haushalte mit wenigstens einem Kind im Alter von 3 Jahren oder j{\"u}nger im Nordosten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern eingeladen, an einer Ma{\"s}nahme zur Senkung der h{\"a}uslichen Tabakrauchbelastung teilzunehmen. Die Erreichungsraten zur Kontaktherstellung und Auskunftsbereitschaft sowie Studienteilnahme der Familien wurden hinsichtlich Bildung und Erwerbsstatus verglichen. Im Vergleich zur Bev{\"o}lkerung ohne MH zeigten die f{\"u}r weitere soziodemografische Merkmale adjustierten Z{\"a}hldatenregressionsverfahren der Pr{\"a}valenzstudien beim Vorliegen eines MH sowie der Herkunftsregionen T{\"u}rkei und Jugoslawien, eine um 102,5 \% sowie 70,3 \% und 87,2 \% erh{\"o}hte Anzahl der Symptome von Gl{\"u}cksspielst{\"o}rungen. Insbesondere die Herkunft aus der T{\"u}rkei geht mit einer h{\"o}heren Chance auf Symptome von Gl{\"u}cksspielst{\"o}rungen einher. Die Ergebnisse zur Interventionsstudie zeigten, dass 2.641 der 3.293 erfolgreich kontaktierten Familien Angaben zum Gesundheitsverhalten machten und 917 der 1.282 Familien mit wenigstens einem rauchenden Elternteil an der Intervention teilnahmen. Unter den kontaktierten, auskunftsbereiten Familien waren h{\"o}here Raten an besser Gebildeten und Erwerbst{\"a}tigen als in der Allgemeinbev{\"o}lkerung. Im Vergleich zu den besser gebildeten und erwerbst{\"a}tigen Familien zeigte die f{\"u}r weitere soziodemografische Merkmale adjustierte logistische Regressionsanalyse, dass Familien mit zehn bzw. mehr als zehn Bildungsjahren eine h{\"o}here Chance (OR=1,5 bzw. OR=1,9) und nicht erwerbst{\"a}tige Familien eine niedrigere Chance (OR=0,7) auf die Teilnahme an der Studie hatten. Die Effektst{\"a}rke dieses Zusammenhangs war jedoch mit Cohens f2=.01 klein. Der MH und die Herkunftsregionen bzw. Bildung und Erwerbsstatus der Menschen in Deutschland leisten einen eigenst{\"a}ndigen Beitrag f{\"u}r die Erkl{\"a}rung der Pr{\"a}valenz von Gl{\"u}cksspielst{\"o}rungen bzw. der Erreichbarkeit f{\"u}r Interventionen gegen Tabakrauch. Die bestehenden gesundheitlichen Ungleichheiten k{\"o}nnten sich dadurch verst{\"a}rken.}, language = {de} }