@phdthesis{Matzkeit2020, author = {Beate Matzkeit}, title = {Vergleichende Untersuchungen zu rekombinanten Toxoplasma-gondii-Isolaten nat{\"u}rlichen Ursprungs}, journal = {Characterization of recombinant Toxoplasma-gondii isolates of natural origin}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-39172}, pages = {158}, year = {2020}, abstract = {Toxoplasma gondii ist ein weltweit vorkommender einzelliger Parasit mit hohem zoonotischen Potential. In Nordamerika und Europa haben sich drei klonale Toxoplasma-Linien durchgesetzt, Typ I, Typ II und Typ III. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Virulenz in Laborm{\"a}usen: Toxoplasma gondii vom Typ I gilt im Allgemeinen als hochvirulent, wohingegen Typ II und III wenig virulent in Laborm{\"a}usen sind. In Deutschland dominieren T. gondii vom Typ II. Trotz selten vorkommender nat{\"u}rlicher sexueller Rekombinationen von T. gondii in Deutschland konnten in einer vorausgegangenen Studie rekombinante T. gondii-Typ II-III-Oozysten aus dem Kot einer nat{\"u}rlich infizierten Katze in Deutschland isoliert werden. Mittels klonaler Vereinzelung wurden in einer weiteren vorausgegangenen Studie aus diesen Oozysten die f{\"u}nf Tachyzoiten-Klone B6-H6, 2-C10, 2-H8, C12 und A7 generiert, die sich in der Verteilung ihrer Typ II- und III-Allele voneinander unterschieden. Ziel dieser Arbeit war es, die f{\"u}nf Klone vergleichend zu untersuchen hinsichtlich ihrer Geno- und Ph{\"a}notypen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die bekannten polymorphen Virulenzfaktoren ROP18, ROP5, ROP16 und GRA15 gelegt, die ma{\"s}geblich f{\"u}r Unterschiede in der Labormausvirulenz zwischen den klonalen Linien sorgen k{\"o}nnen. ROP18 und ROP5 sind an der Inhibition der IRG-vermittelten Zerst{\"o}rung der parasitophoren Vakuole, dem Hauptabwehrmechanismus in M{\"a}usen, beteiligt. W{\"a}hrend alle f{\"u}nf Klone das virulente Allel von ROP5 besa{\"s}en, hatten nur zwei der f{\"u}nf Klone, B6-H6 und 2-C10, das virulente Allel von ROP18, dessen virulenter Genotyp in einer hohen Expression resultiert. Diese beiden Klone l{\"o}sten auch eine 100 \%-ige Mortalit{\"a}t in den infizierten BALB/c-M{\"a}usen aus. Hier stimmte der virulente ROP18-Genotyp mit der hohen Mausvirulenz {\"u}berein. Die anderen drei Klone, 2-H8, C12 und A7, besa{\"s}en das nicht virulente Allel von ROP18. Von letzteren drei Klonen l{\"o}sten jedoch lediglich nur C12 und A7 eine geringere, 30 \%-ige Mortalit{\"a}t in infizierten BALB/c-M{\"a}usen aus. Hier w{\"u}rde der nicht-virulente ROP18-Genotyp die niedrigere Virulenz erkl{\"a}ren. Der Klon 2-H8, der ebenso ein nicht-virulentes ROP18-Allel besa{\"s}, l{\"o}ste dagegen eine 100 \%-ige Mortalit{\"a}t aus. Demnach lie{\"s}e sich die Virulenz der infizierten BALB/c-M{\"a}use in dieser Studie nur in vier von f{\"u}nf Klonen mit dem ROP18-Genotypen erkl{\"a}ren. Neben ROP5 und ROP18 wurden auch die Virulenzfaktoren ROP16 und GRA15 untersucht. Diese regulieren das Zytokinprofil in infizierten Makrophagen und k{\"o}nnen dadurch Einfluss auf den klinischen Verlauf der Infektion nehmen. Von ROP16 und GRA15 besa{\"s}en jeweils alle f{\"u}nf Klone das virulente Allel. Daher kann auch der Genotyp dieser Virulenzfaktoren hier nicht alleine die Unterschiede in der BALB/c-Mausvirulenz erkl{\"a}ren. Auch das Expressionsprofil der Virulenzfaktoren in in-vitro inokulierten J-774A.1-Makrophagen mit geringen, wahrscheinlich nicht biologisch relevanten Abweichungen, lie{\"s} keine eindeutigen R{\"u}ckschl{\"u}sse f{\"u}r die Ursache der unterschiedlichen Mausvirulenzen zu. Die in-vitro-Inokulation von J-774A.1-Makrophagen mit den Klonen ergab weiterhin, dass der mittelvirulente Klon C12 in der Lage war, die Makrophagen deutlich fr{\"u}her zu infizieren und eine h{\"o}here IL-12-Expression hervorzurufen. In {\"u}berlebenden BALB/c-M{\"a}usen verursachte er einen geringeren Gewichtsverlust gegen{\"u}ber den anderen Klonen. Es kann f{\"u}r diese Studie festgehalten werden, dass sich die Virulenz der Klone in Laborm{\"a}usen nicht allein durch das Vorhandensein virulenz-vermittelnder ROP18- oder anderer Virulenzgene erkl{\"a}ren lie{\"s}. Durch die sexuelle Rekombination zwischen T. gondii des Typs II und III waren offenbar Allelkombinationen entstanden, welche auf ein komplexes multifaktorielles Netzwerk schlie{\"s}en l{\"a}sst, das urs{\"a}chlich f{\"u}r die Unterschiede in der Mausvirulenz und der Makrophagenfunktionalit{\"a}t zu sein schien.}, language = {de} }