@phdthesis{Huth2010, author = {Michael Huth}, title = {Die Verletzungen von Fahrer und Beifahrer bei schweren Pkw-Unf{\"a}llen im Vergleich}, journal = {Injuries among drivers compared to front seat passengers in severe motor vehicle crashes}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-000856-6}, year = {2010}, abstract = {Der Beifahrersitz gilt gemeinhin als „place du mort“, auf dem das Risiko schwerer oder t{\"o}dlicher Verletzungen im Vergleich zur Fahrerseite erh{\"o}ht ist. Im Rahmen einer medizinisch-technischen Analyse realer Verkehrsunf{\"a}lle wurde diese Hypothese wissenschaftlich {\"u}berpr{\"u}ft. Bei 196 Unf{\"a}llen wurde die Gesamtverletzungsschwere von 99 Fahrer-Beifahrer–Paaren anhand international gebr{\"a}uchlicher Indices (z. B. GCS, AIS, ISS) verglichen. F{\"u}r 71 dieser Paare wurden insgesamt 524 einzelne Verletzungen hinsichtlich der Schwere und der verletzungsverursachenden Teile untersucht. Die Ergebnisse wiesen mit signifikant schlechteren Werten f{\"u}r GCS, ISS, AIS im Kopfbereich sowie einer h{\"o}heren Rate an Polytraumata zun{\"a}chst auf eine h{\"o}here Verletzungsschwere der Beifahrer hin. Bei der vergleichenden Untersuchung der verschiedenen Kollisionsrichtungen lie{\"s}en sich signifikante Unterschiede jedoch nur nach Rechtsseitenkollisionen f{\"u}r die GCS und den ISS sowie nach Mehrfachkollisionen f{\"u}r den ISS nachweisen. Die h{\"o}here Gesamtverletzungsschwere der Beifahrer war damit im Wesentlichen auf die Rechtsseitenkollisionen zur{\"u}ckzuf{\"u}hren, die im Untersuchungsgut h{\"a}ufiger als die Linksseitenkollisionen auftraten und zudem eine h{\"o}here mittlere Deformationstiefe aufwiesen. F{\"u}r die Einzelverletzungen in den K{\"o}rperregionen nach AIS konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen Fahrern und Beifahrern festgestellt werden. F{\"u}r bestimmte Verletzungen (z. B. Clavicula- und Wirbelk{\"o}rperfrakturen) ergaben sich jedoch auff{\"a}llige Abweichungen. Bei Airbagausl{\"o}sungen ohne Gurtbenutzung wurden sechs F{\"a}lle von meist t{\"o}dlichen Verletzungen der Aorta bzw. des Herzens beobachtet. Angesichts der sehr geringen Gurtanlegequote von etwa zwei Dritteln in beiden Gruppen ergibt sich hieraus die Notwendigkeit weiterer Aufkl{\"a}rungs- und Kontrollma{\"s}nahmen zur Erh{\"o}hung der Gurtbenutzung.}, language = {de} }