@phdthesis{Frese2007, author = {Hilke Frese}, title = {Das Milchgangspapillom der weiblichen Brust: Wertigkeit der Diagnostik und Therapie}, journal = {Papilloma of the breast: Diagnostic and therapeutic options}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000414-3}, year = {2007}, abstract = {Zielsetzung: Entsprechend der vorliegenden Literatur ist das relative Risiko einer Patientin an einem Brustkrebs zu erkranken, bei Milchgangspapillomen erh{\"o}ht. Das Risiko entspricht bei einfachen singul{\"a}ren Milchgangspapillomen dem Risiko von nicht-proliferativen fibrozystischen Erkrankungen und ist am h{\"o}chsten, wenn mehrere Papillome mit Atypien vorliegen. Da zus{\"a}tzlich eine h{\"a}ufige Untersch{\"a}tzung von Milchgangspapillomen durch die minimalinvasiven Verfahren auftritt, erscheint die Entfernung durch offene Biopsie bei jedem Verdacht auf Milchgangspapillom sinnvoll. Anhand retrospektiv erhobener Daten von Patientinnen mit Milchgangspapillomen, sollte der Frage der geeigneten bildgebenden und minimalinvasiven Diagnostik dieser Erkrankung nachgegangen werden, da sie auch unter Ber{\"u}cksichtigung der Duktoskopie weiterhin eine Herausforderung darstellt. Material und Methoden: Die Datens{\"a}tze von 98 Patientinnen aus den Jahren 2000 - 2006 mit der Diagnose Milchgangspapillom wurden retrospektiv hinsichtlich der Diagnostik analysiert und die Ergebnisse einem aufbauenden Sensitivit{\"a}tsverfahren unterworfen. Die Untergruppen Patientinnen mit und ohne Sekretion, die sich aus der klinischen Pr{\"a}sentation ergaben, wurden gesondert ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion: Bei Betrachtung der m{\"o}glichen bildgebenden Methoden zeigten sich in dieser Untersuchung f{\"u}r die Mammografie die schlechtesten Ergebnisse. Eine Mammografie allein ist mit einer Sensitivit{\"a}t von 12,5\%/14,3\%/6,1\% (Gesamtkollektiv/sezernierende Pat./nicht-sezernierende Pat.) nicht ausreichend sensitiv, um Papillome zu detektieren. Hingegen erbrachte die Mammasonografie mit 55,1\%/65,1\%/37,1\% (Gesamtkollektiv/sezernierende Pat./nicht-sezernierende Pat.) eine gute Sensitivit{\"a}t. Dies unterstreicht das hohe Potential der Mammasonografie in der Diagnostik von Milchgangspapillomen. Die Galaktografie erreichte in unserer Untersuchung als Einzelverfahren mit 42,9\% (Gesamtkollektiv und sezernierenden Patienten) eine m{\"a}{\"s}ige Sensitivit{\"a}t. Dies widerspricht der Literatur. Dementsprechend sollte hinterfragt werden, ob es Fehler bei der Untersuchungstechnik oder der Indikationsstellung zur Galaktografie gibt. Das MRT zeigte mit 48,4\% im Gesamtkollektiv als auch mit 51,7\% in der Untergruppe der sezernierenden Patientinnen eine relativ gute Sensitivit{\"a}t. Hingegen war die Magnetresonanztomografie bei den nicht-sezernierenden Patientinnen nicht empfindlich. Diesbez{\"u}glich ist einschr{\"a}nkend zu bemerken, dass ein MRT in dieser Untersuchungsgruppe nur 2-mal durchgef{\"u}hrt wurde. Da das MRT allerdings eine kostenintensive Methode ist, sollte ihr Einsatz speziellen Fragestellungen dienen. Die Duktoskopie zeigte ein sehr gutes diagnostisches Potential bei Patienten mit Sekretion in Hinsicht auf Milchgangspapillome. Die Sensitivit{\"a}t als Einzelverfahren f{\"u}r das Gesamtkollektiv betr{\"a}gt 55,9\% und f{\"u}r die Patientinnen mit Sekretion 60,4\%. Bei Patientinnen ohne Sekretion wurde noch eine Sensitivit{\"a}t von 16,7\% erzielt, wenn die Duktoskopie bei Duktektasien ohne Sekretion durchgef{\"u}hrt wurde. Da die Duktoskopie eine relativ neue Methode in der Mammadiagnostik ist, sollten weitere prospektive Studien durchgef{\"u}hrt werden, um das Potential hinsichtlich anderer histologischer Entit{\"a}ten zu {\"u}berpr{\"u}fen und die Indikationen zur Durchf{\"u}hrung festzulegen. Zur pr{\"a}operativen minimalinvasiven Sicherung wurden in unserem Untersuchungskollektiv der Mamillenabstrich, die FNAZ und die konventionelle Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie genutzt. Die minimalinvasiven Verfahren FNAZ (48,4\%, 47,8\%, 50,0\%; Gesamtkollektiv/sezernierende Patientinnen/nicht-sezernierende Patientinnen) und Stanzbiopsie (56,7\%, 54,6\%, 57,9\%; Gesamtkollektiv/sezernierende Patientinnen/nicht-sezernierende Patientinnen) zeigten im Gegensatz zur Literatur eine relativ geringe Sensitivit{\"a}t. Es sollte untersucht werden, inwiefern methodische Fehler in der Materialgewinnung oder pathohistologischen Begutachtung die Sensitivit{\"a}t beeinflussen. Auf einen Mamillenabstrich kann, obwohl als Einzelmethode eine geringe Sensitivit{\"a}t errechnet wurde (Gesamtkollektiv und sezernierende Patientinnen: 28,0\%) in der Papillomdiagnostik nach unseren Ergebnissen nicht verzichtet werden, da die Sensitivit{\"a}t in der Kombination aufbauend durch den Mamillenabstrich erg{\"a}nzt wurde. Die Methode der Abstrichzytologie k{\"o}nnte durch Lavage vor Duktoskopie oder Galaktografie oder als eigenst{\"a}ndige Methode verbessert werden. Diese Untersuchungsergebnisse belegen, dass es in der Papillomdiagnostik kein bildgebendes Verfahren der Wahl gibt. Die Untersuchungsmethoden sind als Einzelverfahren mit Sensitivit{\"a}ten von 12,5 – 55,9\% (Gesamtkollektiv), bzw. 14,3-65,1\% (sezernierende Pat.) und 0-37,1\% (Patientinnen ohne Sekretion) m{\"a}{\"s}ig empfindlich. Daher wurden s{\"a}mtliche diagnostische Methoden in einem aufbauenden Sensitivit{\"a}tsverfahren untersucht. Dieses ergab, dass sich die diagnostischen Methoden in der Kombination erg{\"a}nzen, so dass Detektionsraten von 80,6 (Gesamtkollektiv), 92,1\% (Patientinnen mit Sekretion) bzw. 60,0\% (Patientinnen ohne Sekretion) erzielt wurden. Es wurde deutlich, dass bei Patientinnen mit Sekretion die Mammasonografie, die Duktoskopie und die Galaktografie als Bildgebung und die minimalinvasiven Verfahren Stanzbiopsie, FNAZ und Mamillenabstrich durchgef{\"u}hrt werden sollten. F{\"u}r die nicht sezernierenden Patientinnen m{\"u}sste die Diagnostik die Sonografie und die Stanzbiopsie beinhalten. Inwieweit die Duktoskopie oder ein MRT die Diagnostik erg{\"a}nzen, muss weiter evaluiert werden.}, language = {de} }