@phdthesis{Kluth2014, author = {Susan Kluth}, title = {Psychisch belastete Eltern im Vergleich: Psychosoziale und psychopathologische Situation jugendlicher und erwachsener M{\"u}tter und ihr Einfluss auf die kindliche Entwicklung}, journal = {Impaired parents by comparison: Psychosocial and psychopahological situation of teenage and adult mothers and their influence on children’s development}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-001975-1}, year = {2014}, abstract = {Die vorliegende Arbeit berichtet {\"u}ber die Probleme psychisch kranker und sehr junger Eltern. Die Herausforderung, die die Elternschaft ohnehin mit sich bringt, ist unter diesen Umst{\"a}nden noch gr{\"o}{\"s}er. Damit es eine zu bew{\"a}ltigende Herausforderung bleibt und nicht zu einem un{\"u}berwindbaren Problem mit negativen Folgen f{\"u}r die Entwicklung des Kindes und der Eltern wird, ist es notwendig, fr{\"u}hzeitig und pr{\"a}ventiv zu handeln. Die Gruppe dieser Eltern ben{\"o}tigt passgenaue und individuelle Interventionen mit m{\"o}glichst niedrigschwelligen Zug{\"a}ngen. Dies scheint innerhalb des Modellprojekts \" Chancen f{\"u}r Kinder psychisch kranker und⁄oder suchtbelasteter Eltern\" gelungen zu sein. In die Untersuchungen sind zum ersten Erhebungszeitpunkt 117 M{\"u}tter mit ihren 142 Kindern einbezogen worden. 44,4\% der M{\"u}tter gelten als jugendliche M{\"u}tter. Zus{\"a}tzlich wurde eine Referenzgruppe aus 37 gesunden M{\"u}ttern mit ihren 41 Kindern betrachtet. Zum zweiten Erhebungszeitpunkt konnten die Daten von insgesamt 69 (n=31 jugendliche und n=38 erwachsene) M{\"u}tter ber{\"u}cksichtigt werden. Bei der Auswertung der gewonnenen Ergebnisse zeigt sich, dass es aus Sicht der Kinder gelungen ist, prim{\"a}r pr{\"a}ventiv zu arbeiten, auch wenn diese bereits deutlich auff{\"a}lliger sind, als die Kinder der Vergleichsgruppe. Die Daten weisen zudem darauf hin, dass auch sechs Monate nach Interventionsbeginn keine gestiegenen Verhaltensauff{\"a}lligkeiten bei den Kindern beschrieben werden, sondern sogar weniger Auff{\"a}lligkeiten zu finden sind. F{\"u}r die Ausgangslage der untersuchten M{\"u}tter gilt, dass beide Interventionsgruppen (jugendliche und erwachsene M{\"u}tter) von starker psychischer Symptomatik und psychosozialen Belastungen berichten. Unterschiede zwischen den Gruppen zeigen sich vor allem bei den psychosozialen Bedingungen, w{\"a}hrend die psychopathologische Situation sich kaum unterscheidet. Zum zweiten Erhebungszeitpunkt sind die psychosozialen Belastungen und die psychopathologische aktuelle Symptomatik in beiden Interventionsgruppen erheblich gesunken. Wie erwartet profitieren vor allem jugendliche M{\"u}tter und berichten deutlich weniger aktuelle Symptombelastung und elterliche Belastungen, w{\"a}hrend gleichzeitig mehr soziale Unterst{\"u}tzung wahrgenommen wird. Erwachsene M{\"u}tter hingegen schildern zum zweiten Erhebungszeitpunkt deutlich weniger Problemen der Familienfunktionalit{\"a}t. Die Teilnehmerinnen beider Interventionsgruppen berichten zudem von h{\"a}ufigen Kontakten sowohl zum medizinischen als auch zum Jugendhilfesektor. Bei jugendlichen M{\"u}ttern kann allerdings ein st{\"a}rkeres Inanspruchnahmeverhalten festgestellt werden. Die Versorgungszufriedenheit ist gegeben, wenngleich erwachsene M{\"u}tter zufriedener sind als jugendliche M{\"u}tter. Eine Ausnahme stellt die psychiatrische⁄psychologische Hilfe dar. Diese wurde im Vorfeld des Projektes nur von wenigen Betroffenen in Anspruch genommen. Hinsichtlich der Vernetzung der Institutionen der verschiedenen Segmente werden die Kooperationen eher als nicht zufriedenstellend und wenig regelm{\"a}{\"s}ig beschrieben. Regelm{\"a}{\"s}igkeit in den Kontakten ist jedoch mit einer h{\"o}her Zufriedenheit verbunden. Zusammenfassend l{\"a}sst sich sagen, das gem{\"a}{\"s} der Definition des Wissenschaftlichen Beirats des Nationalen Zentrums das Ziel \"Fr{\"u}her Hilfen\", n{\"a}mlich die fr{\"u}hzeitige und nachhaltige Verbesserung der Entwicklungsm{\"o}glichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft, mit dem Modellprojekt \"Chancen f{\"u}r Kinder psychisch kranker und⁄oder suchtbelasteter Familien\" entsprochen worden ist und die Umsetzung dieses Zieles gut gelungen ist. Die Ergebnisse stellen zudem ein ermutigendes Signal dar, Projekte dieser Art weiter zu f{\"o}rdern. Ein {\"U}bergang in die Regelfinanzierung muss ein langfristiges Ziel sein, da sowohl von der Effektivit{\"a}t passgenauer Interventionen aber auch von einem erheblichen Bedarf f{\"u}r diese ausgegangen werden kann. F{\"u}r ein interdisziplin{\"a}res Vorgehen stellt das Modellprojekt ein gutes Beispiel dar, auch wenn noch viele Fragen offen sind und neue Schwierigkeiten aufgedeckt wurden.}, language = {de} }